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  1. #4441
    weißwurscht is Avatar von Angie07
    Ort: Baijan
    Zitat Zitat von dedeli Beitrag anzeigen
    Das kann man doch gar nicht so pauschal behaupten, dass zwei Jahre in der Forschung quasi nichts sind. Das kommt doch sehr auf den Forschungsbereich an.

    Aber hier geht es ja nichtmal um Forschung im eigentlichen Sinn und zB die Entwicklung eines Raketenantriebs mit dem man in ferne Galaxien fliegen kann, wo zwei Jahre wirklich nichts sind.

    Sondern es geht um eine Evaluierung. Dafür würde sich eine Analyse vorhandener Daten anbieten und so eine Datenanalyse ist jetzt echt kein Hexenwerk, genausowenig wie diese verständlich für Otto Normalbürger aufzubereiten.

    Andere Länder wie zB die Schweiz machen es uns vor und waren durchaus in der Lage eine solche Evaluierung der Maßnahmen durchzuführen und der Öffentlichkeit vorzustellen:
    https://www.n-tv.de/panorama/Schweiz...e23293123.html

    Und in dem Zusammenhang finde ich die Aussagen und Verweigerungshaltung von Herrn Lauterbach zu der Thematik unglücklich (höflich formuliert).

    Und es liegt jetzt auch nicht an irgendeiner "Erwartungshaltung" von mir oder dir.

    Denn letztendlich verstösst er damit auch gegen Parlamentsbeschlüsse, denn eine Evaluierung der Maßnahmen für Ende Juni 2022 wurde ja aus gutem Grund beschlossen und gesetzlich verankert. Denn sonst verbrennen wir im Extremfall im nächsten Winter wieder unnötig Geld für wirkungslose Maßnahmen, unsere Maßnahmenpolitik wird wieder durch blindflugartiges Hin- und Hermanövrieren bestimmt, während die Infektionszahlen weiter steigen und Menschen sterben. Gleichzeitig riskiert man mit so einer Politik auch, dass die Zustimmung für alle, auch sinnvolle Maßnahmen generell abnimmt oder sie gerichtlich gekippt werden (wäre auch nicht das erste Mal, zB bei den Gerichtsentscheidungen zu 2G im Einzelhandel).

    Dass die Evaluierung verschoben werden soll, war ja selbst im Expertenrat strittig und es gibt durchaus deutliche Kritik daran.
    https://www.oldenburger-onlinezeitun...ung-84726.html
    https://www.merkur.de/welt/lauterbac...-91502533.html
    Es ist ja nicht so, dass ich das nicht richtig finde

    Mir geht es nur darum, dass es schwieriger scheint. Wenn es weltweit so viele Daten gibt und man die bereits ausgewertet hat, dann müssten ja letztlich auch wir davon profitieren (vielleicht sogar ohne eigene Auswertung).

    Was ich persönlich schwierig finde (wie gesagt: meine Meinung): Zwar wurden hier ja auch immer wieder Länder untereinander verglichen, aber man merkte, dass die Vergleiche gar nicht möglich waren; bzw. trotz z.T. gleicher Maßnahmen extrem unterschiedlich ausfielen. Frankreich oder Spanien z.B. hatten auch sehr strenge Maßnahmen und wenn man die Verstorbenen auf Deutschland umrechnet, hätten wir hier 50.000 (!!) mehr Tote (und das, obwohl man uns nachsagt, nicht zu unterscheiden, ob an oder wegen Corona verstorben). Oder Bulgarien; umgerechnet auf uns sage und schreibe 315.000 mehr Tote. Und warum ist er Unterschied zwischen Serbien und Bulgarien so groß?
    Eine echte Erklärung dafür, warum das so ist, hab ich nie mitbekommen (wie gesagt, das sagt nichts, weil ich mich dafür zwar interessiere, aber erhoffe, dass die Daten dann so entscheidend sind, dass sie auch bei uns so diskutiert werden, dass man es mitbekommen würde). Spekulationen dazu gab es zuhauf; aber dokumentierte Erklärungen nicht wirklich.
    Natürlich spielt die Mentalität in einem Land auch eine Rolle; davon ist man zumindest irgendwie ausgegangen.
    Aber wenn schon Länder wie Bulgarien und Serbien nicht vergleichbar sind, warum sollte dann bei uns zwischen den Bundesländern ein "ach deshalb die großen Unterschiede" rauskommen?

    Es ist bei mir also nicht das fehlende Interesse, oder gar, dass ich Euch bzgl. Datenanalyse nicht zustimme; es ist vielmehr, dass ich mir da keine große Hoffnung mache, es würde da tatsächlich aussagefähige Ergebnisse geben; vielleicht bin ich da aber auch nur zu negativ eingestellt.... mag sein.

  2. #4442
    Die Zahlen fallen jetzt wieder etwas schneller. Inzwischen liegen nur noch 80 Kreise, Städte bzw. Berliner Bezirke über der Inzidenzmarke von 500.

