Feminismus, Sprache und Geschlecht.

[Wunderbar]

Der Bildungsauftrag bezieht sich auf Inhalte, nicht auf die genutzte Sprache... und das Maskulinum im Singular meint vielleicht in der Theorie alle, sprachliche Realität sieht anders aus. Sonst wäre - ich wiederhole mich - der Genus vollkommen hinfällig.

Ich hinke viele Seiten hinterher, entschuldige.
Woraus nimmst du die Kenntnis, dass sprachliche Realität anders aussieht, also dass das Maskulinum nicht alle meint?

Und eine kleine Anmerkung: Der Begriff Genus ist sächlich, also es heißt: das Genus und nicht der Genus.

[moviacs]

Vielleicht fängt es schon damit an, dass das Thema für die diverse Person kein albernes ist?

Ich finde die verunstaltete Grammatik, einhergehend mit dem abgehackten Sprachfluss albern, nicht das Thema. Sollte eigentlich klar sein wenn man aufmerksam mitliest.

[suboptimal]

... Vielleicht fängt es schon damit an, dass das Thema für die diverse Person kein albernes ist?

Die Pünktchen-/Sternchen-Schreibweise wurde als albern bezeichnet, nicht das Thema "Diversität".

[Wunderbar]

Wer sich selbst auf ein so hohes Ross setzt sollte tunlichst darauf achten, dass er selbst keine Fehler in seine Posts einbaut. Sei es die Kommasetzung oder solche unstimmigen Konstrukte wie Deutschlehrer*innen.

Die wievielte Herabsetzung Deiner Gesprächspartner ist das jetzt eigentlich schon? Ich verliere langsam den Überblick.

[titaniafee]

=>Spoiler öffnen<=

Wie klein wieder mal die Welt ist! ...

Cool.

"Der Bäcker" ist eindeutig männlich, weil es "die Bäckerin" als weibliches Äquivalent gibt. "Der Geisel" gibt es nicht, man müsste also mit "männliche" oder "weibliche" spezifizieren. Ist eigentlich ziemlich logisch.

"Der Geisel" ist wohl einfach veraltet.
https://de.wiktionary.org/wiki/Geisel

Als ich vor 35 Jahren mit dem Beruf anfing, hatte ich in einem Gebäude zu tun, in dem am Aufenthaltsraum die männliche Berufsbezeichnung stand,
also so etwas wie "Für den Arzt", "für den Anwalt".
Als ich dort mit dem netten Hausmeister plauderte, der mich herumführte, sagte ich ihm, dass diese Aufschrift doch etwas einseitig sei. Er hat dazu nichts weiter gesagt.
Bei meinem nächsten Besuch dort war ich ganz gerührt, als ich an der Tür sinngemäß las: "Für den Anwalt / die Anwältin"... Das fand ich wirklich klasse! In den 80er Jahren!
Toller Hausmeister!

Genau das hat Foxx geschrieben.
Es gibt einen Unterschied, der jedoch in einigen (vielen) Köpfen - dazu sagt dein Zitat nichts aus - nicht wahrgenommen wird, da eine falsche Assoziation herrscht. Daher wäre es mMn von Vorteil im frühen Alter schon zu lehren, dass der Becker nicht unbedingt einen männlichen Person ist und die Geisel nicht eine weibliche.

Dein Zitat, bzw. die Studie basiert doch auf Fakten, dass im maskulinen nicht nur Männer gemeint sind, aber der Unterschied oftmals nicht beherrscht wird und davon dann ausgegangen wird, dass Männer gemeint sind. Sprich du findest dich genau in der Studie wieder.

Und genau das hat Foxx dir geantwortet und hat dir deine Assoziation, dass du findest das nur Männer angesprochen werden, auch nicht abgesprochen.

Wenn du die Lilly oder Barbara mit "der Becker" meinst, finde ich das schon komisch. Ich assoziiere mit "der Becker" den Boris.

[dracena]

Mal eine Verständnisfrage. Wo genau sieht sich eine "diverse" Person, die sich weder dem männlichen noch weiblichen Geschlecht zugehörig fühlt, in dieser alberne Pünktchen/Sternchen... Schreibweise?

Ich hatte hier schon etwas zu den Leuten geschrieben, die sich als "nicht-binär" ansehen.

[draig]

Cool.



"Der Geisel" ist wohl einfach veraltet.
https://de.wiktionary.org/wiki/Geisel





Wenn du die Lilly oder Barbara mit "der Becker" meinst, finde ich das schon komisch. Ich assoziiere mit "der Becker" den Boris.

Chapeau, da hats mich erwischt , ich musste lachen und wo du recht hast hast du recht. Natürlich der Bäcker. Jetzt jedoch das große aber, gerade entdeckt, im
Mittelhochdeutsch oder Althochdeutsch ist Becker korrekt ^^.
Link 1 und Link 2

[Tante Charlie]

Ich finde die verunstaltete Grammatik, einhergehend mit dem abgehackten Sprachfluss albern, nicht das Thema. Sollte eigentlich klar sein wenn man aufmerksam mitliest.

