Aber die DB
Pferd und Wagen wären der zu gönnen...
Vor allem sollte sie an ihrem Redestil arbeiten. Und damit meine ich nicht mal Baerbocks mittlerweile schon auffällige Häufung von nervösen Versprechern, sobald sie die Komfortzone ihrer vorgestanzten Wort-für-Wort-Textschablonen verlassen muss. Dies war besonders gut erkennbar, wenn sie jenseits der Wahlkampfauftritte zu weniger bequemen Talkshow-Interviews geladen wurde. Und - als wüsste sie es selber - machte sie sich in solchen Formaten entsprechend rar (no Lanz!) und schickte oft Habeck vor, der den souveränen Redefluss beherrscht, wenn auch oft als schwülstiger Polit-"Poet".
Nein, ihr Hauptproblem liegt m.E. in ihrem Duktus des lauten Sprecheifers. Es erinnert mich an streberhafte Mitschüler:innen aus Gymnasialzeiten. Solche, die immer mit Fingerschnippen im Dauersignal und akustischer Presswehensimulation aufzeigten, wenn sie eine Antwort wussten oder glaubten, sonstwas Wichtiges beitragen zu können.
Gleichsam wirkt Annalenas Tonfall nie wirklich besonnen, wenn sie spricht. Die Sätze platzen in meinen Ohren regelrecht aus ihr blechern heraus, begleitet von angelernt wirkender Gestik und Mimik.
Nehmen wir z.B. jetzt mal Putin als Gesprächspartner. Der Mann war langjähriger KGB-Geheimdienstler, hat jeden Gesichtzug unter Kontrolle, während er sein Gegenüber mustert. Ein eiskalter Analytiker und zugegeben guter Schachspieler auf der Europakarte, der alle Schwächen der EU zum Vorteil einer Destabilisierung derselben nutzt. Mir würde das Blut gefrieren, wenn ich ihm gegenüber säße und in ihm nichts "lesen" könnte. Als Filmfan würde ich sagen: quasi ein Bond-Bösewicht der Extraklasse. Und dann kommt Annalena von und zu Völkerrecht mit der oben beschriebenen, vom ersten Moment an unsouverän wirkenden Art...
Voraussichtlich aber wird daher die Außenpolitik weiterhin eine Hauptrolle im Kanzleramt spielen. Olafs undurchschaubar schlumpfiges Grinsen kriegt selbst Putin nicht geknackt. Scholzens leise, heiser-säuselnde Art zu Reden auch nicht.
Geändert von spector (08-12-2021 um 17:08 Uhr)
Surprise me with the plausible!
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Anfragen wird es genug geben. Aber sie wird es nie machen, weil:
a) sie ja so herrlich uneitel ist.
b) sie alle kommunikationsarmen Hinterzimmer-Kungeleien aussparen müsste, was viele ihrer politischen Entscheidungen noch unerklärbarer machen täte.
c) herauskäme, dass ihre Partei ihr bis zum Ende nur als Steigbügel wichtig war, was einige Unionssoldaten enttäuschen könnte, die es nach 16 Jahren in merkantiler (pun intended) Günstlings-Besoffenheit immer noch nicht begriffen haben.
Surprise me with the plausible!
Genau: Koch, Wulff, Bouffier, Merz und Co. hätten sich ja nur als kleine, christliche Parteisoldaten für die eigene Partei geopfert und niemals so etwas wie einen eigenen Gestaltungswillen oder uneitlen Machtanspruch gehabt. Und sie hätten auch niemals ein eigenes Netz von Vertrauten um sich aufgebaut.
Geändert von freddimaus (08-12-2021 um 17:51 Uhr)
Verstehen Sie?
Geändert von Don Caramba (08-12-2021 um 18:18 Uhr)
"Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)
Wir hatten auch mal Guido als Außenminister, der von der Auftreten (zumindest in der Opposition) auch eher quietschender Klassensprecher war. Im Amt hat man ja nicht mehr allzu viel von ihm mitbekommen. Weiß jemand zufällig was Putin und Erdogan von ihm hielten?