    Das RKI meldet heute +58.719 Fälle, diese verteilen sich wie folgt auf die Kalenderwochen (in Klammern die Änderungen zum Vortag):

    KW 17: 594.468 (+ 159)
    KW 18: 469.082 (+ 162)
    KW 19: 406.644 (+ 1.140)
    KW 20: 168.607 (+55.958)

    1.300 Fälle wurden mit Meldedatum von vor der KW 17 gemeldet.


    Verteilung nach Bundesländern
    Baden-Württemberg +7.261
    Bayern +9.503
    Berlin +1.977
    Brandenburg +1.025
    Bremen +528
    Hamburg +1.658
    Hessen +4.594
    Mecklenburg-Vorpommern +670
    Niedersachsen +8.185
    Nordrhein-Westfalen +13.719
    Rheinland-Pfalz +2.615
    Saarland +448
    Sachsen +1.647
    Sachsen-Anhalt +1.001
    Schleswig-Holstein +3.082
    Thüringen +806


    Anzahl der neuen Fälle pro Meldetag im gleitenden 7-Tage-Durchschnitt (wird sich weiter durch Nachmeldungen erhöhen, in Klammern die prozentuale Änderung zum Stand 7 Tage zuvor)
    13.05.: 59.670 (-13%)
    14.05.: 58.664 (-13%)
    15.05.: 58.092 (-13%)
    16.05.: 55.192 (-17%)
    17.05.: 50.996 (-22%) -> 7-Tage-Inzidenz: 429,3 Fälle/100.000 Einwohner

    Der 7-Tage-Durchschnitt der jeweils gemeldeten Fälle pro Tag (inklusive Altfälle, Streichungen) beträgt: 50.905 (-4.320 im Vergleich zu gestern).
    Prozentuale Änderung des 7-Tage-Durchschnitts im Vergleich zur Vorwoche: -23% (-5 Prozentpunkte im Vergleich zu gestern)
    Der Trend ist stark sinkend.
    Insgesamt gibt es laut RKI ca. 1.385.622 aktive Fälle, 67.946 weniger als gestern.


    Anzahl der Landkreise/kreisfreien Städte/Berliner Bezirke mit (in Klammern der Unterschied zum Vortag):
    >1.000 Fälle - <= 2.000 Fälle/100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen: 4 (-1)
    >500 Fälle - <= 1.000 Fälle/100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen: 76 (-27)
    >250 Fälle - <= 500 Fälle/100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen: 258 (+17)
    >100 Fälle - <= 250 Fälle/100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen: 66 (+8)
    >50 Fälle - <= 100 Fälle/100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen: 7 (+3)

    https://corona.rki.de

  3. #4443
    Zitat Zitat von Angie07 Beitrag anzeigen
    Es ist ja nicht so, dass ich das nicht richtig finde

    Mir geht es nur darum, dass es schwieriger scheint. Wenn es weltweit so viele Daten gibt und man die bereits ausgewertet hat, dann müssten ja letztlich auch wir davon profitieren (vielleicht sogar ohne eigene Auswertung).

    Was ich persönlich schwierig finde (wie gesagt: meine Meinung): Zwar wurden hier ja auch immer wieder Länder untereinander verglichen, aber man merkte, dass die Vergleiche gar nicht möglich waren; bzw. trotz z.T. gleicher Maßnahmen extrem unterschiedlich ausfielen. Frankreich oder Spanien z.B. hatten auch sehr strenge Maßnahmen und wenn man die Verstorbenen auf Deutschland umrechnet, hätten wir hier 50.000 (!!) mehr Tote (und das, obwohl man uns nachsagt, nicht zu unterscheiden, ob an oder wegen Corona verstorben). Oder Bulgarien; umgerechnet auf uns sage und schreibe 315.000 mehr Tote. Und warum ist er Unterschied zwischen Serbien und Bulgarien so groß?
    Eine echte Erklärung dafür, warum das so ist, hab ich nie mitbekommen (wie gesagt, das sagt nichts, weil ich mich dafür zwar interessiere, aber erhoffe, dass die Daten dann so entscheidend sind, dass sie auch bei uns so diskutiert werden, dass man es mitbekommen würde). Spekulationen dazu gab es zuhauf; aber dokumentierte Erklärungen nicht wirklich.
    Natürlich spielt die Mentalität in einem Land auch eine Rolle; davon ist man zumindest irgendwie ausgegangen.
    Aber wenn schon Länder wie Bulgarien und Serbien nicht vergleichbar sind, warum sollte dann bei uns zwischen den Bundesländern ein "ach deshalb die großen Unterschiede" rauskommen?

    Es ist bei mir also nicht das fehlende Interesse, oder gar, dass ich Euch bzgl. Datenanalyse nicht zustimme; es ist vielmehr, dass ich mir da keine große Hoffnung mache, es würde da tatsächlich aussagefähige Ergebnisse geben; vielleicht bin ich da aber auch nur zu negativ eingestellt.... mag sein.
    Deinen Eindrücken kann ich nicht widersprechen. Jetzt könntest du aber einfach mal 1 und 1 zusammenzählen: Wenn man die unterschiedlichen Maßnahmen grob betrachtet und die Ergebnisse daneben legt, stellt man fest, dass es keine durchgängige Kausalität gibt. Deine Befürchtung ist, dass auch bei genauer Evaluation keine Kausalität zu finden wäre. Weißt du was: Genau eine solche Erkenntnis wäre ein wichtiges Ergebnis. Aber das passt der Politik nicht und deswegen wird die Evaluation in Deutschland (es geht um Maßnahmen in Deutschland, nicht allgemein) verhindert. Was hältst du davon?

