Gil Ofarim - Mutmaßlicher antisemitischer Vorfall im Hotel

[storch]

Letzteres wundert mich auch. Er ist ja lange erwachsen, also alt genug um das richtig einordnen zu können, zumal er, lt. eigener Aussage irgendwo, ähnliches schon früher erlebt hat. Das heißt, das war ihm nicht fremd und ich hätte jetzt doch sofort die Polizei informiert und Anzeige erstattet.

Die hätte sicher auch mit den da noch anwesenden Leuten, vor und hinter dem Tresen, sprechen können, als alles noch frisch und aktuell war usw.

[Eisperlchen]

Letzteres wundert mich auch. Er ist ja lange erwachsen, also alt genug um das richtig einordnen zu können, zumal er, lt. eigener Aussage irgendwo, ähnliches schon früher erlebt hat. Das heißt, das war ihm nicht fremd und ich hätte jetzt doch sofort die Polizei informiert und Anzeige erstattet.

Die hätte sicher auch mit den da noch anwesenden Leuten, vor und hinter dem Tresen, sprechen können, als alles noch frisch und aktuell war usw.

Ich denke mal nicht, dass die Polizei sofort ausgedrückt wäre, um das vor Ort zu klären.
Möglicherweise war Gil auch unter Zeitdruck wegen dem Auftritt am Abend, war vielleicht von der Fahrt müde und außerdem kann es nicht schaden, eine Strafanzeige zusammen mit einem Anwalt zu formulieren bzw. nochmal eine Nacht darüber zu schlafen.
Zudem brauchte er ja auch auf die Schnelle ein neues Hotelzimmer.
Das man da nicht gleich zum nächsten Polizeiabschnitt rennt, kann ich durchaus nachvollziehen.

[Glückskind]

Ich denke mal nicht, dass die Polizei sofort ausgedrückt wäre, um das vor Ort zu klären.
Möglicherweise war Gil auch unter Zeitdruck wegen dem Auftritt am Abend, war vielleicht von der Fahrt müde und außerdem kann es nicht schaden, eine Strafanzeige zusammen mit einem Anwalt zu formulieren bzw. nochmal eine Nacht darüber zu schlafen.
Zudem brauchte er ja auch auf die Schnelle ein neues Hotelzimmer.
Das man da nicht gleich zum nächsten Polizeiabschnitt rennt, kann ich durchaus nachvollziehen.

Antisemitismus für sich alleine ist nicht strafbar. Erst wenn der Tatbestand der Volksverhetzung, Beleidigung et. erfüllt ist kann des ein Fall für den Staatsanwalt geben. Man darf gespannt sein.

[reddevil]

Antisemitismus für sich alleine ist nicht strafbar. Erst wenn der Tatbestand der Volksverhetzung, Beleidigung et. erfüllt ist kann des ein Fall für den Staatsanwalt geben. Man darf gespannt sein.

Also geht "Du **** Jude" aber "Ihr **** Juden" wäre dann Volksverhetzung?

[Mister Brot]

Was passiert, wenn sich herausstellt, dass die Sache sich doch etwas anders abgespielt hat, als Herr Ofarim sie dargestellt hat?

Wenn z.B. der Rezeptionist ein paar Personen aus der Schlange vorgezogen hat, weil ja das System ausgefallen war und diese Personen Stammgäste des Hotels waren und somit deren Daten bekannt?
Wenn Herr Ofarim aufgrund dieser vermeintlichen (aber vollkommen vernünftigen) Entscheidung durchgedreht und ausfallend geworden wäre?
Wenn man ihn deshalb des Hotels verwiesen hätte?
Wenn das also alles garnichts mit seinem Stern geschweige denn Antisemitismus zu tun gehabt hätte?

Nein, ich sage nicht, dass es so war. Aber nachdem der Hotelmitarbeiter Anzeige wegen Verleumdung gestellt hat, Herr Ofarim selbst erstaunlicherweise nicht, das Hotel selbst versucht mit Herrn Ofarim Kontakt aufzunehmen um mit ihm zu reden, aber ihn offensichtlich nicht erreichen kann... Hmm...

