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  1. #2701
    Zitat Zitat von NewMorning Beitrag anzeigen
    Diese FINA-Reform ist aber doch auch keine Lösung. Transfrauen können jetzt bei den Frauen mitschwimmen.
    Aber doch nur, wenn die männliche Pubertät komplett unterdrückt wurde, oder? Fällt das dann noch in die Entscheidungspflicht der Eltern? Stelle ich mir heftig vor.

    Und Transmänner?
    Die können bei den Männern mitmachen, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Chancen auf Siege haben sie nicht.

    Und was diese angedachte "offene Kategorie" angeht: wer soll denn da starten? gedacht ist ja wohl an eine Klasse für alle Menschen. Frauen, Männer, Transfrauen, Transmänner usw. Ergebnis dürfte sein, dass biologische Frauen den biologischen Männern hinterherschwimmen. Also warum sollten sie da antreten?
    De facto die Situation, wie wir sie beim Frauensport haben.

  2. #2702
    Lucky Loafer Avatar von Lachsack
    Ort: in the middle of nowhere
    Zitat Zitat von ganzblau Beitrag anzeigen
    Es geht um den Kommi, in dem von "mehreren Feminismen" die Rede ist. Mit dieser Haltung identifiziere ich mich

    Es gibt mittlerweile (... mindestens) zwei deutlich unterscheidbare Formen von Feminismus. Das ist auch völlig normal und spiegelt nur die zunehmende Differenzierung in unserer Gesellschaft wieder. Nichts ist in Stein gemeisselt ... gottseidank.

    Wären es Parteien, wäre die eine Partei bzw. der Flügel dezidiert konservativ; und Ali Hirsi sowie Alice Schwarzer wären dort Mitglied
    Der konservative Feminismus hält an der biologischen Unterscheidung zwischen Mann und Frau fest. Weil eine Infragestellung binärer Geschlechterrollen die eigene Existenzgrundlage - also die Absicht, Frauen mehr und bessere Lebensspielräume zu ermöglichen - in Frage stellen könnte. Konservative Feministen (das können durchaus Männer sein) stemmen sich dagegen, dass primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale als vernachlässigbar gelten. Weil sie fürchten, dass eine zu hohe Akzeptanzkultur gegenüber "Überläufern" vor allem Frauen dazu bewegen können, die männliche Geschlechtsidentität anzunehmen. Für mich problematisch ist dabei nur schon, dass männlich konnotierten Personen im konservativen Feminismus häufig eine reine Statistenrolle zugedacht ist, weil sie doch als automatisch "privilegiertes Geschlecht" eh' keinen Grund hätten, die Dinge zu ändern.

    In der anderen - für mich progressiveren - Feminismus-Partei bzw. im anderen Flügel wäre nicht nur Gender der viel wichtigere Begriff als Geschlecht, sondern auch die Vielfalt von VertreterInnen grösser. LGBTQ+ und Transmenschen wären darin stark vertreten, und ein Grundkanon wäre, dass beides relativ und damit veränderbar ist, sowohl die Rollenbilder "männlich" & "weiblich" wie auch das biologische Geschlecht an sich. Im progressiven Feminismus wird die Binarität (also: der Gegensatz) fester Positionen radikal aufgebrochen. Es gibt - immer - Zwischenstufen, und die zeitliche Dimension ist wichtig: Woher komme ich, und wohin gehe ich.

    Meine Position ist ganz klar progressiv (oder, um es aus Sicht von Ali Hirsi zu sagen, radikal), weil ich glaube, dass mit der Überwindung des Patriarchats (das bisher immer eine klar männliche Denke bevorzugt hat und weibliches Denken lediglich in bestimmten zugewiesenen Nischen wie Mutterschaft oder Care-Arbeit schätzte) noch ganz viele Probleme angegangen werden könnten, die man derzeit der Menschheit als solcher anlastet. Diese erstrecken sich vom überholten territorialen Denken in Landesgrenzen über ein ausgeprägtes hierarchie-affines Handeln bis hin zu unserer Natur-Beziehung, die von Fürsorge und Respekt anstelle von Kosten-Nutz-Faktoren geprägt sein könnte.