  4. #4444
    Tabakfrei Avatar von Kinka
    Ort: ...auf ner Insel
    Zitat Zitat von dedeli Beitrag anzeigen
    Ja, das sehe ich genauso, hatte auch heute Nachmittag schon etwas dazu geschrieben. Wir sind hier in D zB auch noch in der "komfortablen" Lage, dass wir durch die unterschiedlichen Maßnahmen in den Bundesländern/sogar teilweise der Kommunen wirklich über genug Datenmaterial verfügen sollten, mit dem anhand vergleichender Statistik zB Tendenzen für die Wirksamkeit der einzelnen Maßnahmen erkennbar sein sollten. Aber auch andere Einflussfaktoren zB jeweilige Kommunikationsstrategie, Vertrauen der Bevölkerung in die Landesregierung könnte man damit untersuchen. Umso unverständlicher finde ich daher einige Aussagen von Herrn Lauterbach und auch von Teilen des Expertenrats diesbezüglich. Und großartig andere/bessere Daten wird man nächstes Jahr auch nicht haben.

    Es ist doch ziemlich widersprüchlich, dass man zwar mMn richtigerweise darauf drängt, dass man in den nächsten Coronawinter besser vorbereitet gehen möchte, man aber gleichzeitig eine grundlegende Voraussetzung, nämlich eine Untersuchung der Maßnahmen auf Wirksamkeit/Eignung, verzögern möchte.
    Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht Evaluieren bzw. das Schieben der Evaluation auch damit zutun hat, dass einem die Daten die da rauskommen, nicht gefallen und damit meine ich jetzt nicht nur, dass unsinnige Maßnahmen auffliegen, sondern auch, dass sinnige Maßnahmen nicht gewollt sind von der Politik, weil dann z.B. der Herbst besser vorbereitet werden müsste. Z. B. wurde ja im Herbst 2020 eine bundesweite Studie in Auftrag gegeben von den Kultusministern zu den Schulschließungen und deren Auswirkungen. Die ersten Zwischenergebnisse im Januar und März 2021 belegten, dass den Kindern die Schulschließungen nicht so schlécht "wie gehofft" bekommen sind und da man ja das Mantra ausgegeben hat, Schulschließungen nie wieder, weil es den Kindern so schadet (ich denke nur an diese hochgerechnete Suiziderhebung, die sich im nachhinein als falsch rausgestellt hat) und sie ja keine Pandemietreiber sind, wurden die Endergebnisse der Studie nicht veröffentlich, wie angekündigt.
    Ich will damit nicht sagen, dass es nicht Kinder gab, die unter den Schulschließungen gelitten haben. Viele der Kinder, die aber in den Zwischenergebnissen Probleme hatten, sei es sozial sowie auch mit dem Lernstoff, hatten schon vor der Pandemie diese Probleme und sie sind leider verstärkt worden.

    Von daher kann ich mir eben gut vorstellen, dass bei der Evaluierung eben Ergebnisse rauskommen, die nicht in die politische Agenda passen und zwar in die eine wie auch in die andere Richtung, denn die Konsequenz wie am Beispiel der Schulen wäre doch zu sagen, wir wollen die Schulen auf jeden Fall offen halten, aber dann müssen wir diese doch auch vorbereiten, denn dass was jetzt zum Teil in den Schulen während der Omikron-Welle abgelaufen ist, kann man ja nun nicht unter verlässlichen Schulbetrieb verbuchen.

    Mir wäre es wesentlich lieber, wir würden die Daten die wir haben vernünftig erheben und verständlich aufbereiten, aber ich befürchte eben auch in vielen Bereichen, dass uns als Gesellschaft sowie auch den Entscheidungsträgern die Ergebnisse in Teilen überhaupt nicht gefallen werden und da rede ich nicht von unsinnigen Ausgangssperren in der Nacht, und wie wird dann damit umgegangen. Ich gehe fest davon aus, das bei vielen Maßnahmen rauskommt, dass sie nicht so effektiv waren, aber ich denke eben auch, das es Ergebnisse gibt, wo man die Effektivität doch sehen kann, aber die Maßnahmen will keiner wieder einführen und die Gesellschaft will sie eben auch nicht. Was machen wir dann mit den Ergebnissen
    "Selbstdenker liest sich eine Stunde durch Verschwörungsseiten, damit er weiß, was er heute selbst zu denken hat." Der Postillon

  5. #4445
    Die Bundesländerzahlen für die letzte Woche

    Änderungen der Anzahl der Fälle von letzter Woche (KW 19) im Vergleich zur Woche davor (KW 18)
    Baden-Württemberg -7.760 (-13%)
    Bayern -11.490 (-14%)
    Berlin +1.446 (+11%)
    Brandenburg -1.716 (-18%)
    Bremen -373 (-8%)
    Hamburg -1.394 (-12%)
    Hessen -1.043 (-3%)
    Mecklenburg-Vorpommern -129 (-2%)
    Niedersachsen -9.598 (-15%)
    Nordrhein-Westfalen -13.471 (-14%)
    Rheinland-Pfalz -3.777 (-16%)
    Saarland -1.196 (-22%)
    Sachsen -4.492 (-29%)
    Sachsen-Anhalt -2.293 (-24%)
    Schleswig-Holstein -3.922 (-16%)
    Thüringen -1.230 (-21%)
    Deutschland -62.438 (-13%)

    Mit Berlin gibt es wieder ein Bundesland mit steigenden Zahlen in der letzten Woche, dazu hatten Hessen und Mecklenburg-Vorpommern nur einen kleinen Rückgang. Stark gesunken sind die Zahlen vor allem in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Saarland und Thüringen.


