ok, so habe ich das noch gar nicht gesehen, eben weil sie bisher einen ganz normalen, sogar sehr intelligenten Eindruck gemacht hat
Das ist ja gerade das Tückische an der Krankheit
Als ich das erste Mal einen alten Menschen mit beginnender Demenz begegnet bin, dachte ich zuerst, dass mir ihre Tochter/meine Bekannte irgendwelche abenteuerlichen Dinge von ihr erzählt.
So nach und nach habe ich das erst selber rausgefunden, dass bei ihr nicht mehr alles ganz richtig läuft.
Meine Freundin ist Pädagogin und hat Erfahrung mit Kindern, die schon in jungen Jahren unter diffusen Ängsten leiden. Sie hat es vorerst geschafft, den Lütten zu trösten und seine Sorgen vorläufig etwas zu zerstreuen.
Der kleine L. ist eher ein Draußenkind und der geborene Bauingenieur, sehr kommunikativ und begeisterungsfähig. Mit Technikkrams wie Handy, Laptop etc. hat der gar nix am Hut, fährt eher stundenlang mit seinem Trampeltrecker auf dem Grundstück rum und baut Stauseen und sogar ganze Drainageanlagen. Er würde gerne die Wüste bewässern und dort Fische züchten, außerdem nennt er die 5 hauseigenen Hennen sein Eigen und kümmert sich rührend um sie. Vom Typ her ist er "Michel aus Lönneberga", nur ohne Schuppen und Holzschnitzen.
In seinem Kindergarten, der im letzten Jahr coronabedingt öfter geschlossen als offen war, bekommt er aber die Informationen über den Ukrainekrieg von seinen Freunden geliefert. Schon die Coronapandemie nebst Kontaktsperren und Einschränkungen hat L. zutiefst in seinen Grundannahmen erschüttert und jetzt kommt noch der Scheisskrieg dazu. Unsere Jüngsten wachsen wirklich in schlimmen Zeiten auf.
Ach du meine Güte. Das kann auch die Folge eines Kriegstraumas sein, Verdrängung schlimmer Ereignisse durch Leugnen.
In den letzten Tagen habe ich keine Nachrichten mehr gesehen, kann das nicht mehr ertragen, vor allem, seit ich das über die 600? Babys gelesen habe, die jetzt auf die Welt kommen sollen, von ukrainischen Leihmüttern ausgetragen.
Geändert von Wilhelmina (17-03-2022 um 15:57 Uhr)
Neffe und Schwiegernichte erinnern meine Großnichte immer mal wieder daran, in der Öffentlichkeit kein russisch mehr zu sprechen(Schwiegernichte kommt gebürtig aus Moskau)
Ich finde das so schlimm, wenn man Sprache verleugnen muss - in der Berliner S-Bahn saß ich mal in der Nähe einer israelischen Familie, die in den ersten Minuten zuerst Ivrit sprach und dann ins Französische wechselte
Ich denke mal , damit sie nicht als Israelis "erkannt werden".
Falls erneut das Thema aufkommt, wie man mit Kindern ueber den Krieg spricht:
Vom Zentrum fuer Schulpsychologie Duesseldorf gibt es eine Linksammlung mit diversen, sehr sinnvollen Hinweisen.
https://schulpsychologie.nrw.de/cms/...g_sprechen.pdf
Geändert von tantes (18-03-2022 um 21:38 Uhr) Grund: Umlautsalat
Oder reiner Selbstschutz
Wenn man sich mal überlegt, wie dieser Krieg uns hier alle sehr belastet, versucht man sich vielleicht einfach nur vorzustellen, dass ist nur ein Film.
Fernab jeglicher Realität, aber mitunter verständlich.
ich persönlich versuche mich auch abzulenken, aber ich träume jede Nacht davon, also mein Unterbewußtsein scheint das doch ziemlich zu beschäftigen.
https://twitter.com/KyivIndependent/...73882088562700">https://twitter.com/abc/status/https://twitter.com/KyivIndependent/...73882088562700
Das macht mich jetzt fertig - die armen, armen Tiere
Das mit den Tieren in der Ukraine ist genau so schrecklich wie mit den Menschen.
Nur, die sitzen in den meisten Fällen im Käfig oder Stall und können gar nicht fliehen.
Als ich überlegte, wo hin ich spenden könnte, bin ich auf eine gemeinnützige Hilfsorganisation gestoßen, die in Rumänien den Arbeitspferden helfen und auch den wirklich armen Leuten dort. Sie versorgen da viele Familien mit Lebensmitteln und Medikamenten und schicken die Kinder zur Schule, im Gegenzug werden die Tiere tierärztlich versorgt und die Pferde, die teilweise wirklich grausam aussehen, vor allem die Hufe, weia, ich kann das kaum begucken. Das sowas in der EU so aussehen könnte, man kann es sich nicht vorstellen.
Was ich eigentlich sagen wollte, dieser Verein kümmert sich seit Kriegsbeginn direkt an der Grenze um die ankommenden Menschen und Tiere im Dauereinsatz.
Anfang März haben sich 35 Pferde und Reiter aufgemacht zur Grenze. Der Verein hat Stallungen aufgebaut und alles vorbereitet. Es hat kein einziges Pferd mit Reiter geschafft, da hinzukommen. Alle 35 wurden durch einen Raketenangriff getötet. Das ist alles so unglaublich, was da geschieht.
Aber es gibt endlich auch was Positives. Heute Nacht ist es dem Verein gelungen, 18 Pferde aus Kiew zu evakuieren.
Unglaublicher Einsatz
Kannst du mir bitte den link von dieser Orga schicken oder hier posten?
https://www.equiwent.org/
Ich vermute mal, das ist diese hier.
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