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  1. #1

    Verbrenner-Verbot in der EU ab 2035 - was folgt daraus?

    In 12 Jahren dürfen in der EU keine neuen Verbrenner mehr zugelassen werden.

    https://www.merkur.de/wirtschaft/eu-...-92176249.html

    Was bedeutet das für uns alle, für Tankstellen, Fahrzeughersteller, Zulieferer, Reparaturbetriebe, Gebrauchtwagenkäufer und -verkäufer, Autobesitzer und den Ausbau von Ladestationen im In- und Ausland?

    Werden Altfahrzeuge zu gesuchten Schnäppchen oder zu Ladenhütern? Wird der Ausbau der erneuerbaren Stromversorgung rechtzeitig fertig ? Trotz allen anderen Anforderrungen an den Strombedarf (Wärmepumpen, ÖPNV, etc.)?

    Was meint Ihr?

    Und wie werdet Ihr Euch verhalten? Kauft Ihr weiterhin Verbrenner oder Hybride oder nur noch E-Mobile, auch wenn sie nicht mehr gefördert werden und horrend teuer sind?

  2. #2
    12 Jahre ... da kann gerade in der Batterieentwicklung einiges passieren. Stichwort Feststoffbatterie. Wenn die Ladezeiten deutlich verkürzt, das Gewicht reduziert, die Reichweite verlängert und der Preis reduziert wird, besteht durchaus die Möglichkeit, dass Verbrenner nicht mehr nachgefragt werden. Allerdings handelt da wohl die EU einseitig. Das Problem, das ich daran sehe: Europa und allen voran Deutschland sind führend, was die Verbrennertechnologie angeht. Schaut man sich allerdings die Elektromobilität an, sieht das ganz anders aus. Die Verbrenner, die aus China kamen, waren allesamt Schrott, ganz anders bei der Elektromobilität. Von den Koreanern mal gar nicht zu reden. Die schaffen es, die 800 Volt-Technik in normale Autos zu verbauen, was in Deutschland gerade einmal Porsche hin bekommt.

    Der Preis wird letztendlich entscheidend sein. Sollte es zu einer erheblichen CO2-Bepreisung kommen, dann dürfte Benzin und Diesel deutlich teurer werden. Hybriden gebe ich eigentlich langfristig keine Chance, obwohl ich selber einen fahre und es auch aktuell die sinnvollste Möglichkeit finde, wenn man sich nicht einen Fuhrpark zu legen möchte, um auch im Winter lange Strecken fahren zu können aber trotzdem auf Kurzstrecke und in der Stadt emissionsfrei unterwegs sein zu können. Das elektrische Fahrgefühl ist übrigens ungleich besser. Es fühlt sich einfach besser an.

    Probleme sehe ich bei der Erzeugung des Stroms. Sollten wir es nicht hin bekommen, dass wir unabhängig von Gas und Kohle bei der Energiegewinnung werden, ist das ganze obsolet. Da bleibt dann nur der Vorteil für die Stadt, das man keine stinkenden Autos mehr hat und der Krach der Poser entfällt. Was aber dann noch lange dauern kann, weil ja aktuell über 45 Millionen Verbrenner in Deutschland auf dem Markt sind und diese ja weiterhin fahren dürfen. Überhaupt frage ich mich, wie der Staat es geregelt bekommen möchte, für die vielen neuen Wärmepumpen und Elektroautos den Strom rein über die Erneuerbaren zu bekommen, wenn jetzt schon über Blackout wegen Mangel gesprochen wird. Meine böse Vorahnung ist, dass wir dann aus dem Ausland bösen Atomstrom einkaufen um die Nachfrage decken zu können. Aber vielleicht hat die Ampel da ja noch einen Trumpf im Ärmel und überrascht alle mit einer besonders schlauen Lösung.
    "Wenn du die Welt vereinen willst, gründe mehr Rockbands, nicht politische Parteien und Religionen" - Gene Simmons

  3. #3
    Ich sehe die Wahrscheinlichkeit dafür das sowas tatsächlich kommt bei 50%
    Kann sein da sich Eurropa und vor allem Deutschland freiwillig von der Welt abkoppelt.
    Prosperität, Wohlstand und Fortschritt findet halt dann woanders statt.
    „Was ohne Beweise behauptet wird, kann auch ohne Beweise verworfen werden.“
    Christopher Hitchens

  4. #4
    Fire and Blood Avatar von manial fly
    Ort: Nashville
    Ich bin mal gespannt was sich in den nächsten Jahren tut.

    Ich hab nun künftig den Luxus auf mein Auto verzichten zu können, so dass mein Mann und ich nur noch ein Auto benötigen. Sein Skoda ist jetzt vier Jahre alt und wird demnach auch noch ein paar Jahre genutzt werden. Er selbst ist E-Autos nicht abgeneigt aber zum Gegenwärtigen Zeitpunkt sind die einfach noch zu teuer und es gibt zu wenig Lademöglichkeiten. Aber wer weiß wie das ganze in 5-10 Jahren aussieht.