Ich frage mich nur, was dann all die Leute machen würden, die bereits die Mistgabeln und Fackeln gezückt hatten, den Rauswurf des Mitarbeiters gefordert haben, die Hotelbewertung bei Google ins Bodenlose getrieben haben, die sich über die Fahnen-Aktion des Hotels beschwert haben (die dann vielleicht einfach nur Offenheit für alle Kulturen signalisieren sollte, ohne Bezug auf Herrn Ofarim, der ja dann Täter statt Opfer wäre).
Und würde es Einfluss haben auf zukünftige Vorfälle von Antisemitismus?
Würde die Glaubwürdigkeit von zukünftigen Opfern darunter leiden, wenn sich herausstellen sollte, dass hier jemand absichtlich die "Ich bin Jude und wurde deswegen diskriminiert"-Karte ausgespielt hat, obwohl er nur des Hotels verwiesen wurde wegen eigenem Fehlverhalten?
Würde der Zentralrat der Juden sich beim Hotel entschuldigen?

Ich befürchte, dass viele selbst dann nicht daraus lernen würden, dass man sich immer erst einmal beide Seiten anhören sollte und die (ja bereits angeleierten) staatsanwaltlichen Ermittlungen abwarten.

[Nash]

Also geht "Du **** Jude" aber "Ihr **** Juden" wäre dann Volksverhetzung?

Impliziert **** nicht eine Beleidigung?

[reddevil]

Impliziert **** nicht eine Beleidigung?

ja vielleicht aber was ist denn genau nicht strafbarer antisemitismus?

[Nash]

ja vielleicht aber was ist denn genau nicht strafbarer antisemitismus?

Ein "Ich mag Juden nicht" (derjenige, der es äußert, ist wohl ohne Zweifel Antisemit) wird wohl unter die Meinungsfreiheit fallen und noch nicht unter einen Straftatbestand für Beleidigung. Wo genau die Grenze gezogen ist, weiß ich nicht, aber ich denke, für einen Straftatbestand muss eben ein beleidigender / herabsetzender / ehrverletzender Faktor dabei sein, und/oder zusätzlich ein Aufruf zu Taten gegen eine bestimmte Volksgruppe.

[sirima]

Was passiert, wenn sich herausstellt, dass die Sache sich doch etwas anders abgespielt hat, als Herr Ofarim sie dargestellt hat?

Wenn z.B. der Rezeptionist ein paar Personen aus der Schlange vorgezogen hat, weil ja das System ausgefallen war und diese Personen Stammgäste des Hotels waren und somit deren Daten bekannt?
Wenn Herr Ofarim aufgrund dieser vermeintlichen (aber vollkommen vernünftigen) Entscheidung durchgedreht und ausfallend geworden wäre?
Wenn man ihn deshalb des Hotels verwiesen hätte?
Wenn das also alles garnichts mit seinem Stern geschweige denn Antisemitismus zu tun gehabt hätte?

Nein, ich sage nicht, dass es so war. Aber nachdem der Hotelmitarbeiter Anzeige wegen Verleumdung gestellt hat, Herr Ofarim selbst erstaunlicherweise nicht, das Hotel selbst versucht mit Herrn Ofarim Kontakt aufzunehmen um mit ihm zu reden, aber ihn offensichtlich nicht erreichen kann... Hmm...

Ich frage mich nur, was dann all die Leute machen würden, die bereits die Mistgabeln und Fackeln gezückt hatten, den Rauswurf des Mitarbeiters gefordert haben, die Hotelbewertung bei Google ins Bodenlose getrieben haben, die sich über die Fahnen-Aktion des Hotels beschwert haben (die dann vielleicht einfach nur Offenheit für alle Kulturen signalisieren sollte, ohne Bezug auf Herrn Ofarim, der ja dann Täter statt Opfer wäre).
Und würde es Einfluss haben auf zukünftige Vorfälle von Antisemitismus?
Würde die Glaubwürdigkeit von zukünftigen Opfern darunter leiden, wenn sich herausstellen sollte, dass hier jemand absichtlich die "Ich bin Jude und wurde deswegen diskriminiert"-Karte ausgespielt hat, obwohl er nur des Hotels verwiesen wurde wegen eigenem Fehlverhalten?
Würde der Zentralrat der Juden sich beim Hotel entschuldigen?

