Ich muss sagen, ich finde die Differenzierung in Anbetracht der Lage, dass auch hier im Norden, die planbaren OPs verschoben werden und auch hier an der ein oder anderen Stelle die Betten weniger werden, nicht angebracht. Denn was unseren Flaschenhals, also unsere Intensivstationen betrifft, sitzen wir alle in einem Boot und von daher ist jede Infektion, die zurzeit nicht stattfindet, egal wo, wichtig, aus meiner Sicht.
Das wäre ja mal was positives
"Selbstdenker liest sich eine Stunde durch Verschwörungsseiten, damit er weiß, was er heute selbst zu denken hat." Der Postillon
Dann ist es so, viel Spaß beim Verstecken. Sinnvolle Maßnahmen nicht zu ergreifen, nur um den immer wieder auftauchenden 10-20% der Bevölkerung ja nicht auf die Füße zu treten, sollte mittlerweile nicht mehr das Hauptziel sein. War es lange, zu lange, und das Ergebnis ist, dass alle anderen von dieser Gruppe auf der Nase herumgetanzt wird, ohne Rücksicht auf die Folgeschäden. Die Politik sollte sich endlich wieder darum kümmern, dass Leben der 80-90% Vernünftigen so gut und frei wie möglich zu gestalten.
Ist es dann in Deiner wundersamen Logikwelt auch Mord und Totschlag, wenn ein Ungeimpfter einen Intensivpflegeplatz belegt, den er mit einer Impfung nicht belegt hätte, und dadurch ein anderer die überlebensnotwendige Behandlung nicht erhalten kann?
OMG, jetzt wird auch noch mysteriös angedeutet, dass ab nächstes Jahr DDR-like die Ausreise verweigert werden wird... Obwohl, jetzt wor Du es schreibst, das ergibt schon Sinn: Mit den Milliarden an Bußgeldern der Impfverweigerer, die sich nicht vergewaltigen lassen möchten und deshalb tapfer die Strafen zahlen, kann sicher locker eine Mauer um ganz Deutschland errichtet werden. Danke, Du hast mir gerade die Augen geöffnet!
Geändert von suboptimal (01-12-2021 um 09:25 Uhr)
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.
Ich finde, dass ist ein sehr interessanter Tweet, der aber glaube ich viel Zündstoff bietet.
https://twitter.com/f2135/status/1465820127530819587">https://twitter.com/abc/status/https://twitter.com/f2135/status/1465820127530819587
"Selbstdenker liest sich eine Stunde durch Verschwörungsseiten, damit er weiß, was er heute selbst zu denken hat." Der Postillon
Ich gehe davon aus, du meinst eine Überlastung vermeiden . Nicht erreichen
Bei Gibralter meine ich nicht das Gesundheitssystem,sondern die 1000er Inzidenz.Das Gesundheitssystem scheint zu laufen.
Aber die Inzidenz wird ja weiterhin als großes Schreckensszenario gepostet. Und dann macht es einfach wenig Sinn, irgendwelche Maßnahmen nur für Ungeimpfte zu beschliessen (beschliessen zu wollen), wenn die Geimpften im riesigen Maße positiv sind und ansteckend.
Und beim Gesundheitssystem muss man klipp und klar sagen, 2 Jahre lange hat man einen feuchten Dreck sich drum gekümmert, um da die Probleme in irgendeiner Weise zu vermeiden,die Lage zu verbessern.
Dass auch in anderen Regionen Deutschlands teilweise Betten knapp werden, liegt auch daran, dass Patienten aus den Krisengebieten eingeflogen werden, und zwar aus dem In- wie Ausland. Entspannt sich dort die Lage aus Maßnahmen, schlägt sich das auch auf die Bettenbelegung positiv nieder. Vorausgesetzt natürlich, es wird an anderen Orten nicht schlimmer.
Die wenigen schweren Fälle trotz der 1000er-Inzidenz sprechen für die Impfung und nicht dagegen.
"Liebgewonnene" Gewohnheiten, von denen man sich schwer trennen kann.Aber die Inzidenz wird ja weiterhin als großes Schreckensszenario gepostet.
Geändert von Esel1234 (01-12-2021 um 09:35 Uhr)
Das ist ja finde ich im Prinzip nichts Neues. Ich denke hier in Deutschland (und in anderen Lädnern die in der Lockdown Schleife gefangen sind), funktionieren Appelle an freiwillige Einschränkungen auch schon lange nicht mehr, weil die Leute kein Vertrauen mehr haben, dass es nicht trotzdem dann zu monatelangen Schließungen für alle kommt (Erfahrungswert). Ergo sind die invididuellen Belohungen für "nicht einschränken" immer höher.
ich glaube in der Schweiz oder Schweden funktioniert das besser, weil die Leute Vertrauen darin haben, dass es keine 5-6 monatelangen Schließungen gibt. Ich vermute auch das Kontaktverhalten der Leute schwankt da auch nicht so extrem.