    Die 7-Tage-Inzidenz der letzten Woche (in Klammern der Unterschied zur KW 18)

    Anzahl der Neuinfizierten/100.000 Einwohner in der KW 19
    Schleswig-Holstein 704,8 (-134,7)
    Niedersachsen 689,7 (-119,9)
    Hessen 606,5 (-16,6)
    Bremen 600,8 (-54,8)
    Bayern 559,4 (-87,4)
    Hamburg 532,6 (-75,3)
    Rheinland-Pfalz 479,4 (-92,2)
    Baden-Württemberg 451,4 (-69,9)
    Nordrhein-Westfalen 447,7 (-75,1)
    Saarland 420,2 (-121,5)
    Berlin 397,6 (+39,5)
    Mecklenburg-Vorpommern 347,7 (-8,0)
    Sachsen-Anhalt 326,0 (-105,2)
    Brandenburg 318,7 (-67,8)
    Sachsen 277,6 (-110,7)
    Thüringen 214,2 (-58,0)
    Deutschland 489,0 (-75,1)

    Schleswig-Holstein und Niedersachsen bleiben die Bundesländer mit der höchsten 7-Tage-Inzidenz, Ostdeutschland steht jetzt geschlossen am Ende, Thüringen dürfte in dieser Woche unter 200 fallen.

    Quelle: eigene Berechnungen aus den offiziellen RKI-Zahlen

  6. #4446
    Die einrichtungsbezogene Impfpflicht ist rechtens, hat das BVerfG geurteilt.
    Einige Gesundheitspolitiker werden das Urteil sicherlich zum Anlass nehmen, einen neuen Anlauf für die allgemeine Impfpflicht zu nehmen ...
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  7. #4447
    Dann hätte Scholz aber ein gewaltiges Problem, denn vor 6 Wochen hieß es

    Scholz lehnt neuen Anlauf für Impfpflicht ab
    https://www.n-tv.de/politik/Scholz-l...e23254892.html

  8. #4448
    weißwurscht is Avatar von Angie07
    Ort: Baijan
    Zitat Zitat von Bucher Beitrag anzeigen
    Deinen Eindrücken kann ich nicht widersprechen. Jetzt könntest du aber einfach mal 1 und 1 zusammenzählen: Wenn man die unterschiedlichen Maßnahmen grob betrachtet und die Ergebnisse daneben legt, stellt man fest, dass es keine durchgängige Kausalität gibt. Deine Befürchtung ist, dass auch bei genauer Evaluation keine Kausalität zu finden wäre. Weißt du was: Genau eine solche Erkenntnis wäre ein wichtiges Ergebnis. Aber das passt der Politik nicht und deswegen wird die Evaluation in Deutschland (es geht um Maßnahmen in Deutschland, nicht allgemein) verhindert. Was hältst du davon?
    Frag mich nicht etwas, wenn dann keine Reaktion Deinerseits kommt (hatten wir nämlich schon mal; und das mag ich einfach nicht!).


    Aber ich möchte noch einen Punkt einwerfen: Die Maskenpflicht z.B. kann man nicht zwingend länderübergrefend vergleichen (nicht mal regional), da sie unterschiedlich diszipliniert stattgefunden hat.
    Von privaten Umgang mit den Maßnahmen ebenfalls; und die dürften nicht unerheblich zum Infektionsgeschehen beigetragen haben.
    Die einen haben sich fast schon komplett isoliert, die anderen haben die Maßnahmen durchgezogen und sich auch privat extrem zurückgenommen, dann gab es welche, die es privat sehr locker gesehen haben und dann noch welche, die (von den Schwurblern mal ganz abgesehen) jedes Schlupfloch nutzten.

    Wie will man daraus brauchbare Daten nehmen?


    Unser Hermes-Fahrer ist z.B. Bulgare; er schüttelte nur noch traurig mit dem Kopf, wie wenig sich seine Landsleute an die Maßnahmen gehalten haben; und die Impfbereitschaft war ebenfalls gering (Anmerkung: Er hat z.T. sogar wegen der Infektionszahlen auf seinen Heimaturlaub verzichtet; und er ist 3fach geimpft; bei der dritten Impfung hatten wir uns sogar zufällig im Impfzentrum getroffen).

    Zitat Zitat von Kinka Beitrag anzeigen
    Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht Evaluieren bzw. das Schieben der Evaluation auch damit zutun hat, dass einem die Daten die da rauskommen, nicht gefallen und damit meine ich jetzt nicht nur, dass unsinnige Maßnahmen auffliegen, sondern auch, dass sinnige Maßnahmen nicht gewollt sind von der Politik, weil dann z.B. der Herbst besser vorbereitet werden müsste. Z. B. wurde ja im Herbst 2020 eine bundesweite Studie in Auftrag gegeben von den Kultusministern zu den Schulschließungen und deren Auswirkungen. Die ersten Zwischenergebnisse im Januar und März 2021 belegten, dass den Kindern die Schulschließungen nicht so schlécht "wie gehofft" bekommen sind und da man ja das Mantra ausgegeben hat, Schulschließungen nie wieder, weil es den Kindern so schadet (ich denke nur an diese hochgerechnete Suiziderhebung, die sich im nachhinein als falsch rausgestellt hat) und sie ja keine Pandemietreiber sind, wurden die Endergebnisse der Studie nicht veröffentlich, wie angekündigt.
    Ich will damit nicht sagen, dass es nicht Kinder gab, die unter den Schulschließungen gelitten haben. Viele der Kinder, die aber in den Zwischenergebnissen Probleme hatten, sei es sozial sowie auch mit dem Lernstoff, hatten schon vor der Pandemie diese Probleme und sie sind leider verstärkt worden.

