Ergebnis 1 bis 15 von 15
  1. #1
    When we were kings Avatar von *Blue*
    Ort: Behind the wheel

    Kasachstan in Aufruhr

    Mehrere Tote nach Protesten in Almaty


    Ich hab im Sommer ein sehr interessantes Buch über die STAN-Staaten der Ex-UdSSR gelesen.
    Diese Republiken faszinieren mich seit vielen Jahren - selbst als sie noch zur UdSSR gehörten.

    Wenn die Russen Soldaten schicken, wie angfordert - ... das geht nicht gut aus.

    "Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
    There are 10 types of people in the world:
    Those who understand binary, and those who don't.


  2. #2
    meldet sich um 11:00 Avatar von Dr. Mauso
    Ort: Hamburg
    Ja, interessante Länder mit gewissen Ähnlichkeiten zu Nordkorea. Die Kasachen haben wohl auch die Schnauze voll von dem de facto Machthaber Nursultan Nasarbajew. Nach ihm ist bisher sogar die Hauptstadt des Landes benannt und seine Tochter ist Milliardärin. Die Regime in Turkmenistan oder Usbekistan werden sicher mit Sorge auf Kasachstan schauen.

  3. #3
    When we were kings Avatar von *Blue*
    Ort: Behind the wheel
    personenkult
    Ämtervererbung

    außer Kasachstan alle ehr bettelarm. keine bodenschätze

    nochmal zur Orientierung: die Stan-Staaten:

    Ex-UdSSR:
    Kasachstan
    Kirgisistan (auch Kirgistan)
    Tadschikistan
    Turkmenistan
    Usbekistan

    die zwei anderen Stan-Staaten:
    Afghanistan
    Pakistan

    "Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
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  4. #4
    homo novus Avatar von caesar
    Ort: milchstrasse
    Angesichts der Machtverhältnisse und Struktur des Protestes (Proteste gegen hohe Gaspreise, Ausweitung zu allgemeinen Protesten gegen den Staat, unbekannt wer die Proteste anführt,...) und Abschaltung des Internets und Einsatzes von russischen Militärs gibt es zu wenig Informationen, was gerade passiert.
    das melken eines leeren euters bewirkt nur,
    das man vom melkstuhl gestossen wird.

    rise and rise again until the lambs become to lions.

  5. #5
    Kasachstan mit Nordkorea zu vergleichen ist allerdings sehr weit hergeholt.

    -Dimash Qudaibergen-

  6. #6
    Eine kasachische Journalisten (u.a. für The Economist), die gut verständlich zum Geschehen und Hintergründen twittert.

    https://twitter.com/joannalillis

  7. #7

  8. #8
    Das lässt ein Blutbad befürchten, wenn die Proteste anhalten ...
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  9. #9
    homo novus Avatar von caesar
    Ort: milchstrasse
    soweit man hört, sollten gerade die russichen truppen die gewaltspirale stoppen und ruhe und ordnung wiederherstellen.
    das melken eines leeren euters bewirkt nur,
    das man vom melkstuhl gestossen wird.

    rise and rise again until the lambs become to lions.

  10. #10
    When we were kings Avatar von *Blue*
    Ort: Behind the wheel
    ich hab mit Aufständen gerechnet - aber tatsächlich nicht in Kasachstan, sondern in einer der anderen Stan-Republiken.
    denn wirtschaftlich gehts in Kasachstan noch vielen besser im Vergleich zu den viel ärmeren andren Republiken.

    Astana ist eine pulsierende Großstadt mit einem westlichen Nachtleben - lt. Berichten.

    der große Gap zw. den wenigen Reichen und vielen Armen - das geht nirgendwo auf Dauer gut.

    "Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
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  11. #11
    Bei Arte Journal war letztens ne deutsche Journalistin die nicht in Kasachstan ist sondern den Urlaub hier verbringt in Deutschland. Sie hat selbst gesagt durch die Sperrung wegen Internet und Telefonaten hat sie kaum noch Infos. Für sie ist noch nicht einmal klar, ob sie zurückkehren kann nach Kasachstan.

    Letztens war bei Twitter (Tagesschau und FAZ) zu lesen, dass Journalisten durchaus VPN-Verbindungen nutzen. D.h sie versuchen ihre Spuren im Internet zu verwischen. Das schreckt jeden Geheimdienst auf, egal wo er/sie sitzt.

    Arte Journal weist immer wieder daraufhin, dass sie nur noch Bilder vom kasachischen Staatsfernsehen übernehmen können und jede Info darüber stammt. Dafür waren vermehrt Bilder von russischen Soldaten zu sehen und es war geplant, dass dort noch mehr nach Kasachstan verlegt werden sollen.