Ich befürchte, dass viele selbst dann nicht daraus lernen würden, dass man sich immer erst einmal beide Seiten anhören sollte und die (ja bereits angeleierten) staatsanwaltlichen Ermittlungen abwarten.

Das sind mir viel zu viele Konjunktive! Was sollte Gil davon haben, so etwas öffentlich zu machen, wenn es nicht stimmen würde? Damit würde er doch nur sich selber schaden! Das viel gelesene Argument, dass er damit PR/Aufmerksamkeit generieren wollte, zieht auch nicht...davon hat er mehr als genug!

Nein, irgendwann ist einfach mal das Maß voll. Wenn du seit deiner Kindheit mit Antisemitismus und Anfeindungen konfrontiert bist, dann reicht es einfach mal. Dann darf er so ein unangemessenes Verhalten auch mal öffentlich anprangern. Ich finde es gut, dass er da seinen Promistatus nutzt. Andere, denen Ähnliches widerfährt, haben diese Möglichkeit und Reichweite leider nicht.

[reddevil]

Ein "Ich mag Juden nicht" (derjenige, der es äußert, ist wohl ohne Zweifel Antisemit) wird wohl unter die Meinungsfreiheit fallen und noch nicht unter einen Straftatbestand für Beleidigung. Wo genau die Grenze gezogen ist, weiß ich nicht, aber ich denke, für einen Straftatbestand muss eben ein beleidigender / herabsetzender / ehrverletzender Faktor dabei sein, und/oder zusätzlich ein Aufruf zu Taten gegen eine bestimmte Volksgruppe.

klingt logisch, danke!

[Mister Brot]

Das sind mir viel zu viele Konjunktive! Was sollte Gil davon haben, so etwas öffentlich zu machen, wenn es nicht stimmen würde? Damit würde er doch nur sich selber schaden! Das viel gelesene Argument, dass er damit PR/Aufmerksamkeit generieren wollte, zieht auch nicht...davon hat er mehr als genug!

Nein, irgendwann ist einfach mal das Maß voll. Wenn du seit deiner Kindheit mit Antisemitismus und Anfeindungen konfrontiert bist, dann reicht es einfach mal. Dann darf er so ein unangemessenes Verhalten auch mal öffentlich anprangern. Ich finde es gut, dass er da seinen Promistatus nutzt. Andere, denen Ähnliches widerfährt, haben diese Möglichkeit und Reichweite leider nicht.

Da war garnicht so viel Konjunktiv. Das, was ich geschildert habe, ist laut einer Quelle, die ich als glaubwürdig einschätze, die Aussage des Hotelmitarbeiters Herr W. (der, wie gesagt, Anzeige wegen Verleumdung gestellt hat, während Herr Ofarim meines Wissens nach keine Anzeige gestellt hat!)
Laut der Quelle gibt es auch ein Video der Szene, allerdings ohne Ton sowie Zeugenaussagen, die Herrn Ofarims Darstellungen widersprechen. Wir werden also vermutlich bald mehr wissen.

