Covid-19 (Coronavirus) XVIII - Informationen im Eingangsposting

[Mister Brot]

Hier was zur medikamentösen Behandlung. "Covid 19 lässt sich medikamentös nicht heilen":

https://www.rnd.de/gesundheit/infekt...rce=newsletter

Die vom RND und auch dir hier verwendete Überschrift "Covid 19 lässt sich medikamentös nicht heilen" zu dem Artikel ist im günstigsten Fall fahrlässig irreführend, im schlechtesten Fall vorsätzliche Impfpropaganda.
Denn wenn man den Artikel liest, werden ja durchaus einige hoffnungsvolle Ansätze zur medikamentösen Behandlung von Covid-19 genannt. Nur dass dort eben noch oft auf harte, belastbare Zahlen zur Wirksamkeit gewartet wird.

Wenn überhaupt, könnte die Überschrift lauten: "Covid-19 lässt sich noch nicht medikamentös heilen".

Das mag auf den ersten Blick wie Korinthenkackerei von mir klingen, ist es aber nicht. Eine Entwicklung eines wirklich wirksamen Medikaments gegen Covid-19 wird der Gamechanger schlechthin sein und da sollten jetzt, wo es (unperfekte, aber immerhin bei Risikopersonen das Schlimmste verhindernde) Impfungen gibt sämtliche Forschungsanstrengungen reingesteckt werden.
Die vom RND gewählte Überschrift suggeriert, dass es überhaupt keine Hoffnung auf Medikamente gäbe und eine Impfung somit für alle Zeit die einzige mögliche Lösung darstellt.

[mk431]

Das RKI meldet heute +4.171 Fälle, diese verteilen sich wie folgt auf die Kalenderwochen (in Klammern die Änderungen zum Vortag):

KW 36: 71.607 (- 10)
KW 37: 61.358 (- 2)
KW 38: 52.579 (+1.271)
KW 39: 2.916 (+2.916)

4 Fälle wurden mit Meldedatum von vor der KW 36 gestrichen.


Verteilung nach Bundesländern
Baden-Württemberg +546
Bayern +859
Berlin +332
Brandenburg +79
Bremen +47
Hamburg +112
Hessen +233
Mecklenburg-Vorpommern +30
Niedersachsen +219
Nordrhein-Westfalen +871
Rheinland-Pfalz +345
Saarland +25
Sachsen +88
Sachsen-Anhalt +143
Schleswig-Holstein +86
Thüringen +156


Anzahl der neuen Fälle pro Meldetag im gleitenden 7-Tage-Durchschnitt (wird sich weiter durch Nachmeldungen erhöhen, in Klammern die prozentuale Änderung zum Stand 7 Tage zuvor)
22.09.: 7.981 (-18%)
23.09.: 7.788 (-17%)
24.09.: 7.684 (-15%)
25.09.: 7.558 (-14%)
26.09.: 7.511 (-14%) -> 7-Tage-Inzidenz: 63,2 Fälle/100.000 Einwohner

Der 7-Tage-Durchschnitt der jeweils gemeldeten Fälle pro Tag (inklusive Altfälle, Streichungen) beträgt: 7.579 (-71 im Vergleich zu gestern).
Prozentuale Änderung des 7-Tage-Durchschnitts im Vergleich zur Vorwoche: -13% (+2 Prozentpunkte im Vergleich zu gestern)
Der Trend ist sinkend.
Insgesamt gibt es laut RKI ca. 131.867 aktive Fälle, 7.430 weniger als gestern.


Anzahl der Landkreise/kreisfreien Städte/Berliner Bezirke mit (in Klammern der Unterschied zum Vortag)
>250 Fälle/100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen: 1 (+1)
>100 Fälle - <= 250 Fälle/100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen: 34 (-3)
>50 Fälle - <= 100 Fälle/100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen: 197 (-3)
>25 Fälle - <= 50 Fälle/100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen: 145 (+9)
>5 Fälle - <= 25 Fälle/100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen: 34 (-4)
>0 Fälle - <= 5 Fälle/100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen: 0 (unverändert)

https://corona.rki.de

[Mister Brot]

Und was die Belegung der Intensivbetten betrifft: Dann waren das also alles eingebildete Probleme und Fake-News, was von zahlreichen Ärzten und Pflegekräften berichtet wurde? Dass sie monatelang am Limit und darüber hinaus gearbeitet haben und nicht mehr wussten, wohin mit den Patienten? Man kann ja auch einen schwer Corona-Erkrankten nicht neben den Blinddarmpatienten legen.

"Fake News" hast du jetzt gesagt. Ich würde es "Übertreibung" oder auch "gewollte Panikmache zum vermeintlich guten Zweck" nennen.

Ein vom Bundesgesundheitsministerium beauftragtes Gutachten hat ergeben, dass es im Jahr 2020 ca. 13% weniger stationäre Fälle in deutschen Krankenhäusern gab als im Vorjahr!
Die Bettenauslastung sank auf ein Allzeittief von 67,3% (2019: 75,1%) bzw. 68,6% (2019: ca. 69,6%) auf Intensivstationen.

