Der brauerei dürfte es wumpe sein, wie teuer ihr bier weiterverkauft wird… sie möchte summe x für y liter…
Das würde voraussetzen, dass die Nachfrage bei niedrigem Preis steigt. So lange die Leute aber nur zurückhaltend in Kneipen gehen, Partys und Großbesäufnisse wie das Oktoberfest nicht oder nur eingeschränkt stattfinden, wird es auch bei reduziertem Preis keine größere Nachfrage geben. Also werden die Preise erhöht um über diesen Weg mehr Gewinn zu machen.
Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.
Stimmt weitgehend.
Das folgert daraus aber nicht. Es gibt ja durchaus andere Möglichkeiten der Mobilität: Füße, Fahrrad, ÖPNV, Bahn.Bleibt doch alle mit dem Hintern zuhause!
Bei ÖPNV und Bahn sind die Preise übrigens auch auf Höchststand. Wie fast immer, denn Preissenkungen sind dort extrem selten. OK, in Österreich wird gerade das Klimaticket eingeführt, ganz Österreich per Bahn und ÖPNV für 1095 Euro im Jahr (=3 Euro pro Tag). Das dürfte für Vielfahrer billiger sein als bisherige Dauertickets.
Statt die Preise für Sprit/Gas/Heizöl zu senken oder zumindest zu deckeln, gibt es übrigens noch eine andere Möglichkeit: den vorhandenen Reichtum so umverteilen, dass sich auch die ärmsten Haushalte Energie und Mobilität leisten können. Wird aber natürlich nicht in Erwägung gezogen, das wäre ja blanker Sozialismus...
Insofern halte ich das "die neue soziale Frage" im Threadtitel für reine Krokodilstränen. Siehe auch "Mit sozialer Gerechtigkeit argumentieren" bei den Diskursen der Klimaschutzverzögerung:
Quelle: https://at.scientists4future.org/202...-verzoegerung/
Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.
Es rächt sich nun auch, dass das Thema Migration nicht adressiert wurde, weil sowohl im Vorwahlkampf, dem Wahlkampf, den Sondierungen und Koalitionsvereinbarungen es das Vermeidungsthema Nr. 1 war und bleibt.
Die Geschenisse an der polnischen Grenze versenden sich in der Machtleere der Union, die eigentlich noch dafür verantwortlich wäre. Und auch die kommende Regierung lässt das Thema lieber als No-Go-Thema.
Das im GG zurecht verankerte Asylgesetz - eines der wichtigsten im humanistischen Anspruch der BRD - schafft sich quasi ab. Indem es sich butterweich auflöst. JEDER hat ein Anrecht und KAUM JEMAND wird zurück geschickt.
Es gab doch mal einen Auslöser des Gesetzes nach dem "Dritten Reich": Wer politisch oder persönlich verfolgt wird, muss hier Asyl erhalten. Vollkommen richtig und human! Dafür bin ich stolz auf unsere Demokratie. Als Enkel eines Opas, der es anders (diktarorisch-faschistisch) kannte und darunter sehr litt.
D.h. aber auch: Auf wen das nicht zutrifft, der hat sich ungesetzlichen Zutritt in dieses Land verschafft.
Man kann nicht koksen, kiffen oder Diebstahl als illegal ahnden, aber den ungesetzlichen Grenzübertritt nicht dann doch, sofern kein Asylgrund vorliegt. Double-Standards sind rein juristisch immer problematisch.
Klar habe ich Mitleid mit den jungen Männern aus Irak, Afghanisten oder Syrien, die in Wäldern aus Pfützen trinken müssen.
Aber was können wir ihnen mehrheitlich bieten vor allem sie uns. Einen Culture-Crash?
Freunden von mir ist nun die offizielle Gaspreis-Erhöhung in den Briefkasten geflattert, die monatliche Abschlagszahlung wurde um knapp 132% (!) erhöht, also mehr als verdoppelt.
Jährliche Mehrkosten (2-Personen-Haushalt) gemäß der veranschlagten Verbrauchsmengen: ca. 1.800 EUR.
We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
(Kenny Chesney - "Rich And Miserable")
Damit rechne ich auch.
Unsere Gasrechnung beläuft sich bisher auf rund 2000 Euro im Jahr und wenn ich jetzt einen Vergleich bei Check24 mache, sind es beim günstigsten Anbieter 4500.
Ich hab kürzlich den Anbieter gewechselt, und muß nachher mal nachgucken, ob ich da einen Tarif mit Preisgarantie gewählt hatte, und ggf. mit welchen Ausnahme.