Ich kann aber gerne noch ein paar Konjunktive einfügen und dir schildern, wie ich mir die Abläufe vorstellen kann, wenn die Geschichte des Hotelmitarbeiters stimmt:

Herr Ofarim wartet zusammen mit vielen anderen in einer Schlange an der Rezeption, weil die Rechner ausgefallen sind. Der Rezeptionist zieht ein paar Stammgäste bzw. Mitglieder des Loyalty Programms vor, weil er diese schon einchecken kann ohne den Rechner.
Herr Ofarim wird sauer und beschwert sich lautstark, wird ausfallend. Er glaubt nämlich tatsächlich, dass er hier aufgrund seines Glaubens diskriminiert wird, immerhin ist er in "Nazi-Ostdeutschland"! Und er hat ja seinen Davidstern um den Hals hängen, für jeden sichtbar, so dass der Rezeptionist den ja gesehen haben muss und ihn ganz bestimmt nur weil er Jude ist länger warten lässt!
Herr Ofarim schreit also herum (aus seiner Sicht sogar verständlich) und fängt an, mit dem Davidstern an seinem Hals wild rumzufuchteln. Nicht die anderen, sondern er macht den Stern zum Thema als den vermeintlichen Grund, warum er hier so "schlecht behandelt" wird. Daraufhin sagt man ihm "Stecken Sie doch den Stern weg!" Nicht, weil man judenfeindlich ist, sondern weil man die Situation beruhigen möchte. Herr Ofarim missdeutet auch das wieder, schreit noch mehr rum - und wird aufgrund seines Fehlverhaltens des Hotels verwiesen.
Dann nimmt er ein Video auf...

Das ist eine rein fiktive Geschichte aufbauend auf den Aussagen des Hotelmitarbeiters. Eine Geschichte eines Missverständnisses, denn es ist durchaus möglich, dass Herr Ofarim tatsächlich glaubte, aufgrund seines Glaubens diskriminiert zu werden, obwohl dies überhaupt nicht der Fall war.
Es gibt für mich zum jetzigen Zeitpunkt keinen Grund, einer der beiden Parteien mehr zu glauben, ich kenne beide nicht. Es kann natürlich auch absolut sein, dass Herr Ofarim die Geschehnisse vollkommen korrekt geschildert hat.
Aber warum hat er nicht die Polizei gerufen? Warum den Hotelmitarbeiter nicht angezeigt? Warum wiederum zeigt der ihn wegen Verleumdung an?

Wir werden es bald erfahren...

Bis dahin steht für mich Aussage gegen Aussage und ich habe wenig Verständnis für Personen, die hier einen virtuellen Lynchmob gegen den Mitarbeiter bzw. das Hotel gestartet haben, ohne deren Seite der Geschichte angehört zu haben.

Erinnert mich immer ein bisschen an dieses, heute leider kaum noch gespielte, Lied:
https://youtu.be/LcNwob_njTY

[sirima]

Man kann sich natürlich seine eigene Welt basteln.

Die Sicht des Hotelmitarbeiters interessiert mich in dem Fall herzlich wenig. Der versucht durch Gegenanschuldigungen seinen Kopf bzw. Arbeitsplatz zu retten.

Der Bericht über die "Gastfreundschaft" des Hotels ggü. einem anderen mehr oder weniger prominenten Gast (da geht es um offene Homophobie), reicht mir, um denen gar nichts zu glauben.

[Foxx]

Die Sicht des Hotelmitarbeiters interessiert mich in dem Fall herzlich wenig. Der versucht durch Gegenanschuldigungen seinen Kopf bzw. Arbeitsplatz zu retten.

Das ist schön, dass Du das so sicher weißt, ohne dabei gewesen zu sein, am besten gibst Du den Ermittlern Bescheid, dass sie die Arbeit einstellen können.

[Ukeline]

...
und fängt an, mit dem Davidstern an seinem Hals wild rumzufuchteln. Nicht die anderen, sondern er macht den Stern zum Thema als den vermeintlichen Grund, warum er hier so "schlecht behandelt" wird. Daraufhin sagt man ihm "Stecken Sie doch den Stern weg!" ...

Man muss schon viel Fantasie haben, um sich diesen Hergang so zurechtzubasteln. ich glaube kaum, dass Herr Ofarim sich dermaßen albern aufgeführt hätte.

[titaniafee]

"Westin Leipzig" engagierte offenbar Security aus der rechten Szene

https://www.t-online.de/region/leipz...ter-szene.html