Hier ist es ja inzwischen schon so, dass im letzten Sommer sogar mehr Mobilität war als im Sommer 2019 vor der Pandemie, zusätzlich bewirken die Lockdowns aber auch immer weniger Mobilitätsreduktion (in Ö von 40% auf 18-20% gesunken). Das wird sich sicher immer mehr verstärken, je länger man auf Lockdowns zurückgreifen muss. Weswegen denke ich in Ö und auch hier das Ziel sein wird dafür zu sorgen, dass der diesen Winter der letzte sein wird, sofern er denn kommt.
Die Inzidenzen haben uns doch auch wenig gekümmert, bis sich dann abzeichnete, dass sich eben nicht nur viele Menschen infizieren, sondern darüber hinaus auch erkranken. Bis zur jetzigen Situation, dass Intensivstationen so voll sind, dass OPs abgesagt und Patienten in weite Ferne verlegt werden müssen.
Und woran liegt das? Wenn es in Gibraltar trotz der hohen Inzidenz diese Probleme nicht gibt und die Impfquote wohl höher ist, dann fehlen bei uns eben doch Geimpfte (oder bzw. eher und es wurde nicht rechtzeitig geboostert). Da ist die Logik, dass wir dann doch mehr tun müssen, damit sich mehr Menschen impfen. Das wird die jetzige Situation natürlich nicht mehr schnell lösen können, aber uns vielleicht glimpflicher durch die nächste Welle bringen. Eigentlich hatten wir uns das ja schon für jetzt erhofft, und da sollte man mal genauer darauf schauen, warum es nicht gereicht hat.
Ätzend wird es jetzt umso mehr, dass wohl wieder Maßnahmen auch die treffen werden, die viel dafür getan haben, dass sie selbst nicht erkranken würden. Denn darum geht es am Ende. Ob sich jemand infiziert, ist letztlich gar nicht so wichtig, so lange man und die Umgebung weitgehend geschützt sind. Das Virus ist da, und wir werden es nicht mehr los. Also bleibt uns nur, damit leben zu lernen. Entweder indem wir uns schützen (am besten mit Impfungen, und wenn das nicht reicht, kommen eben leider auferlegte Einschränkungen), oder wir müssen die Opfer akzeptieren. Letzteres ist übel.
Geändert von Nash (01-12-2021 um 09:39 Uhr)
Keiner behauptet, das Corona irgendwann vorbei ist. Das Impfen kein se gutes Instrument gegen die Pandemie, sondern Blödsinn ist, dazu hätte ich gerne den ein oder anderen Link.
Nein, Gibraltear zeigt im Gegenteil genau das, worum es geht: Trotz hoher Inzidenz sehr wenige Personen, die in den Krankenhäusern behandelt werden müssen oder sogar sterben.
Du schreibst es ja selbst, man muss die Zahlen im Kontext betrachten. Nach dem RKI-Wochenbericht sind von den Ü60jährigen Verstorbenen 52% mit Impfdurchbrüchen gelistet. Würde die Impfung gar nicht bringen, müsste der Anteil aber bei 80% liegen. Wäre die Drittimpfung nicht so verschludert worden und hätte schon im August/September begonnen, wäre der Anteilswert merklich geringer.
Was aber auch interessant ist, dass der Anteil der Verstorbenen Geimpften bei den U60jährigen bei nur 16% liegt.
Hier beißt sich die Katze wieder in den Schwanz: Wären z.B. 85% der Ü12jährigen geimpft, könnte man eine weitaus höhere Inzidenz in Kauf nehmen, ohne dass hierdurch die ITS überlastet würden, siehe Gibraltar, weil einfach 80-90% der jetzt noch Ungeimpften weniger im Krankenhaus landen würden. Da dies leider nicht der Fall ist, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Ungeimpften davon abzuhalten zu erkranken und mit einer 10 bis 20fach höheren Wahrscheinlichkeit als ein Geimpfter auf der ITS zu landen. Ich gehe davon aus, dass es hierzu bald einen Lockdown geben wird, um die Solidarität der 75% Geimpfter Ü12jährigen mit den 25% Ungeimpften einzufordern. Schade ist, dass diese Solidarität leider zur Einbahnstraße umgebaut wurde, so dass eine Impfpflicht unumgänglich wird.
Geändert von suboptimal (01-12-2021 um 09:46 Uhr)
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.