    Von daher kann ich mir eben gut vorstellen, dass bei der Evaluierung eben Ergebnisse rauskommen, die nicht in die politische Agenda passen und zwar in die eine wie auch in die andere Richtung, denn die Konsequenz wie am Beispiel der Schulen wäre doch zu sagen, wir wollen die Schulen auf jeden Fall offen halten, aber dann müssen wir diese doch auch vorbereiten, denn dass was jetzt zum Teil in den Schulen während der Omikron-Welle abgelaufen ist, kann man ja nun nicht unter verlässlichen Schulbetrieb verbuchen.

    Mir wäre es wesentlich lieber, wir würden die Daten die wir haben vernünftig erheben und verständlich aufbereiten, aber ich befürchte eben auch in vielen Bereichen, dass uns als Gesellschaft sowie auch den Entscheidungsträgern die Ergebnisse in Teilen überhaupt nicht gefallen werden und da rede ich nicht von unsinnigen Ausgangssperren in der Nacht, und wie wird dann damit umgegangen. Ich gehe fest davon aus, das bei vielen Maßnahmen rauskommt, dass sie nicht so effektiv waren, aber ich denke eben auch, das es Ergebnisse gibt, wo man die Effektivität doch sehen kann, aber die Maßnahmen will keiner wieder einführen und die Gesellschaft will sie eben auch nicht. Was machen wir dann mit den Ergebnissen
    absolut

  9. #4449
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von Angie07 Beitrag anzeigen
    Es ist ja nicht so, dass ich das nicht richtig finde

    Mir geht es nur darum, dass es schwieriger scheint. Wenn es weltweit so viele Daten gibt und man die bereits ausgewertet hat, dann müssten ja letztlich auch wir davon profitieren (vielleicht sogar ohne eigene Auswertung).
    Es geht aber nunmal um die Evaluierung unserer Maßnahmen und nicht um irgendwelche Vergleiche zwischen anderen Ländern, die nunmal auch nicht eins zu eins übertragbar sind. Wir haben Daten, sie müssen eben wie Foxx auch schreibt mit vergleichender Statistik und üblichen Verfahren der Datenanalyse genutzt werden. Selbst Teile im Expertenrat sehen sich dazu ja in der Lage.

    Und nächstes Jahr werden wir auch keine anderen/großartig bessere Daten haben, weshalb ich Lauterbachs Aussage dazu ehrlich gesagt auch für eine Ausrede halte. Solche Evaluationen werden in vielen Bereichen durchgeführt, das ist jetzt echt kein Hexenwerk wie schon geschrieben. Aber ich hab da vielleicht auch eine etwas andere Sichtweise, weil ich mich mit solchen Themen viel mehr als mir lieb war früher beschäftigen musste.

    Und selbst wennn unklare Ergebnisse rauskommen bzw. nicht aussagekräftige, dann wäre das auch ein Erkenntnisgewinn für weitere Untersuchungen und man könnte darauf aufbauen, das ist in der Wissenschaft auch üblich, dass man sich große Effekte erwartet hat und dann nix rauskommt. Unter Umständen bedeutet es dann eben einfach auch, dass viele Maßnahmen und deren Wirkung maßlos überschätzt wurden oder dass sie sich zB abgenutzt haben. Was im ersten Lockdown vielleicht noch eine große Wirkung aufgrund psychologischer Effekte hatte, hat die gleiche in der 5. Welle eventuell nicht mehr, auch so etwas würde uns bereits weiterbringen.

    Und was Unterschiede zwischen Serbien und Bulgarien angeht: Warum sollte der Unterschied zwischen Serbien und Bulgarien nicht so groß sein? Nur weil sie beide in Osteuropa sind, heißt das doch nicht dass diese Länder völlig vergleichbar sind. Es können riesige Unterschiede bestehen zB bei den Datenerhebungen, Kompensationen von Lohn bei Quarantäne, Medienberichterstattung und vielem anderen, alles Einflussfaktoren die eine große Wirkung haben können, hier in D aber bei einem Vergleich zwischen Bundesländern bzw. Kommunen (Hotspot-Regelungen) schonmal zu einem Teil wegfallen würden. Deshalb ist es eben auch so wichtig, die hier vorhandenen Daten zu evaluieren und nicht irgendwas aus dem Ausland, was hier uU gar nicht übertragbar ist.

  10. #4450
    Zitat Zitat von Angie07 Beitrag anzeigen
    Frag mich nicht etwas, wenn dann keine Reaktion Deinerseits kommt (hatten wir nämlich schon mal; und das mag ich einfach nicht!).


    Aber ich möchte noch einen Punkt einwerfen: Die Maskenpflicht z.B. kann man nicht zwingend länderübergrefend vergleichen (nicht mal regional), da sie unterschiedlich diszipliniert stattgefunden hat.
    Von privaten Umgang mit den Maßnahmen ebenfalls; und die dürften nicht unerheblich zum Infektionsgeschehen beigetragen haben.
    Die einen haben sich fast schon komplett isoliert, die anderen haben die Maßnahmen durchgezogen und sich auch privat extrem zurückgenommen, dann gab es welche, die es privat sehr locker gesehen haben und dann noch welche, die (von den Schwurblern mal ganz abgesehen) jedes Schlupfloch nutzten.

    Wie will man daraus brauchbare Daten nehmen?