Wer das ganze grafisch besser verarbeiten kann, hier die Intensivbettenauslastung 2020:


Und hier die stationären Fälle 2020 im Vergleich zu 2019:


Im Jahresdurchschnitt wurden für Corona-Patienten lediglich 2% der normalen Krankenhausbetten bzw. 3,6% der Intensivbetten benötigt!

Insofern kann ich nur zum 500. Mal wiederholen: Es wird in Deutschland keine Überlastung des Gesundheitssystems durch Covid-19 mehr geben!
Auch weil wir, wie ich schon vor einer Woche ausgeführt habe, über ein Vielfaches mehr an Krankenhaus- und Intensivbetten je 100k Einwohner verfügen als all unsere Nachbarländer.

Deswegen halte ich Argumentationen wie diese hier völlig an der Realität vorbeigehend:

Nicht egal ist es mir aber, wenn sich viele Impfunwillige gleichzeitig infizieren und dadurch die Behandlungsplätze in Krankenhäusern verstopfen. Bei u.a. immer noch knapp 4 Millionen Ungeimpfter bei den Ü60jährigen ist das kein unwahrscheinliches Szenario, wenn komplett alles ohne Schutzmaßnahmen geöffnet würde. Bei einer Quote von 1:10 der Intensivpatienten geimpft-ungeimpft sind leider immer noch zu wenige geimpft. Deshalb sind, auch wenn es schwer fällt, einige Schutzmaßnahmen weiterhin notwendig.

Selbst wenn es diese hier beschriebene Gefahr gäbe (und die gibt es eben nicht), dann könnten wir immernoch jetzt problemlos alle Maßnahmen aufheben wie es etliche andere europäische Länder bereits getan haben. Und dann im Fall (und auch nur dann!), wenn wir doch auf eine Überlastung zusteuern sollten (und in unseren Nachbarländern mit weniger Krankenhausbetten bereits das Chaos ausgebrochen ist), wieder einen kurzen, harten Lockdown verhängen.

Das wäre jetzt die richtige Vorgehensweise. Denn die Impfquote wird sich nicht mehr deutlich verändern und wenn, dann hauptsächlich bei der "unter Druck gesetzten" (ich würde es eher "Erpressung" nennen) jüngeren Bevölkerung, die vollkommen irrelevant ist bei der Furcht vor einer Überbelegung von Krankenhausbetten.
Von der Hauptrisikogruppe (>65 Jahre) wird sich ja kein einziger wegen so bescheuerter und undurchdachter Maßnahmen wie gestrichener Lohnfortzahlung bei Quarantäne zusätzlich impfen lassen.

[Glückskind]

Eine Entwicklung eines wirklich wirksamen Medikaments gegen Covid-19 wird der Gamechanger schlechthin sein und da sollten jetzt, wo es (unperfekte, aber immerhin bei Risikopersonen das Schlimmste verhindernde) Impfungen gibt sämtliche Forschungsanstrengungen reingesteckt werden.

Es gar nicht erst zu einer Erkrankung kommen zu lassen ist noch immer das beste Mittel. Das gilt für alle Erkrankungen, auch für Covid-19. Vorbeugung ist die beste Medizin. Wenn trotz Vorbeugung eine Erkrankung eintreten sollte, erst dann kommen alle anderen Mittel.

[Mister Brot]

Es gar nicht erst zu einer Erkrankung kommen zu lassen ist noch immer das beste Mittel. Das gilt für alle Erkrankungen, auch für Covid-19. Vorbeugung ist die beste Medizin. Wenn trotz Vorbeugung eine Erkrankung eintreten sollte, erst dann kommen alle anderen Mittel.

Natürlich. Wenn es einen Impfstoff gäbe, der
- zu nahezu 100% eine Infektion und damit auch
- zu nahezu 100% eine Erkrankung unterbindet und demzufolge auch
- zu nahezu 100% Ansteckungen anderer verhindert und der außerdem
- nahezu keine bekannten Nebenwirkungen hätte und
- auf einem jahrelang erprobten Verfahren beruhen würde,
dann könnten wir darüber reden, dass es sich wirklich für jeden, egal ob Risikogruppe oder nicht, lohnen würde, sich damit impfen zu lassen.

Solange das nicht so ist, läuft es auf eine persönliche Nutzen-Risiko-Analyse hinaus.

Und für gesunde, junge Personen besteht ein so geringes Risiko einer schweren Erkrankung, dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis von 6-12monatlichen Dauerimpfungen einfach nicht gut genug ist.

Im übrigen stimme ich dir trotzdem vollkommen zu, dass Vorbeugung die beste Medizin ist. Nur dass für mich Vorbeugung in erster Linie gesunde Ernährung, sportliche Betätigung, viel Zeit an der frischen Luft (zusammenfassend: Stärkung des Immunsystems) bedeutet.