    Du siehst, die Liste möglicher Diskussionspunkte ist endlos
    Sehr eloquent ausgedrückt
    der Vorteil der Klugheit besteht darin,
    dass man sich dumm stellen kann
    - Kurt Tucholsky -

  3. #2703
    Ein faszinierendes Beispiel, wie fluide Gender sein kann. Kodo Nishimura ist buddhistischer Mönch, Make-up-Artist und LGBTQ-Aktivist.

    https://www.youtube.com/watch?v=G4-KhqncdyQ

  4. #2704
    1Live ist die Schande des IOFF


    Satire nach Artikel 5 GG

  5. #2705
    Verstehen Sie?

  6. #2706
    Keine Sorge, ich war's nicht . Aber prinzipiell finde ich jede Beschwerde diesbzgl. gut. Ich finde es wirklich besorgniserregend, wie dieser Scheiß am Willen der Mehrheitsbevölkerung vorbei durchgepeitscht wird. Und es ist ja inzwischen teilweise in Schulen und Universitäten mit Zwang verbunden, die Gendersprache aktiv zu nutzen.

  7. #2707
    Zitat Zitat von vergas Beitrag anzeigen
    Keine Sorge, ich war's nicht . Aber prinzipiell finde ich jede Beschwerde diesbzgl. gut. Ich finde es wirklich besorgniserregend, wie dieser Scheiß am Willen der Mehrheitsbevölkerung vorbei durchgepeitscht wird. Und es ist ja inzwischen teilweise in Schulen und Universitäten mit Zwang verbunden, die Gendersprache aktiv zu nutzen.
    Ich finde die Aktion sowas von peinlich, ich kann's gar nicht glauben. Davon ab ist dieses "Wille der Mehrheitsbevölkerung"-Argument doch auch total banane. Wurden wir gefragt, als die Rechtschreibung reformiert wurde? Ist es der Mehrheitswille, Umlaute zu nutzen? Ist es der Mehrheitswille, GEZ/GIS zu zahlen? Nein. Wird trotzdem gemacht. Davon abgesehen ist es komisch, sich zu beschweren, es würden sprachliche Vorgaben gemacht, indem man der Redaktion des ORF vorgeben möchte, wie diese zu kommunizieren hat. Lustigerweise regt sich niemand auf, wenn nicht gegendert wird. Wenn gegendert wird, informiert einen Twitter etc. umgehend...
    He thrusts his fists against the post and still insists he sees the ghost.

  8. #2708
    Zitat Zitat von Marauder Beitrag anzeigen
    Ich finde die Aktion sowas von peinlich, ich kann's gar nicht glauben. Davon ab ist dieses "Wille der Mehrheitsbevölkerung"-Argument doch auch total banane. Wurden wir gefragt, als die Rechtschreibung reformiert wurde? Ist es der Mehrheitswille, Umlaute zu nutzen? Ist es der Mehrheitswille, GEZ/GIS zu zahlen? Nein. Wird trotzdem gemacht. Davon abgesehen ist es komisch, sich zu beschweren, es würden sprachliche Vorgaben gemacht, indem man der Redaktion des ORF vorgeben möchte, wie diese zu kommunizieren hat. Lustigerweise regt sich niemand auf, wenn nicht gegendert wird. Wenn gegendert wird, informiert einen Twitter etc. umgehend...
    Die Rechtschreib-Reform wurde offiziell beschlossen, seitens der Regierung. Ob sie erfolgreich war, sei mal dahin gestellt. ME haben die Basic Skills in Sprache und auch bei grundlegendem Wissen, zB simple Grundrechenarten deutlich abgenommen.

    Und natürlich sollten öffentlich-rechtliche Medien so kommunizieren, wie es die offizielle Sprache vorgibt.

