Bundestagswahl 2021 - Teil 3 - das große Finale!

[manial fly]

Sorry, aber das ist sehr unpräzise. Klar, die Grünen haben mit einer Kanzlerkandidatur, den Triellen und den weiteren Sendungen um die Kandidatur sehr viel Aufmerksamkeit bekommen. Und klar, das Ziel stärkste oder zweitstärkste Kraft zu werden ist nicht geschafft worden. Sieht man aber von der Einzelperson Baerbock und ihrer Kandidatur ab, ist es doch für die GESAMTE Partei ein riesiger Erfolg erstmals als drittstärkste Kraft in den Bundestag zu ziehen und mit dem Ergebnis auch noch eine starke Verhandlungsmacht zu besitzen. Immerhin trennen die Grünen und die FDP doch um die Prozent.

Dass die AfD so gut anschneidet ist wohl eher ein generelles Problem der Politik bzw aller Parteien.

Nicht das ich jetzt ein gutes Wort über die AfD verlieren möchte, aber ohne die würde jetzt wohl die CDU immernoch vorne liegen...

[Lieb-Ellchen]

Wenn man sich jetzt daran orientiert, wer heftiger alle Viere von sich streckt, wird man keine sinnvollen Verhandlungen führen können.

Wissing und Özdemir haben gestern bei Anne Will sehr gute Aussagen dazu getroffen: Es geht jetzt nicht darum, zu sehen, wer wie viele Versatzstücke aus dem Wahlprogramm einschleppen kann und man macht daraus dann ein großes Stückwerk. Sondern in den Sondierungsgesprächen müssen jetzt gemeinsame Visionen entwickelt werden.

Der Weg, den FDP und Grüne jetzt gehen wollen, dass sie erst miteinander sprechen, ist daher sinnvoll und klug


Die "alte" Lagerbildung, die jetzt vor allem von Anhängern links der Mitte forciert wird, bringt niemandem was. Dass die Grünen Jamaika nicht pauschal ausschließen ist kein "Betrug am Wähler", wie hier schon hochdramatisch postuliert wird, und auch keine Machtgeilheit, sondern schlicht und ergreifend ein guter Spürsinn dafür, was politische Verantwortung in Zeiten eines pluralistischen Parteiensystems bedeutet.

[suboptimal]

Ich bin wirklich erstaunt, wie viele Menschen das nicht begreifen und so tun, als wäre eine Entscheidung der Grünen für Jamaika unter diesen Umständen kein Problem, obwohl es nicht weniger als ein Schlag ins Gesicht ihrer Wähler wäre.
Es würde aufzeigen, dass es auch den Grünen nur um Macht geht und nicht um ihre angeblichen Ideale.
Wieso sollte man noch wählen gehen, wenn die Parteien sowieso machen, was sie wollen?

Genau. Die Grünen-Wähler möchten lieber, das weitere 4 Jahre keine Grünen-Politik umgesetzt wird. Lieber schmollend in der Opposition versauern als 4 Jashre so viel wie möglich mitzugestalten und umzusetzen. Klar, man kann natürlich seine Ideale in der Opposition schön vor sich hertragen, nur bringt das nichts.

Ein Laschet als Bundeskanzler, obwohl die SPD mehr stimmen bekommen hat, würde ein für allemal beweisen, dass der Großteil der Politiker letztendlich nur von Selbstsucht getrieben ist und von nichts anderem.

Du hast ein sehr seltsames Demokratieverständnis. Wenn die SPD es nicht hinbekommen sollte, eine stabile Regierung aufzustellen, dann steht anderen Parteien die Möglichkeit offen, ihrerseits zu versuchen, eine Regierung auf die Beine zu stellen.

Oder ist es in Deinem Demokratieverständnis so, dass die anderen Parteien dazu verpflichtet sind, ohne wenn und aber mit der stärksten Partei zu koalieren? Warum bist Du dann in Thüringen nicht auf die Barrikaden gegangen, als da keiner mit der stärksten Fraktion AFD koalieren wollte?

Unter diesen Umständen sind dann auch gewaltsame Ausschreitungen zu erwarten, denn ich glaube nicht, dass sich die Jugend eine derartige Verarsche auf Kosten ihrer Zukunft gefallen lässt, denn weitere 4 Jahre unter einem CDU/CSU Kanzler wären fatal, vor allem für die Umwelt.

OMG

Und eine Nichtbeteiligung der Grünen die nächsten 4 Jahre wäre noch fataler für die Umwelt.

[Pottikaline]

Ich schäme mich mit Dir, Rapunzel, ich habe väterlicherseits meine Wurzeln in der Nähe von Hildburghausen … Katastrophal das Wahlergebnis dort …

[Wero]

Scholz: "Der sichtbare Auftrag der Wählerinnen und Wähler ist, dass die drei Gewinner der Wahl ... die nächste Regierung führen."

[reddevil]

Also Leute halten wir doch mal fest:
Die CDU hat bei der Wahl ohne ihr bayrisches Anhängsel 18,9 % geholt.
18,9. Prozent.
Die Partei von Adenauer, Erhardt und Kohl.
Und dennoch stellen die sich heute immer noch hin und faseln was von Regierungsbildung



Also da muss wirklich ein mega Kracher Angebot an die Grünen kommen damit die sich das noch überlegen. Und für so biegsam halte ich diese Partei dann doch nicht....

[Don Caramba]

Scholz: "Der sichtbare Auftrag der Wählerinnen und Wähler ist, dass die drei Gewinner der Wahl ... die nächste Regierung führen."

