Sprachlich bzw. rhetorisch ja, aber interessant? Inhaltlich kommt da nix, was man von der FDP die letzten 40 Jahre nicht gehört hat.
Da ist Kubicki interessanter, der während des Lockdowns in Kneipen saß.
Sprachlich bzw. rhetorisch ja, aber interessant? Inhaltlich kommt da nix, was man von der FDP die letzten 40 Jahre nicht gehört hat.
Da ist Kubicki interessanter, der während des Lockdowns in Kneipen saß.
Lindner ist charismatisch und ein guter Rhetoriker. Aber trotzdem verstehe ich nicht warum jemand, der kein Millionär ist, die FDP wählt.
Auf Inhalt kommt es nicht immer an, sonst würden wir uns auch nicht über die drei Kanzlerkandidaten unterhalten. Grundsätzlich stimme ich dir zu. Die FDP bzw. der Linder ist eine Mogelpackung. Außen hui, aber innen "leer". Stark kritisieren, aber selbst keine wirklich guten Lösungen bieten.
Bei manchen Themen kommen die Menschen bei den Debatten gar nicht mehr mit, weil die stellenweise zu verkompliziert und zu unverständlich sind, damit man die in 5 Minuten in einem "Triell", beziehungsweise irgendwelchen "Runden" besprechen / verstehen kann. Man kann von einem Laien (und das sind die meisten) nicht erwarten, dass dieser sämtliche komplexe Gebiete versteht. Da ist doch ebenfalls ein Fehler, wie solche Triells, Duelle wie auch immer aufgebaut sind. Ach und die wirklich interessanten Themen, für die sich die Menschen interessieren, werden größtenteils ja nicht einmal angesprochen.
Politik ist größtenteils für zu viele Menschen unnahbar, unverständlich und deswegen langweilig sowie "uninteressant".
Die Medien befassen sich dann lieber damit, dass die grünen Kanzlerkandidatin bei ihrem Buch von anderen Quellen inspiriert hat lassen, statt über wichtige aktuelle Themen, die die Menschen wirklich bewegen zu berichten. Und wenn sie es mal tun, dann solange, bis es den Menschen schon aus den Ohren kommt.
Ich weiß einfach immer noch nicht für welche der zwei Parteien ich mich entscheiden soll. Mittlerweile bin ich schon beim Gedanken strategisch zu wählen. Bin mir aber unsicher, welche der beiden Varianten jetzt strategisch sinnvoller ist. Das macht mich noch verrückt.
Geändert von Clumsy (24-09-2021 um 21:17 Uhr)
Ich bin froh, wenn das Ganze vorbei ist, durch meinen deutschen Freund beschäftige ich mich damit ja auch.
Bei uns ist übrigens auch Abstimmungswochenende, die Ehe für Alle in der Schweiz wird z.B. laut Umfragen wohl ziemlich sicher durchkommen.
Ich kann dein gesamtes Posting verstehen, greife jetzt mal das heraus. Politik ist kompliziert, geht es doch letztlich immer um Interessenausgleich und Kompromisse. Leider wird letzteres mittlerweile eher negativ gesehen, dabei ist das eine große Stärke von Demokratie.
Mein großes Problem in diesem Wahlkampf ist dabei ein mediales. Es gab drei Trielle. Und in allen drei wurden beinahe dieselben Themen behandelt. Wenn es schon so eine Zuspitzung auf die Spitzenkandidaten geben soll (die man ja nicht einmal wählt), dann sollte hier thematisch mehr Abwechslung sein. Wieso sich nicht absprechen: Hier geht es um Klima und Soziales, da um Außenpolitik und Sicherheit, dort um Digitalisierung und Europa (mal so als Beispiel). Aber nein, es wird lieber 1000 Mal gefragt, wer mit wem koalieren will oder soll oder lieber nicht, was sowieso keiner beantwortet.
So eine Runde mit allen Spitzenkandidaten, wie es sie gestern gab, ist wegen der Kürze der Zeit absolut nicht gehaltvoll. Also um Politik nahbar zu machen, brauchen Politiker die Zeit, ihre Positionen zu erklären, aber das wird so weit wie möglich vermieden, weil es wohl als zu kompliziert gilt. Aber wenn das nicht passiert, dann entscheiden Inhalte (oder Nicht-Inhalte) eben nicht die Wahl, sondern falsche Lacher, fehlende Zitate oder eine Hausdurchsuchung.