    Davon abgesehen, du arbeitest doch im sozialen Bereich, wenn ich das richtig in Erinnerung habe? Dann müsstest du doch eigentlich wissen, dass die Gender-Sprache für viele Menschen mit geringer Lese- und Schreibkompetenz ein zusätzliches Hindernis darstellt. Glaubst du wirklich, dass du Menschen, die schon mit relativ geläufigen Fremdwörtern wie "versiert" ihre Probleme haben, mit der Gender-Sprache eine Freude machst? Von den anderen körperlichen Einschränkungen reden wir gar nicht erst.

  9. #2709
    Die große Rechtschreibreform war ein langwieriger Prozess und betraf nicht die Sprache an sich sondern nur die Rechtschreibung. Sie ist auch rechtlich im deutschen Sprachraum legitimiert. Grundlagen der Rechtschreibung, wie z.B. dass ein Wort aus Buchstaben besteht (also ohne Sonderzeichen), wurden nicht angetastet.

    Was jetzt passiert kommt mir wie eine Unterwanderung der deutschen Rechtschreibung und Sprache vor. Öffentliche Stellen sind aber zur offiziellen Schreib- und Sprechweise verpflichtet.

    Edit:

    Vergas hatte schon ähnlich argumentiert. Den Beitrag habe ich erst nach Absendung meines Beitrags gelesen.
    Geändert von Lieb-Ellchen (13-07-2022 um 08:21 Uhr)

  10. #2710
    Ich finde es ja vollkommen okay, wenn man z.B. sagt "Bürgerinnen und Bürger" (Manche sagen auch Bürger und Bürgerinnen, aber egal).

    Aber dieses "innen" so oft wie möglich anzuhängen und damit dann zu sagen "Bürger-innen", das klingt doch schon reichlich dämlich.

    Vor allen dürfte es auch für die vielen Migrant-innen (höhö) in unserem Land, die die Sprache gerade noch erlernen, kaum verständlich sein.

    Wenn dann in der Fernseh-Werbung auch noch Sprachapps mit "Sprachexpert-innen" werben, frage ich mich schon, wie sie das eigentlich in die Muttersprache der Sprachschüler-innen (haha) übersetzen wollen? Das geht doch gar nicht

  11. #2711
    Zitat Zitat von Lieb-Ellchen Beitrag anzeigen
    Öffentliche Stellen sind aber zur offiziellen Schreib- und Sprechweise verpflichtet.
    Wäre das so, gäbe es nicht eine Vielzahl von unterschiedlichen Schreibweisen in öffentlichen Texten. Sogar die Familienministerin hat kürzlich nur eine Soll-Empfehlung zur Vermeidung von Sonderzeichen bei geschlechtergerechter Sprache herausgegeben.

    Richtig ist:

    "Ende 2018 folgte ein Beschluss des Rats mit Empfehlungen zur „geschlechtergerechten Schreibung“; es wurden sechs Grundlagen festgehalten, aber die Frage nach der Einbeziehung von Personen der dritten Geschlechtsoption wurde offengelassen (vergleiche Divers, Drittes Geschlecht):

    „Geschlechtergerechte Texte sollen

    sachlich korrekt sein,
    verständlich und lesbar sein,
    vorlesbar sein (mit Blick auf die Altersentwicklung der Bevölkerung und die Tendenz in den Medien, Texte in vorlesbarer Form zur Verfügung zu stellen),
    Rechtssicherheit und Eindeutigkeit gewährleisten,
    übertragbar sein im Hinblick auf deutschsprachige Länder mit mehreren Amts- und Minderheitensprachen,
    für die Lesenden bzw. Hörenden die Möglichkeit zur Konzentration auf die wesentlichen Sachverhalte und Kerninformationen sicherstellen.

    Dabei ist jeweils auf die unterschiedlichen Zielgruppen und Funktionen von Texten zu achten.