    Unser Hermes-Fahrer ist z.B. Bulgare; er schüttelte nur noch traurig mit dem Kopf, wie wenig sich seine Landsleute an die Maßnahmen gehalten haben; und die Impfbereitschaft war ebenfalls gering (Anmerkung: Er hat z.T. sogar wegen der Infektionszahlen auf seinen Heimaturlaub verzichtet; und er ist 3fach geimpft; bei der dritten Impfung hatten wir uns sogar zufällig im Impfzentrum getroffen).



    absolut
    Gib mir doch bitte einen Tip, damit ich die Unterhaltung nochmal finde, wo ich dir nicht geantwortet habe...

    Zu deinem neuen Einwurf, Maskenpflicht lässt sich nicht evaluieren:
    Ich denke die Meinung des Bekannten ist dazu auch nicht relevant. Lass doch mal die schlauen Experten professionell arbeiten. Seit über zwei Jahren tun sie so, als ob ihre ausgetüftelten Maßnahmen genau so wie ausgetüftelt funktionieren. Grundlage waren vor allem Modellrechnungen. Es wird allerhöchste Zeit für eine Nachbetrachtung der Realität.

  11. #4451
    weißwurscht is Avatar von Angie07
    Ort: Baijan
    Zitat Zitat von dedeli Beitrag anzeigen
    Es geht aber nunmal um die Evaluierung unserer Maßnahmen und nicht um irgendwelche Vergleiche zwischen anderen Ländern, die nunmal auch nicht eins zu eins übertragbar sind. Wir haben Daten, sie müssen eben wie Foxx auch schreibt mit vergleichender Statistik und üblichen Verfahren der Datenanalyse genutzt werden. Selbst Teile im Expertenrat sehen sich dazu ja in der Lage.

    Und nächstes Jahr werden wir auch keine anderen/großartig bessere Daten haben, weshalb ich Lauterbachs Aussage dazu ehrlich gesagt auch für eine Ausrede halte. Solche Evaluationen werden in vielen Bereichen durchgeführt, das ist jetzt echt kein Hexenwerk wie schon geschrieben. Aber ich hab da vielleicht auch eine etwas andere Sichtweise, weil ich mich mit solchen Themen viel mehr als mir lieb war früher beschäftigen musste.

    Und selbst wennn unklare Ergebnisse rauskommen bzw. nicht aussagekräftige, dann wäre das auch ein Erkenntnisgewinn für weitere Untersuchungen und man könnte darauf aufbauen, das ist in der Wissenschaft auch üblich, dass man sich große Effekte erwartet hat und dann nix rauskommt. Unter Umständen bedeutet es dann eben einfach auch, dass viele Maßnahmen und deren Wirkung maßlos überschätzt wurden oder dass sie sich zB abgenutzt haben. Was im ersten Lockdown vielleicht noch eine große Wirkung aufgrund psychologischer Effekte hatte, hat die gleiche in der 5. Welle eventuell nicht mehr, auch so etwas würde uns bereits weiterbringen.

    Und was Unterschiede zwischen Serbien und Bulgarien angeht: Warum sollte der Unterschied zwischen Serbien und Bulgarien nicht so groß sein? Nur weil sie beide in Osteuropa sind, heißt das doch nicht dass diese Länder völlig vergleichbar sind. Es können riesige Unterschiede bestehen zB bei den Datenerhebungen, Kompensationen von Lohn bei Quarantäne, Medienberichterstattung und vielem anderen, alles Einflussfaktoren die eine große Wirkung haben können, hier in D aber bei einem Vergleich zwischen Bundesländern bzw. Kommunen (Hotspot-Regelungen) schonmal zu einem Teil wegfallen würden. Deshalb ist es eben auch so wichtig, die hier vorhandenen Daten zu evaluieren und nicht irgendwas aus dem Ausland, was hier uU gar nicht übertragbar ist.
    Dann halt nur Deutschland.

    Für mich ist meine Denkweise eine Art "Zweckpessimismus"
    Nachdem ich ehrlich gesagt schlichtweg nicht dran glaube, dass das Ergebnis so zufriedenstellend ausfällt, kann es nur besser werden, wenn doch

    Lt. Herrn Lauterbach heute Morgen ist die Evaluierug der Daten wohl abschließend bis Ende Juni angedacht und der einzig verbleibende Virologe in dem Team, Herr Streek, meint, dass es machbar ist. Na dann
    "Und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere ... und wenn nicht, kann man immer noch ein Fenster einwerfen."
    Martin Frank

  12. #4452
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von Kinka Beitrag anzeigen
    Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht Evaluieren bzw. das Schieben der Evaluation auch damit zutun hat, dass einem die Daten die da rauskommen, nicht gefallen und damit meine ich jetzt nicht nur, dass unsinnige Maßnahmen auffliegen, sondern auch, dass sinnige Maßnahmen nicht gewollt sind von der Politik, weil dann z.B. der Herbst besser vorbereitet werden müsste. Z. B. wurde ja im Herbst 2020 eine bundesweite Studie in Auftrag gegeben von den Kultusministern zu den Schulschließungen und deren Auswirkungen. Die ersten Zwischenergebnisse im Januar und März 2021 belegten, dass den Kindern die Schulschließungen nicht so schlécht "wie gehofft" bekommen sind und da man ja das Mantra ausgegeben hat, Schulschließungen nie wieder, weil es den Kindern so schadet (ich denke nur an diese hochgerechnete Suiziderhebung, die sich im nachhinein als falsch rausgestellt hat) und sie ja keine Pandemietreiber sind, wurden die Endergebnisse der Studie nicht veröffentlich, wie angekündigt.
    Ich will damit nicht sagen, dass es nicht Kinder gab, die unter den Schulschließungen gelitten haben. Viele der Kinder, die aber in den Zwischenergebnissen Probleme hatten, sei es sozial sowie auch mit dem Lernstoff, hatten schon vor der Pandemie diese Probleme und sie sind leider verstärkt worden.
    Könntest du bitte eine Quelle liefern, nach der die hochgerechnete Suiziderhebung komplett falsch ist? Es gab Kritik an der Hochrechnung, das ändert aber nichts an den Daten des Fünftels der Kliniken, die daran teilgenommen haben.
    https://www.spiegel.de/gesundheit/co...0-42a820d4b2cb

