Richtig, aber die USA haben es auch nie geschafft, den damaligen Gegner Nordvitnam zu besetzen. Das war ja auch quasi ein militärisches Patt und nicht alle Schlachten spielten sich im Dschungel ab.
Außerdem ist ja eines der offensichtlichen Erkenntnisse dieses Krieges, dass die russische Armee definitiv nicht so stark ist, wie sie nach außen tut.
Es kommt am Ende darauf an, ob es gelingt die Ukrainer mit ausreichend Nachschub zu versorgen, dass sie stand halten können.
Die Frage ist eher, was ihn ein kostspieliges Engagement aufrecht erhalten lässt, wenn es neben den menschlichen Opfern auch sonst vielleicht nicht viel einbringt. Da gibt es ja noch weitere Wege des Widerstands wie z.B. Streiks, die es wirtschaftlich unrentabel machen.
Er kann am Ende nicht zig Millionen Menschen derart kontrollieren, wenn diese sich nicht fügen (jedenfalls wenn er nicht die entsprechende Hilfe von ukrainischer Seite selbst dafür bekommt). Gewalt findet da einfach irgendwann seine Grenze außerhalb des eigenen Landes. Zumal man davon ausgehen kann, dass irgendwer auf der Welt kein Interesse daran haben wird, Putin damit durchkommen zu lassen, und so wird es wohl auch weiterhin über irgendwelche Kanäle Unterstützung für die Ukraine geben.
Das haben sie ja auch nie versucht. Ihr Engagement am Boden endete an der Grenze von Südvietnam zu Nordvietnam (plus natürlich die Einsätze im Kambodscha etc. gegen die Versorgungslinien). Vielleicht fürchtete man sonst ein Eingreifen der Sowjets und Chinesen (ähnlich wie im Koreakrieg), also beschränkte man sich darauf, den Norden aus der Luft zu bombardieren, in der Hoffnung, dass diesem die Verluste zu hoch werden und er nicht weiter versucht, das ganze Land unter einer kommunistischen Herrschaft zu vereinen. Und dabei haben sie jahrelang die Opferbereitschaft der Vietnamesen unterschätzt (und ignoriert, dass die Regierungen in Südvietnam auch nie vom Volk volle Unterstützung hatten).
Die Gemeinsamkeit, die man mit der Ukraine sehen könnte, wenn es denn so kommt, ist dass eine fremde Macht auf dem Territorium der Ukraine agiert, Gegenwehr erfährt und am Ende (hoffentlich) abzieht, weil sie zur Besinnung kommt, dass es aussichtslos ist / sich nicht lohnt.
Link zu einem aktuellen Artikel in der Zeit über schwere Waffen, die von anderen Ländern jetzt an die Ukraine geliefert werden.
Kurzzusammenfassung: Von den USA und Tschechien gibt es eine Menge (alte) Schützenpanzer, dazu einige Kampfpanzer, einige Hubschrauber, Artillerie und Drohnen. Kanada und die Niederlande haben ebenfalls Artillerie und Panzerfahrzeuge angekündigt, GB auch weitere Artillerie, aus Belgien und Norwegen wird auch was kommen.
Und das alles neben Panzer- und Luftabwehrwaffen und einer Menge sonstiger Gewehre etc., die schon seit Wochen geliefert werden.
Bei allem sehr ehrlich gemeintem Respekt vor deiner Sachkenntnis. Aber wie lange "standhalten"?
Das ist doch die Frage, um die sich derzeit jeder drückt.
Die Emotionalität spielt in der Gegenwart, die Rationalität in der Zukunft. Gibt oder gäbe es deiner Ansicht nach eine Exitstrategie?
Aktuell, wie auch später müsste da eine der beiden Parteien den Krieg verlieren bzw. einseitig als verloren erklären. Das ist in einer derartigen Gewaltspirale kaum denkbar.
So etwas wäre nur möglich, wenn a) Putin klein beigäbe oder b) intern von seinem Posten "neutralisiert" würde. Bzw. c) in der Ukraine die Kampfmoral mit den letzten Städten zerbröselte. All das ist noch nicht in Sicht.
Wie und wann stellst du dir also das Ende dieses Krieges vor?
Surprise me with the plausible!
Man glaubt es einfach nicht
https://www.ndr.de/nachrichten/meckl...verein164.html