Hätte er sich vor der Wahl von RRG klar distanziert, wäre sein Erfolg noch um einiges grösser ausgefallen.

[De_Morgan]

Was ich mich nach so Tagen wie gestern immer frage.

Wieso wird sooft erzählt, dass die Wähler einen Wechsel gewählt haben?
Nur weil sich ein paar Leute umentschieden haben? Ohne jetzt genau nochmal die die Daten reinzuschauen, haben doch bestimmt >60% das gleiche wie vor 4 Jahren gewählt. Soll ich nun sagen, die Mehrheit der Wähler will das es gleich bleibt? Generell kann man doch weder das eine noch das andere wirklich sinnvoll sagen. Wie aggregiert man denn den Wählerwille überhaupt sinnvoll.
Und für mich ist Kanzler Olaf Scholz fast weniger Wechsel als Laschet, da Scholz ja bereits in der Regierung war (kann mit beiden wenig anfangen).

[ManOfTomorrow]

Ich schäme mich, Thüringer zu sein. Die AFD ist dort stärkste Kraft, in meinem Wahlkreis hat jeder dritte Wähler AFD gewählt und in 1 !/2 Jahren werden wir in meinere Stadt einen Oberbürgermeister von der AFD haben.

Wie soll das möglich sein? Gibt es bei den OB-Wahlen in Thüringen keine Stichwahl?
Eine absolute Mehrheit holen die AfD-Kandidaten nirgends ...

ES ist anzunehmen, dass wir bei der nächsten Landtagswahl einen Ministerpräsidenten mit Namen Höcke haben werden. Wetten, dass?

Dafür müsste die AfD >50% der Landtagsmandate holen - das kann man komplett ausschließen.

[reddevil]

Wie soll das möglich sein? Gibt es bei den OB-Wahlen in Thüringen keine Stichwahl?
Eine absolute Mehrheit holen die AfD-Kandidaten nirgends ...


Dafür müsste die AfD >50% der Landtagsmandate holen - das kann man komplett ausschließen.

wäre aber schon lustig wenn die hanseln auf einmal an die regierung müssten
und es - huch - doch keine revolution gibt

[moviacs]

Du hast ein sehr seltsames Demokratieverständnis. Wenn die SPD es nicht hinbekommen sollte, eine stabile Regierung aufzustellen, dann steht anderen Parteien die Möglichkeit offen, ihrerseits zu versuchen, eine Regierung auf die Beine zu stellen.

Oder ist es in Deinem Demokratieverständnis so, dass die anderen Parteien dazu verpflichtet sind, ohne wenn und aber mit der stärksten Partei zu koalieren? Warum bist Du dann in Thüringen nicht auf die Barrikaden gegangen, als da keiner mit der stärksten Fraktion AFD koalieren wollte?
Mit Demokratie hat sowas aber nicht viel zu tun, wenn dann entgegen der Mehrheits

Laut Gesetzgebung dürfen sie das, trotzdem darf man ja das System hinterfragen bzw. in Frage stellen - oder nicht?

Ich für mich sehe da nun nicht unbedingt, wo im Sinne der Bürger agiert wird, wenn am Ende ein Kanzler Laschet an der Macht ist, den offensichtlich weniger Bürger da sehen wollen, als einen Olaf Scholz - und das mit ihrem Recht einer Wahlstimme auch so kundgetan haben. Demokratie ist da irgendwo was anderes für mich.

[ManOfTomorrow]

Also Leute halten wir doch mal fest:
Die CDU hat bei der Wahl ohne ihr bayrisches Anhängsel 18,9 % geholt.
18,9. Prozent.
Die Partei von Adenauer, Erhardt und Kohl.
Und dennoch stellen die sich heute immer noch hin und faseln was von Regierungsbildung

Vielleicht kommt Laschet ja noch damit an, dass CDU/CSU deutlich mehr Erststimmen geholt haben als die SPD.

[manial fly]

SPD, Grüne und FDP haben Stimmen gewonnen, die Union hat massiv an Stimmen verloren und ist nicht mehr stärkste Kraft. Ich denke daran lässt sich deutlich erkennen was die Wähler wollen bzw. was nicht.

[golfern]

Ich erwarte von Laschet, dass er heute im Laufe des Tages seine Wahlniederlage eingesteht und in der Konsequenz seinen Rücktritt vom CDU-Vorsitz ankündigt!

[Ryan]

Was ich mich nach so Tagen wie gestern immer frage.

Wieso wird sooft erzählt, dass die Wähler einen Wechsel gewählt haben?
Nur weil sich ein paar Leute umentschieden haben? Ohne jetzt genau nochmal die die Daten reinzuschauen, haben doch bestimmt >60% das gleiche wie vor 4 Jahren gewählt. Soll ich nun sagen, die Mehrheit der Wähler will das es gleich bleibt? Generell kann man doch weder das eine noch das andere wirklich sinnvoll sagen. Wie aggregiert man denn den Wählerwille überhaupt sinnvoll.
Und für mich ist Kanzler Olaf Scholz fast weniger Wechsel als Laschet, da Scholz ja bereits in der Regierung war (kann mit beiden wenig anfangen).

Wenn die CDU 1.3 Millionen an die SPD verliert, dann ist das eine Wechselstimmung. Merkel hat die Union mitte links gerückt und die SPD damit stark bedrängt. Das hat sich mit ihrem Abschied nun wieder geändert. Vor allem, dass SPD UND Grüne gleichzeitig so zulegen, ist ein Wechselmoment.

Wenn sich nur SPD/Grüne/Linke bzw. FDP/Union ausgetauscht hätten, dann wäre das kein Wechsel.