    Und was die Leopoldina-Studie angeht, darf man nicht vergessen, dass die va auf Erhebungen zum ersten Lockdown beruht. Ein Jahr später, mit sehr langen Phasen des Wechselunterrichts, Schulunterricht der oft weit vom üblichen Schulunterricht entfernt war und vor allem dann nochmal den sehr langen Schulschließungen von Januar 2021 an, können die Ergebnisse dann auch wieder anders aussehen.

    Und es geht jetzt auch nicht nur um das Wohlbefinden, für ein paar Wochen mal hätte ich als 14jährige ziemlich cool gefunden, nicht in die Schule fahren zu müssen. Ob ich das nach einem Jahr mit vielen Wochen weiteren Schulausfall bzw. monatelangem Wechselunterricht und Wegfall vieler normaler Schulaktivitäten wie zB Chor, Ausflüge usw. auch noch gesehen hätte, ist fraglich.

    Daneben haben die Schulschließungen abseits von psychosozialen Auswirkungen eben auch andere negative Wirkungen zB auf die für den Schulerfolg sehr wichtige Lesefähigkeit:
    https://www.mdr.de/wissen/lesefaehig...chter-100.html

    Zitat Zitat von Kinka Beitrag anzeigen
    Mir wäre es wesentlich lieber, wir würden die Daten die wir haben vernünftig erheben und verständlich aufbereiten, aber ich befürchte eben auch in vielen Bereichen, dass uns als Gesellschaft sowie auch den Entscheidungsträgern die Ergebnisse in Teilen überhaupt nicht gefallen werden und da rede ich nicht von unsinnigen Ausgangssperren in der Nacht, und wie wird dann damit umgegangen. Ich gehe fest davon aus, das bei vielen Maßnahmen rauskommt, dass sie nicht so effektiv waren, aber ich denke eben auch, das es Ergebnisse gibt, wo man die Effektivität doch sehen kann, aber die Maßnahmen will keiner wieder einführen und die Gesellschaft will sie eben auch nicht. Was machen wir dann mit den Ergebnissen
    Ehrlich und offen kommunzieren, was denn sonst. Ich sehe das wie du, ich denke auch, dass rauskommt, dass vieles gar nichts gebracht hat oder kontraproduktiv war. Und wenn dann rauskommt, dass eigentlich zB nur Schulschließungen kombiniert mit Homeofficepflicht entsprechende Wirkung zeigt, man aber beides aufgrund der Kollateralschäden nicht möchte, dann muss man das eben erklären. Oder auch wenn rauskommt, dass bei Omikron eigentlich gar nichts mehr hilft (zumindest nix was man in einer Demokratie machbar wäre). Die Lösung kann doch nicht sein, dass von unseren Volksvertretern beschlossene Evaluation verweigert wird, weil man Angst vor den Ergebnissen hat.
    Geändert von dedeli (19-05-2022 um 10:01 Uhr)

  13. #4453
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von Angie07 Beitrag anzeigen
    Aber ich möchte noch einen Punkt einwerfen: Die Maskenpflicht z.B. kann man nicht zwingend länderübergrefend vergleichen (nicht mal regional), da sie unterschiedlich diszipliniert stattgefunden hat.
    Von privaten Umgang mit den Maßnahmen ebenfalls; und die dürften nicht unerheblich zum Infektionsgeschehen beigetragen haben.
    Die einen haben sich fast schon komplett isoliert, die anderen haben die Maßnahmen durchgezogen und sich auch privat extrem zurückgenommen, dann gab es welche, die es privat sehr locker gesehen haben und dann noch welche, die (von den Schwurblern mal ganz abgesehen) jedes Schlupfloch nutzten.

    Wie will man daraus brauchbare Daten nehmen?
    So wie man es in vielen anderen Bereichen, in denen evaluiert wird, auch macht, man versucht solche Faktoren zu identifizieren und entsprechend in der Auswertung mit zu berücksichtigen. Das ist Standard bei gut gemachten Evaluationen/Datenanalysen. Ich glaube, du stellst dir das echt ein bisschen zu kompliziert vor bzw. gehst mit einer zu absoluten Denkweise ran. Es geht ja auch erstmal darum, dass man überhaupt eventuell Tendenzen erkennt, welche Maßnahmen mehr, welche Maßnahmen gar nix oder nur wenig bringen. Das ist immerhin schon mehr, als gar nix zu wissen und wieder völlig blindflugmäßig in den nächsten Corona-Winter zu gehen.