Sieht übrigens so aus, als ob es wahrscheinlich ist, dass durchaus auch größere Teile der FDP die Impfpflicht unterstützen werden:
https://www.zeit.de/politik/deutschl...p-ampel-plaene
https://www.swr.de/swraktuell/baden-...in-bw-282.html
Eine Corona-Impfpflicht für alle wird wahrscheinlicher. In der künftigen Ampel-Regierung befürwortet nun auch die FDP eine solche Maßnahme. Das Mitglied im Bundesvorstand, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, sagte im SWR: "Ich kann mir eine solche Pflicht vorstellen, weil liberal zu sein, heißt, Verantwortung zu übernehmen."
Man konnte in den vergangenen Wochen schon erfahren, dass Frau Strack-Zimmermann ein sehr seltsames Verständnis von "liberal sein" hat.
Nein, eine Impfpflicht ist nicht liberal.
Ihre Haltung zur Impfpflicht kann man natürlich unabhängig davon teilen ...
We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
(Kenny Chesney - "Rich And Miserable")
Dir ist schon bewußt, dass sich die Lage im Süden, selbst wenn es ab sofort keine Infektion mehr gäbe, erst in ca. 4-6 Wochen aufgrund der Liegedauer entspannen würde und da wir durch die Maßnahmen ja nur eine Eindämmung bzw. leichten Rückganz des exponentiellen Anstieg erreichen wollen bzw. werden, wird sich da Lage in den Intensivstationen noch lange nicht entspannen.
Deine Antwort verwirrt mich, denn es ging ja darum, dass die die sich freiwillig mehr einschränken, schon seit Beginn der Pandemie einen höheren Preis zahlen, als die, die das ausschöpfen, was möglich ist, auf Kosten derjenigen, die sich freiwillig einschränken. Heißt, würde sich keiner freiwillig einschränken, würden wir schon viel eher über massive Einschränkungen für alle reden müssen.
"Selbstdenker liest sich eine Stunde durch Verschwörungsseiten, damit er weiß, was er heute selbst zu denken hat." Der Postillon
Ja, das stimmt, was ich meinte ist, dass je länger die Pandemie dauert und je mehr Lockdowns es gibt, desto mehr Menschen die sich freiwillig einschränken bemerken dann, dass sie den höheren Preis zahlen und dadurch werden sie logischerweise immer frustrierter und schränken sich dann irgendwann auch nicht mehr freiwillig ein oder zumindest weniger. Dadurch wird das Problem aber immer größer.
Wenn alle sich freiwillig einschränken würden und das würde funktioneiren und die Lage würde dann immer für alle schneller besser, dann wäre das für alle motivierend.
Geändert von Lilith79 (01-12-2021 um 09:48 Uhr)
Ich hatte es schon befürchtet, dass es so kommt wie bei "Candyman's Fluch". Wenn man nur oft genug seinen Namen erwähnt...
Und soll das jetzt die Lösung sein? Statt die Möglichkeiten zu nutzen, die die moderne Medizin uns bietet, sollen die Leute sich lieber aus Angst zu Hause in ihren Häusern verkriechen wie zu Zeiten der Pest im Mittelalter? Und das ganze für einen bislang noch nicht absehbaren Zeitraum in Dauerschleife?
Wir haben übrigens nicht nur einen Mangel an Intensivpflegern, sondern auch einen eklatanten Mangel an Psychotherapeuten, die sich bei diesem Szenario wohl um eine ganze Menge zusätzlicher Kollateralschäden zu kümmern hätten.
Ich halte mich für einigermaßen psychisch stabil und habe bisher keine großartigen Probleme mit irgendwelchen Maßnahmen gehabt bis hin zu massiven Kontaktbeschränkungen. Nicht weil "der Staat" mir das gesagt hat, sondern weil ich das für notwendig und unabänderlich gehalten habe. Das ist jetzt anders, es ist nicht mehr unabänderlich, und ich merke, dass auch mir das jetzt - genau deswegen - zusehends an die Substanz geht.
Dabei glaube ich nicht einmal, dass die allgemeine Impfpflicht in der näheren Zukunft zu einem Ende aller Maßnahmen führen wird. Es macht aber für mich einen gewaltigen Unterschied, ob mein Handeln durch die Realität bestimmt wird oder durch die Dummheit und leider teilweise auch totale Verblödung eines geringen Teils meiner Mitmenschen.
Und die Drohkulisse, dass sich diese Spinner immer weiter radikalisieren werden, ist doch nichts weiter als eine Nebelkerze. Klar werden sie das, aber nicht wegen Corona, sondern weil sie sich im Krieg gegen das "System" wähnen. Die leben in ihrem virtuellen Ashram, und die Rädelsführer bereiten sich schon längst auf die Nach-Corona-Ära vor. Sollte ernst genommen werden, aber vom Verfassungsschutz, und nicht bei der Entscheidungsfindung Impfpflicht pro oder contra.