    Gestern habe ich Arte Journal nicht gesehen. Diese Infos habe ich lediglich bis Samstag. Bei anderen Sendungen wenn ich sie sehe behalte ich das mit den eingeschränkten Infos im Hinterkopf. Immerhin bin ich im Kalten Krieg aufgewachsen, wo in der BRD das ständig so vermeldet wurde wegen Infos und Staatsfernsehen.

  12. #12
    bohemian barfly Avatar von spector
    Ort: Düsseldorf
    Ich gebe zu, das ich lange keine geographische Vorstellung von Kasachstan hatte. Bis ich letztes Jahr mit einer kasachischen Pflegerin im Heim, wo meine Mutter versorgt wird, ins Gespräch kam. Beim anschließenden Handy-Blick auf die Google-Karte gingen mir die Augen über. Das Land ist ja RIESIG! Flächenmäßig der größte Binnenstaat der Welt, der sich zudem über zwei Kontinente erstreckt!
    Surprise me with the plausible!

  13. #13
    Größter Binnenstaat? das wußte ich bis jetzt auch nicht.
    Kasachstan könnte wichtig sein als Puffer- bzw. Brückenstaat zwischen China und Rußland, und natürlich aufgrund seiner Bodenschätze. Der russische Weltraumbahnhof befindet sich dort. Und Kasachstan hat nach seiner Selbständigkeit auf "seine" Atomwaffen verzichtet, die kamen wohl zurück nach Rußland.

    Zur momentanen Lage: die Gewalt ist halt wieder eine Gelegenheit für Putin, in einer früheren Sowjet-Republik mit russischen Truppen wieder einen Fuß in die Tür zu bringen und Einfluß auf die Machtverhältnisse zu nehmen. Georgien, Armenien/Aserbaidschan, Ukraine, Transnistrien, es ist ja immer das gleiche Vorgehen.

  14. #14
    homo novus Avatar von caesar
    Ort: milchstrasse
    Putin hat sein Ziel erreicht: eine farbige Revolution verhindert mit einem begrenzten Einsatz von ein paar tausend Soldaten, mit einer schnellen Mobilisierung und einer ebenso schnellen demobilisierung. Vorbei die Zeiten, wo der ehemalige stolz der sowjetunion wie die kurks im Meer versinkt. Mi 10 000 verhafteten und 160 Toten (offiziell) konnte die Situation rasch bereinigt werden. Dazu hat man die volle Aufmerksamkeit der USA und hat die schwache EU ausgeschlossen aus den Gesprächen in Genf.

  15. #15
    Zitat Zitat von caesar Beitrag anzeigen
    Putin hat sein Ziel erreicht: eine farbige Revolution verhindert mit einem begrenzten Einsatz von ein paar tausend Soldaten, mit einer schnellen Mobilisierung und einer ebenso schnellen demobilisierung. Vorbei die Zeiten, wo der ehemalige stolz der sowjetunion wie die kurks im Meer versinkt. Mi 10 000 verhafteten und 160 Toten (offiziell) konnte die Situation rasch bereinigt werden. Dazu hat man die volle Aufmerksamkeit der USA und hat die schwache EU ausgeschlossen aus den Gesprächen in Genf.
    Naja in Mali werden sich ja wohl dafür USA und EU durchsetzen gegen das pro-Militärjunta agierende Russland und China mit den russischen Wagner-Truppen
    https://www.zeit.de/politik/ausland/...itaer-soeldner

    Das ist Mali, geographisch viel näher an EU als an Russland und China, ehemalige französische Kolonie und Einsatzort von Bundeswehr und französischer Armee. Denke mal ohne den Sturz Gaddafis wäre es in Mali vielleicht nicht zur Erstärkung der Islamisten kommen. Aber das spielt ja jetzt keine Rolle im Moment.

    Der Punkt jetzt ist ja, dass die EU da schon Mittel hat im Gegensatz zu Kasachstan. Gibt ja jetzt EU-Wirtschaftssanktionen gegen Mali nach denen der Ecowas-Sanktionen. Auch wenn ich nicht weiß, wie die Stimmung in der malischen Bevölkerung ist. Heute sind die Menschen von den Militärs ja aufgerufen auf die Straße zu gehen, um gegen die Sanktionen zu demonstrieren. Da muss man aber vielleicht als malischer Staatsbürger auch mitmachen, auch wenn man vielleicht Wahlen und eine zivile Regierung und Kooperation mit Frankreich statt Russland/China will. Heute ist Mali ja auch beim Afrika-Cup nicht angesetzt. Andererseits Frankreich vielleicht auch schon Sympathie verloren bei einigen Maliern.


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