[mk431]

Das sind die Impfquoten der vollständig Geimpften Über-60-Jährigen in den Bundesländern

Bremen 91,4%
Saarland 89,0%
Schleswig-Holstein 88,3%
Nordrhein-Westfalen 87,2%
Niedersachsen 86,9%
Berlin 86,3%
Hamburg 85,0%
Rheinland-Pfalz 84,9%
Mecklenburg-Vorpommern 83,6%
Hessen 83,0%
Baden-Württemberg 82,7%
Sachsen-Anhalt 82,7%
Bayern 81,9%
Thüringen 80,5%
Brandenburg 79,3%
Sachsen 77,3%

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...onitoring.html

Nicht nur in Teilen Ostdeutschlands, auch in Bayern ist diese Quote erschreckend niedrig, wenn man bedenkt, dass Bremen 10 Prozentpunkte voraus liegt.

Eigentlich müssten man hier entsprechende Maßnahmen und Druck ausüben, da Erkrankte in dieser Altersgruppe natürlich viel eher im Krankenhaus landen werden als jüngere.

[golfern]

Ich würde einfach mal ins Blaue hinein schätzen, dass man mit Ü60 in Bremen häufiger in Heimen oder allgemein auf beengtem Raum lebt und nicht so oft im kleinen sanierungsbedürftigen Eigenheim, wie vielleicht in der sächsischen Provinz, die ja eher ländlich geprägt ist.

[Darmok]

Bremen hat trotzdem die höchsten Inzidenzen gerade. Der Zusammenhang "alle impfen, dann zwingen wir das Virus in die Knie" ist so def. nicht gegeben.

[mk431]

Bremerhaven ist für die hohe Inzidenz im Bundesland Bremen verantwortlich und da gibt es ein großes Cluster.

Der Corona-Ausbruch in einer Bremerhavener Stahlbaufirma macht der Stadt schwer zu schaffen.

Mittlerweile umfasst das Cluster 102 Fälle, „das ist schon eine ziemliche Nummer“, sagt Magistratssprecher Volker Heigenmooser. Ein großes Thema seien die Sprach- und Verständigungsprobleme. Gesundheitsamt und Unternehmen müssten darüber nachdenken, ob „dort nur noch Geimpfte arbeiten dürfen“. Die im Schiffbau beschäftigten Menschen arbeiteten auf engstem Raum, auch das werde man noch genauer prüfen.

https://www.nord24.de/bremerhaven/co...fen-66914.html

[MarkenMusik-Fan]

Bremen hat trotzdem die höchsten Inzidenzen gerade. Der Zusammenhang "alle impfen, dann zwingen wir das Virus in die Knie" ist so def. nicht gegeben.

Die Ursache sind dann also die Verständigungsprobleme

[Lilith79]

Bremen hat trotzdem die höchsten Inzidenzen gerade. Der Zusammenhang "alle impfen, dann zwingen wir das Virus in die Knie" ist so def. nicht gegeben.

Äh doch ,das Virus ist dann dadruch in die Knie gezwungen, dass höhere Inzidenzen egal sind und man dann irgendwann keine Maßnahmen mehr braucth um diese zu vermeiden, weil die gefahr das GEsundheitssystem zu überlasten weg ist. man hat dann einfach eine endemische Krankheit, wie viele andere auch.

[mk431]

Die ALM-Zahlen (allerdings für KW 38 und nicht wie im Tweet dargestellt KW 39)

Anzahl der Tests geht weiter runter, aber zum Glück auch die Positivrate

https://twitter.com/abc/status/1442774884367671296

NRW-Testdaten KW 38

Anzahl PCR-Tests: 300.093 (-21.073 im Vergleich zur KW 37)
Positivrate: 4,93% (-0,72 Prozentpunkte im Vergleich zur KW 37)

Anzahl Schnelltests: 1.517.425 (-100.953 im Vergleich zur KW 37)
Positivrate: 0,2% (unverändert im Vergleich zur KW 37)

https://www.giscloud.nrw.de/corona-dashboard.html

[Elaine]

Bisschen Philosophie am frühen Morgen:

Aristoteles und die Impfgegner (Daniel Strassberg in der Republik)

vielen Dank!

[kofferradio]

Das Saarland lockert ab Freitag sehr umfangreich.

Maskenpflicht und Abstand nur noch im ÖPNV und beim Einkaufen.

Ansonsten 3G (auch in Clubs etc. reicht ein Test aus).

https://www.sr.de/sr/home/nachrichte...plant_102.html

[Esel1234]

Äh doch ,das Virus ist dann dadruch in die Knie gezwungen, dass höhere Inzidenzen egal sind

Dass das vielen immer noch nicht klar ist, ist für mich ein Rätsel. Deswegen sind auch Nachrichten wie "Person XY hat sich trotz Impfung mit Corona infiziert" völlig irrelevant, solange die Person nicht schwerer erkrankt ist.