Ja ich stimme Dir vollkommen zu. In dem einem Triell ging es doch gefühlt erst mal die erste halbe Stunde um gegenseitige Schuldzuweisung und Laschet hat die ganze Zeit nur auf der Hausdurchsuchung rumgeritten. Dann kommen wieder irgendwelche Moderatoren-Fragen (die schon 100 mal gestellt wurden), oder jemand (Baerbock) stellt eine Frage an die beiden anderen Kanzlerkandidaten die mal wirklich interessant ist, wird aber von den Moderatoren übergangen, sodass keine Antworten erfolgten.
Wie du sagst, haben alle Runden gefühlt immer um die gleichen Themen gehandelt. Eine richtige Diskussion wurde immer dann abgewürgt, als es spannend wurde. Man hat ja schließlich einen strengen Zeitplan und da darf man dann eben nicht diskutieren, sondern muss sich streng an Zeiten halten. Doof.
Aber noch einmal zu dem Thema Schuldzuweisungen. Laschet ging ja gefühlt nur auf das. Hätten Scholz und Baerbock das gleiche gemacht, mit aktuellen "Skandalen" um sich zu werfen, na dann hätten die ihm sein Lächeln bei der Flut angekreidet usw. und hätten sich auf das gleiche Niveau runterbegeben. Aber ganz ehrlich, sowas wollen die Leute eigentlich in dem Moment nicht hören. Wie Baerbock richtig meinte in dem einem Triell, die Herren diskutierten lieber über die Vergangenheit, statt zukunftsorientierte Gedanke auszusprechen, die die Menschen in dem Moment am meisten interessieren.
Für mich war in allen drei Triellen Baerbock die stärkste und Laschet mit Abstand der Schwächste. Warum? Baerbock hat in die Zukunft geblickt und man hatte das Gefühl, die will was anpacken. Bei Laschet merkte man, er versucht die ganze Zeit nur Scholz mit seinen Skandalen "fertig" zu machen, hat es aber irgendwie auch nicht geschafft. Genauso wenig, wie vernünftige Zukunftspunkte zu präsentieren. Die hatte er nicht. Deswegen hat er lieber die ganze Zeit auf dem Hausdurchsuchungsthema mit Steuerskandal usw. rumgeritten um von seiner eigenen Planlosigkeit abzulenken. Deswegen kann ich weiterhin nicht verstehen, wie der Mann in der Umfrage wieder zulegen konnte. Eigentlich hatte ich das Gefühl, Laschet hängt in der Vergangenheit fest und wirft mit falschen Fakten um sich, Baerbock blickt nach vorne und Scholz ist so zwischendrin.
Ich war ja echt froh, dass Baerbock mit dabei war. Ich glaube ohne Sie wäre es ziemlich langweilig geworden.
Geändert von Clumsy (24-09-2021 um 23:03 Uhr)
Es gibt halt solche und solche. Ich glaube auf dich treffen die wenigsten Vorurteile zu. Bei mir an der Uni gab es einige BWLer, die echt sämtliche Klischees erfüllt haben.
Ich muss dann gerade im Zusammenhang mit der FDP immer an die BWL-Justus Memes denken.
Ein guter Punkt. Und irgendwie traurig, dass nicht einmal das honoriert wird. Laschets Abschlussrede heute (und auch die von Söder) drehte sich gefühlt 90% um eine Angstmache vor einem Linksruck. Inhalt? Wird überschätzt.
Aber es gibt auch Positives: Dank Fergie kann sogar BWL sexy sein.
Ich habe am ersten Studientag DAS BWL-Vorurteil erfüllt...
Dozent: Und warum haben sie sich für das Studium entschieden?
Frau89: Ich wusste nicht was ich sonst machen sollte.
Hatte aber auch viele Spacken (bleiben wir beim FDP-Deutsch ) bei mir studieren... die sagten sowas wie "Ich möchte das Unternehmen meines Vaters übernehmen" oder "Ich möchte gerne Unternehmensberater werden". Im zweiten Semester waren sie dann aber zum Großteil weg weil Mathe und Statistik so schwer waren.
Der Contest gefällt mir ganz gut. Die mainstreamigen und die alternativeren Songs halten sich mengenmässig gut die Waage.