Die Pünktchen-/Sternchen-Schreibweise wurde als albern bezeichnet, nicht das Thema "Diversität".

Ja, das habe ich schon verstanden.
Aber die Person, die diese Schreibweise benutzt, findet sie nun mal NICHT albern. Warum kann man das nicht einfach respektieren? Tut doch nicht weh.

[Marmelada]

Und wenn hier quasi ins Feld geführt wird, dass die Wahrnehmungs- und nicht die Faktenebene ausschlaggebend sein sollte, fordere ich zu folgendem Gedankenexperiment auf: Würdest du so auch argumentieren, wenn es um die Angst vor syrischer Zuwanderung in den neuen Bundesländern ginge? Wäre da auch relevanter, was für Assoziationen die Menschen dort haben, statt der Fakten?

Es ist keine Wahrnehmung, sondern ein Fakt, dass ich kein "Anwalt, Arzt, Lehrer" bin. Das ist keine gefühlte Wahrnehmung, sondern meine Realität, ganz faktisch.

Das jetzt mit der gefühlten Wahrnehmung von populistischen Ängsten in Verbindung zu bringen, ist absurd.

[dracena]

Ja, das habe ich schon verstanden.
Aber die Person, die diese Schreibweise benutzt, findet sie nun mal NICHT albern. Warum kann man das nicht einfach respektieren? Tut doch nicht weh.

Das funktioniert auch in beide Richtungen. Es ist durchaus erlaubt, Dinge albern zu finden. Das könntest du ja respektieren.

[Foxx]

Es ist keine Wahrnehmung, sondern ein Fakt, dass ich kein "Anwalt, Arzt, Lehrer" bin. Das ist keine gefühlte Wahrnehmung, sondern meine Realität, ganz faktisch.

Das jetzt mit der gefühlten Wahrnehmung von populistischen Ängsten in Verbindung zu bringen, ist absurd.

Absurd ist, dass du jetzt völlig verdrehst, was die eigentliche Aussage war. Mir scheint, du willst nicht diskutieren, sondern hast dich halt bereits eingerichtet in deiner Anschauung und da passt jetzt nicht rein, dass die Grammatik gar nicht so definiert ist, wie du bisher angenommen hast.

Dann lassen wir es besser. Man hat seine Zeit ja nicht gestohlen.

[moviacs]

Ja, das habe ich schon verstanden.
Aber die Person, die diese Schreibweise benutzt, findet sie nun mal NICHT albern. Warum kann man das nicht einfach respektieren? Tut doch nicht weh.

Also mir tut es beim lesen, hören und vor allem selbst sprechen "weh". Weil es einfach dermaßen krampfhaft und frei von "Fluss" in Wort und Sprache ist. Das dann auch noch durch ein Medium wie den öffentlich-rechtlichen Anstalten als quasi neue Grammatik vorgeschrieben zu bekommen, empfinde ich als äußert bedenklich.

[suboptimal]

Ja, das habe ich schon verstanden.
Aber die Person, die diese Schreibweise benutzt, findet sie nun mal NICHT albern. Warum kann man das nicht einfach respektieren? Tut doch nicht weh.

Die Frage war, wie und wo sich eine diverse Person in diesen Sternchen/Pünktchen wiederfindet.

Ansonsten hast Du natürlich recht: Jeder kann die skurilsten Ausdrucksweisen verwenden, tut ja keinem weh. Pantoffel ist hier im IOFF ja das Paradebeispiel, er findet seinen Schreibstil nicht albern und identifiziert sich damit. Aber eventuell warst auch Du schon mal davon genervt.

[dracena]

Ich empfinde übrigens die Form des Genderns mit substantivierten Partizipien als falsch.
Lehrende, Studierende usw sind im engen grammatikalischen Sinn Menschen, die jetzt grade im Moment lehren oder studieren. Nach Feierabend wären sie das dann aber nicht mehr, dann wären sie zeitweise Essende, Schlafende, Fernsehende oder was auch immer.
(Da kommt der Kohlenpott durch. Wir sind hier immer am Machen und Tun, und heute früh war ich am Staubsaugen, als das Telefon klingelte, wa )
Das sehe ich so ähnlich wie in diesem Artikel .

Ich finde immer noch die umständliche und lägere Form "Studenten und Studentinnen", wenn man schon nicht beim generischen Maskulinum bleiben will, am besten. Notfalls noch das Binnen-I, wo es sinnvoll und korrekt ist.

[Glückskind]

Die Frage war, wie und wo sich eine diverse Person in diesen Sternchen/Pünktchen wiederfindet.

Ansonsten hast Du natürlich recht: Jeder kann die skurilsten Ausdrucksweisen verwenden, tut ja keinem weh. Pantoffel ist hier im IOFF ja das Paradebeispiel, er findet seinen Schreibstil nicht albern und identifiziert sich damit. Aber eventuell warst auch Du schon mal davon genervt.

Bei Pantoffel habe ich den Eindruck, dass deutsch nicht unbedingt seine Muttersprache ist. Je mehr ihm ein Thema zu Herzen geht, desto weniger achtet er auf korrektes Deutsch.