    […] Die Erprobungsphase verschiedener Bezeichnungen des dritten Geschlechts verläuft in den Ländern des deutschen Sprachraums unterschiedlich schnell und intensiv. Sie soll nicht durch vorzeitige Empfehlungen und Festlegungen des Rats für deutsche Rechtschreibung beeinflusst werden.“[2]

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz...echten_Sprache

  12. #2712
    https://www.rechtschreibrat.com/DOX/...Schreibung.pdf

    Der Rat für deutsche Rechtschreibung bekräftigt in seiner Sitzung am 26.03.2021 seine
    Auffassung, dass allen Menschen mit geschlechtergerechter Sprache begegnet
    werden soll und sie sensibel angesprochen werden sollen. Dies ist allerdings eine
    gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Aufgabe, die nicht allein mit orthografischen Regeln und Änderungen der Rechtschreibung gelöst werden kann. Das
    Amtliche Regelwerk gilt für Schulen sowie für Verwaltung und Rechtspflege. Der Rat
    hat vor diesem Hintergrund die Aufnahme von Asterisk („Gender-Stern“), Unterstrich
    („Gender-Gap“), Doppelpunkt oder anderen verkürzten Formen zur Kennzeichnung
    mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen im Wortinnern in das Amtliche Regelwerk der
    deutschen Rechtschreibung zu diesem Zeitpunkt nicht empfohlen.

  13. #2713
    Ja, eben. Sie haben "nicht empfohlen". Das ist eine Empfehlung, keine Vorschrift oder Verpflichtung.

  14. #2714
    Zitat Zitat von vergas Beitrag anzeigen

    Davon abgesehen, du arbeitest doch im sozialen Bereich, wenn ich das richtig in Erinnerung habe? Dann müsstest du doch eigentlich wissen, dass die Gender-Sprache für viele Menschen mit geringer Lese- und Schreibkompetenz ein zusätzliches Hindernis darstellt. Glaubst du wirklich, dass du Menschen, die schon mit relativ geläufigen Fremdwörtern wie "versiert" ihre Probleme haben, mit der Gender-Sprache eine Freude machst? Von den anderen körperlichen Einschränkungen reden wir gar nicht erst.
    Keine Ahnung, wo du das her hast, ich arbeite nicht im sozialen Bereich, sondern bin in der Wissenschaft bzw. im Wissenschaftsmanagement tätig und in diesem Kontext ist gendersensible Sprache absolut geläufig. So ziemlich alle dt. Gutachten sind gegendert (auf unterschiedliche Art und Weise) und große Diskussionen dazu, wie nervig das ist, gibt es nicht. Und nein, das sind nicht nur Geisteswissenschaftler*innen, sondern Menschen aus ALLEN Disziplinen.
    He thrusts his fists against the post and still insists he sees the ghost.

  15. #2715
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Ja, eben. Sie haben "nicht empfohlen". Das ist eine Empfehlung, keine Vorschrift oder Verpflichtung.
    Der Rat für deutsche Rechtschreibung ist ein zwischenstaatliches Gremium, das von den staatlichen Stellen damit betraut wurde, die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum zu bewahren und die Rechtschreibung auf der Grundlage des orthografischen Regelwerks im unerlässlichen Umfang weiterzuentwickeln.

    Der Rat ist somit die maßgebende Instanz in Fragen der deutschen Rechtschreibung und gibt mit dem amtlichen Regelwerk das Referenzwerk für die deutsche Rechtschreibung heraus.
    https://www.rechtschreibrat.com/ueber-den-rat/

    Das ist schon verbindlich um eine einheitliche Rechtschreibung in allen deutschsprachigen Ländern zu gewährleisten. Die amtlichen Regeln sind dann natürlich in jedem Land einzeln gesetzlich verankert. Wenn sich alle Länder einig sind, der Empfehlung nicht folgen, müssten sie den Rat beauftragen, die Empfehlung entsprechend ihrer Wünsche abzuändern.

    Für Medien ist das nicht verbindlich, jedoch sollte es selbstverständlich sein, dass ÖR-Medien die offiziellen Regeln beachten.


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