Danke, hotblack, für die tolle Grafik zu den Verzögerungstaktiken bei der Energiewende.
Bei mir hat es ja erst vor kurzem gedämmert, dass genau DIESE Taktiken vermutlich schon seit 1972 (... gemeint: als der Bericht zu den "Grenzen des Wachstums" veröffentlicht wurde) in grossem Stil betrieben wurden. Mit der Motivation der Gewinnmaximierung um jeden Preis.
Und mir kommt die Galle hoch, wenn ich daran denke, dass die Verantwortlichen für das jahrzehntelange Verschleppen wichtigster Prioritäten wahrscheinlich nie zur Rechenschaft gezogen werden. Weil ja kaum etwas davon "illegal" war.
Wirklich? Lässt sich gegen die gezielte Nicht-Veröffentlichung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu flächendeckenden Schäden an Mensch und Natur nicht vorgehen - spätestens dann, wenn die Erkenntnisse dann doch durchsickern?
Jedenfalls: Danke
edit:
Zu den Diskursen der Verzögerung gehörte immer auch das gezielte Diskreditieren des professionellen Standings des "Gegners". Lässt sich für den Fall der Fossil-Energie und ihrer Verteidiger anschaulich nachlesen in diesem Buch: The New Climate War (von Michael E. Mann).
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... Und noch etwas: Stimmt - der Begriff der "Wachstumsgrenzen" hat damals explizit zwei Dinge adressiert:
Das globale Bevölkerungswachstum einerseits und das Postulat des "wirtschaftlichen Wachstums um jeden Preis" andererseits.
Nur, dass im Fall des Bevölkerungswachstums die Lösung immer schon auf der Hand lag: Frauenförderung im Sinne der Förderung der individuellen und kollektiven Selbstbestimmung von Frauen weltweit, und zwar, genau, "um jeden Preis".
Selbstbestimmte Frauen haben weniger Kinder. So einfach war und ist die Rechnung
Geändert von ganzblau (25-10-2021 um 12:24 Uhr)
If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.
Jetzt bin ich daheim, und konnte nachgucken. Ich lese:
"Die Preisgarantie beträgt 24 Monate ab Lieferbeginn.
Ausgenommen von der Preisgarantie sind Änderungen der Energie und
Umsatzsteuer (staatliche Komponenten)."
Damit dürfte ich bis Herbst 2023 sicher sein. Ich hoffe, da gibt es nicht doch irgendeine Ausstiegsklausel, die ich jetzt übersehen habe.
Mein Versorger nimmt aktuell tatsächlich auch keine Neukunden auf.
"Wir überarbeiten gerade unsere Erdgasangebote und reichen deshalb aktuell keine Neuverträge aus."
Editierung: Beim Strom habe ich Preisgarantie bis Herbst 2022.
Gehen da aktuell auch die Preise hoch?
Geändert von Trellomfer (25-10-2021 um 13:07 Uhr)
Bei uns ist letzte Woche Post vom Stromversorger eingetrudelt. Die Preise erhöhen sich ab 1. Dezember von um 5,5ct./kWh.
"Multiple exclamation marks," he went on, shaking his head, "are a sure sign of a diseased mind." - Terry Pratchett
Da hab ich ja richtig Schwein gehabt, daß beide Verträge bei mir kurz vor dieser Preisexplosion fällig waren.
Was zahlt Ihr denn so?
Bei mir (Ruhrgebiet) sind es
Strom: 7,9€ Grundpreis und 28,06Cent Arbeitspreis (vorher 13,96€/27,92Cent)
Gas: 6€ Grundpreis und 6,07Cent Arbeitspreis (vorher 21,90€/4,76Cent)
Hab gezielt nach Tarifen mit niedrigem Grundpreis gesucht, da wir wenig verbrauchen. Und die Arbeitspreise sind ja auch deutlich unter den aktuellen Tarifen. (hab eben auch mal Check24 verglichen)
Strom hatte ich auch erst gewechselt, da ändert sich nicht viel.
derzeit: Grundpreis 15,40 €/Monat und Arbeitspreis 26,49 Cent/kWh, dann 27,20 Cent/kWh, Grundpreis bleibt.
Aber Gas schlägt bei uns richtig zu, da haben wir einen Verbrauch von ca. 33.000 kWh.
bis 01.03.: Grundpreis 21,90 €/Monat und Arbeitspreis 4,92 Cent/kWh
Die preiswertesten Vorschläge liegen jetzt zwischen 11,62 und 13,22 Cent/kWh.
Also mehr als eine Verdoppelung.