    Aber ich fürche, wir kommen da, auch aufgrund anderer Hintergründe und Sichtweisen, nicht zusammen.
    Geändert von dedeli (19-05-2022 um 10:13 Uhr)

  14. #4454
    Dedeli, die Schulen wurden bereits Mitte Dezember 2020 unter dem Deckmantel "verlängerter Weihnachtsferien" geschlossen. Manche Schüler haben ein halbes Jahr lang keinen Fuß in ihre Schule setzen können. Das betraf vor allem die Schüler der Klassen 7-9.

  15. #4455
    Tabakfrei Avatar von Kinka
    Ort: ...auf ner Insel
    Zitat Zitat von Angie07 Beitrag anzeigen
    Dann halt nur Deutschland.

    Für mich ist meine Denkweise eine Art "Zweckpessimismus"
    Nachdem ich ehrlich gesagt schlichtweg nicht dran glaube, dass das Ergebnis so zufriedenstellend ausfällt, kann es nur besser werden, wenn doch

    Lt. Herrn Lauterbach heute Morgen ist die Evaluierug der Daten wohl abschließend bis Ende Juni angedacht und der einzig verbleibende Virologe in dem Team, Herr Streek, meint, dass es machbar ist. Na dann
    Na, dann kann die Evaluierung ja nur gut werden

    Zitat Zitat von dedeli Beitrag anzeigen
    Könntest du bitte eine Quelle liefern, nach der die hochgerechnete Suiziderhebung komplett falsch ist? Es gab Kritik an der Hochrechnung, das ändert aber nichts an den Daten des Fünftels der Kliniken, die daran teilgenommen haben.
    https://www.spiegel.de/gesundheit/co...0-42a820d4b2cb

    Und was die Leopoldina-Studie angeht, darf man nicht vergessen, dass die va auf Erhebungen zum ersten Lockdown beruht. Ein Jahr später, mit sehr langen Phasen des Wechselunterrichts, Schulunterricht der oft weit vom üblichen Schulunterricht entfernt war und vor allem dann nochmal den sehr langen Schulschließungen von Januar 2021 an, können die Ergebnisse dann auch wieder anders aussehen.

    Und es geht jetzt auch nicht nur um das Wohlbefinden, für ein paar Wochen mal hätte ich als 14jährige ziemlich cool gefunden, nicht in die Schule fahren zu müssen. Ob ich das nach einem Jahr mit vielen Wochen weiteren Schulausfall bzw. monatelangem Wechselunterricht und Wegfall vieler normaler Schulaktivitäten wie zB Chor, Ausflüge usw. auch noch gesehen hätte, ist fraglich.

    Daneben haben die Schulschließungen abseits von psychosozialen Auswirkungen eben auch andere negative Wirkungen zB auf die für den Schulerfolg sehr wichtige Lesefähigkeit:
    https://www.mdr.de/wissen/lesefaehig...chter-100.html

    https://www.aerzteblatt.de/archiv/225003

    https://www.br.de/nachrichten/deutsc...ndemie,T53wKJq

    Ich meine nicht die Leopoldina Studie sondern die Studie die im Auftrag der Kultusminister an das Helmholtz-Institut vergeben wurde. Hier ging es darum, zu belegen, das Schulen keine Pandemietreiber sind und sichere Orte.

    https://www.kmk.org/aktuelles/artike...n-auftrag.html

    Die Erhebungen zur psychischen Gesundheit der Kinder durch Lockdowns und Schulschließungen usw. wurde ja vom UKE Hamburg durchgeführt und mittlerweile gibt es 3 Veröffentlichungen mit unterschiedlichen Erhebungszeitpunkten:

    https://www.uke.de/kliniken-institut...sy-studie.html


    Mir ist völlig bewußt, dass Maßnahmen Folgen haben können. Mir ging es nur darum, zu zeigen, dass Ergebnisse zu Erhebungen auch anerkannt werden sollten um entsprechende Maßnahmen zu etablieren und hier habe ich die Befürchtung, dass nur das Erhoben wird was ins "Bild" passt und aus Sicht der Entscheidungsträger auch umgesetzt werden sollte.

    Zitat Zitat von dedeli Beitrag anzeigen
    Ehrlich und offen kommunzieren, was denn sonst. Ich sehe das wie du, ich denke auch, dass rauskommt, dass vieles gar nichts gebracht hat oder kontraproduktiv war. Und wenn dann rauskommt, dass eigentlich zB nur Schulschließungen kombiniert mit Homeofficepflicht entsprechende Wirkung zeigt, man aber beides aufgrund der Kollateralschäden nicht möchte, dann muss man das eben erklären. Oder auch wenn rauskommt, dass bei Omikron eigentlich gar nichts mehr hilft (zumindest nix was man in einer Demokratie machbar wäre). Die Lösung kann doch nicht sein, dass von unseren Volksvertretern beschlossene Evaluation verweigert wird, weil man Angst vor den Ergebnissen hat.
    Wäre mir auch lieber. Aber wenn ich einigen Argumentationen von Politikern folge, dann geht es nicht darum, Maßnahmen die sinnvoll waren dementsprechend offen zu kommunizieren, sondern eher darum, dass eigene Empfinden zu untermauern und wenn Zahlen und Fakten auf dem Tisch liegen, dann ist es ja schwierig nach dem eigenen Empfinden zu regieren. Ich bin ja ganz bei dir, mir sind Zahlen und Fakten offen kommuniziert auch wesentlich lieber.
    "Selbstdenker liest sich eine Stunde durch Verschwörungsseiten, damit er weiß, was er heute selbst zu denken hat." Der Postillon


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