Bei uns auch. Er war der böse, unbekannte Mann, vor dem die Eltern ihre Kinder gewarnt haben. Gar nie nicht wurde er als Mann mit "schwarzer" Hautfarbe gesehen.
Ich musste auch später noch immer beim Heinz-Rühmann-Film, "Es geschah am hellichten Tag", an den Begriff denken, wo der böse Mann (Gert Fröbe) als schwarzer Schatten und übergroß gezeichnet wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Es_ges...hellichten_Tag
Geändert von storch (17-08-2022 um 14:23 Uhr)
Wie ich schon mal schrieb:
DEINE Perspektive ist nicht relevant,
es reicht aus, wenn sich PoC dadurch
angesprochen und diskriminiert fühlen.
Ich verstehe nicht, weshalb man sich
sogar bei solch verhältnismäßig einfachen
Dingen quasi sträubt, von gewohnten
Mustern abzuweichen. Wo wäre das
Problem, statt dessen nun "Wer hat Angst
vorm weißen Hai" zu rufen? Würde sich
niemand was dabei abbrechen, und keiner
fühlt sich mehr diskriminiert. Win-win.
OK - der Hai. Hahahaha......
Es hat ja schon ein Umdenken stattgefunden.
Diverse Kinderbücher und Kinderlieder wurden umgeschrieben.
Lokale dürfen nicht mehr "zum Mohren" heißen und das "Zigeunerschnitzel" heißt jetzt Schnitzel ungarischer Art.
Wie der Schaumkuss früher hieß, das wissen wir auch alle.
es ist eine dunkelgestalt, kinderschreck.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderschreckfigur
bzgl. dunkler hautfarbe kann ich mir vorstellen, dass - wie bei dem opernbsp. von eisperlchen - die gestalt, um eben
im dunklen durch die lande zu streifen, sich das gesicht schwarz eingedunkelt hat.
machen ja spezialeinheiten vom militär auch.
im grund ist knecht ruprecht auch eine schreckfigur. unartige kinder bekommen die rute zu spüren. keine leckereien.
Aida ist eine äthiopische Prinzessin, was hat das mit der Schreckensgestalt "schwarzer Mann" zu tun.
Ich kenne die Figur des Schwarzen Mannes auch als Kinderschreck. Damit ist aber eine dunkle, nicht erkennbare Figur, ein Monster im Schatten, hinter dem Busch oder unter dem Bett gemeint. Keine präzise, wie auch immer geartete Person. Eine Angstfigur halt, ein Butzemann, wie in manchen Stephen-King-Romanen. Ich kenne die Figur des Schwarzen Mannes auch aus einem italienischen Wiegenlied, wobei dem Kind sowohl mit dem Schwarzen Mann als auch mit dem Weissen Mann "gedroht" wird.
Und im Ruhrpott waren damit auch gelegentlich Arbeiter gemeint, die schwarz vor Kohlenstaub aus dem Bergwerk kamen. Und unser damaliger Kohlen- und Briketthändler im Ort (der Klüttenhändler), fällt mir gerade ein. Es ist nicht immer ein tieferer Sinn dahinter.
Nachtrag: Im Mittelalter wurde die Bezeichnung auch für den Tod / den Knochenmann verwendet.
Geändert von tantes (17-08-2022 um 18:01 Uhr)
Mit deiner Argumentation müsste man alle Filme, die das Dunkle als Böses darstellen und wo das Weiße als Gutes gezeigt wird, verbieten.
Herr der Ringe zB. die Orks als PoC und Gandaf der Weiße als der Retter von Mittelerde.
Wer hat Angst vor dem schwarzen Mann hatte noch nie den Hintergrund, dass ein PoC damit gemeint war. Es galt als eine Gestalt, die dunkel gekleidet ist und aus dem dunklen kommt und bei manch einem Kind für schlaflose Nächte gesorgt hat, wenn es draußen dunkel wurde und im Zimmer unbedingt ein Licht an sein sollte. Jetzt stehen wir halt vor dem Dilemma der political corectness. Wie ich ja schon verlinkt hatte vom ZDF Logo ist das Wort Dunkelhäutiger oder farbiger Mensch nicht OK. Es darf heißen "Das Mädchen of Color in meiner Klasse" aber nicht "Das farbige Mädchen in meiner Klasse" und bei "Ein Schwarzer Mensch" sollte das S immer groß geschrieben werden. Siehe Link. Jetzt ist dann natürlich der schwarze Mann und der "Schwarze Mann" ein sprachliches Problem, da es keine Alternative ausser PoC oder BPoC oder BiPoC bietet. Insofern müssen sich jetzt alle Anpassen, weil es nicht möglich war, den Unterschied zu kommunizieren. Ich habe mich es bei den Affen gefragt und ich frage es mich bei "Dem schwarzen Mann": Ist die oder derjenige ein/e Rassist/in die das mit Kindern spielen oder die Personen, die den "schwarzen Mann" zum "Schwarzen Mann" machen?
"Wenn du die Welt vereinen willst, gründe mehr Rockbands, nicht politische Parteien und Religionen" - Gene Simmons
Ich habe diese Figur erst als Erwachsene aus Kindheitserzählungen anderer Leute kennengelernt. Deine Erklärung (u.a. Ruhrpott) macht Sinn, dennoch würde ich den Begriff heute nicht benutzen. Wozu auch? Ich kann mir gut vorstellen, dass er nichtweiße Menschen mindestens irritiert. Mich irritiert er auch. Mich irritieren jedoch auch Begriffe wie "schwarzfahren".
Ich war letztes Jahr sehr erfreut darüber, dass die Dresdner Kunstsammlungen endlich etliche ihrer Exponate umbenannt haben. Die historischen Titel, sofern vorhanden, werden unter dem neuen Titel in Anführungsstrichen genannt.
Beispiel:
"Wenn du die Welt vereinen willst, gründe mehr Rockbands, nicht politische Parteien und Religionen" - Gene Simmons
Es geht weiter mit den Dreadlocks:
https://www.spiegel.de/kultur/musik/...6-dee532f20e86