  5. #5
    Blöder Ehrenkölner Avatar von hotblack
    Ort: Köln
    Das Verbot kommt etwa 10 Jahre zu spät. Wenn man 2045 klimaneutral werden will und 2034 noch neue Verbrenner verkauft, müssten die nach grade mal 10 Jahren verschrottet werden. Bei einem Verbot ab 2025 hätten die Autos dagegen 20 Jahre Laufzeit.

    Unter anderem deswegen, dürfen wir wohl mit mehr Dürre, mehr Starkregen, mehr Hitzewellen, weniger Ernährungssicherheit (inklusive Trinkwasser) und in Folge insgesamt weniger Wohlstand rechnen.

    Kleiner Lichtblick: zum Ende dieses Jahrzehnts werden von den Herstellern kaum noch Verbrenner angeboten. Die allermeisten Kunden möchten dann auch keinen mehr, schon aus Kostengründen.

    Ich selber habe ja kein Auto sondern nutze sehr gelegentlich CarSharing (mit festen Stationen) und Mietwagen. Beim CarSharing bin ich bereits jetzt meistens elektrisch unterwegs. Einer meinen beiden Anbieter hat kürzlich informiert, dass die E-Auto-Flotte ausgeweitet wird. Bei Mietwagen sieht es noch ziemlich trübe aus, wird sich bis 2030 aber auch ändern.
    Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.

  6. #6
    Zitat Zitat von hotblack Beitrag anzeigen
    Das Verbot kommt etwa 10 Jahre zu spät. Wenn man 2045 klimaneutral werden will und 2034 noch neue Verbrenner verkauft, müssten die nach grade mal 10 Jahren verschrottet werden. Bei einem Verbot ab 2025 hätten die Autos dagegen 20 Jahre Laufzeit.
    Was ist dabei das Problem?

    Die durchschnittliche Nutzungsdauer eines PKW beträgt zwar 18 Jahre ( https://de.statista.com/statistik/da...s-deutschland/ ).
    Aber manche Autos - intensiv genutzte - sind auch schon viel früher am Ende. Und dass man einen Verbrenner kaufen darf, heißt ja nicht, dass man es muss. Wenn die Regeln frühzeitig bekannt sind, kann jeder überlegen und ausrechnen, ob sich für ihn zu einem bestimmten Zeitpunkt der Kauf eines Verbrenners (noch) lohnt.

    Wenn - wie erwartet und angestrebt - die Kosten für E-Autos sinken, und gleichzeitig die Kosten für den Betrieb von Verbrennern steigen, wird schon vor 2035 kaum noch jemand einen neuen Verbrenner kaufen.
    Geändert von JackB (30-03-2023 um 09:05 Uhr)

  7. #7
    homo novus Avatar von caesar
    Ort: milchstrasse
    Peinlich, dass es überhaupt ein Verbot benötigt wird, wenn E-Autos und erneuerbare 1000x besser sein sollen. Woher der viele Strom kommt und die Rohstoffe dazu, lautstarkes Schweigen. Dazu ein Verbot in 13 Jahren, sehr mutlos und hauptsächlich symbolisch. Ein weiterer Beweis dass das alte Europa und auch der Westen immer mehr an macht und einfluss verliert, während china und Asien ein neues machtzentrum sind. Dazu können verkaufte verbrennen bis 2034 auch nach 2035 noch gefahren werden und automarken die nur einen Absatz bis 1000 Stück haben für reiche Käufer, die sich ein status symbol kaufen wollen.

  8. #8
    Pan narrans Avatar von Proteus I.O.F.F. Team
    Ort: Essen
    Zitat Zitat von Don Caramba Beitrag anzeigen
    ...

    Was bedeutet das für uns alle, für Tankstellen, Fahrzeughersteller, Zulieferer, Reparaturbetriebe, Gebrauchtwagenkäufer und -verkäufer, Autobesitzer und den Ausbau von Ladestationen im In- und Ausland?

    ...
    Gerade für die petrochemische Industrie wird es sicher sehr interessant, bedenkt man wievele Millionen Liter an Benzin in der EU sicher jedes Jahr umgesetzt werden. Da hängen ja nicht nur die Raffinerien und Tankstellen dran sondern auch die ganzen Logistikunternehmen welche den Sprit zu denTankstellen transportieren.

    Andererseits wird die Umstellung sicher eher langsam verlaufen.
    Selbst 2045, also 10 Jahre nach dem Verbot von Neuwagen mit Verbrenner werden sicherlich noch genügend Verbrenner-Gebrauchtwagen auf den Strassen fahren um den rentablen Betrieb von Tankstellen zu ermöglichen.
    Die interessante Frage wird IMHO sein, ob die Automobilindustrie auch nach dem Verbot von Verbrenner-Neuwagen noch genügend Ersatzteile herstellen wird, um es den Benutzern von Verbrenner-Altwagen (bzw. den Reparaturwerkstätten) zu ermöglichen, diese weiterhin in betriebssicherem Zustand zu halten
    "We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"

  9. #9
    Zitat Zitat von caesar Beitrag anzeigen
    Peinlich, dass es überhaupt ein Verbot benötigt wird, wenn E-Autos und erneuerbare 1000x besser sein sollen.
    1000x besser? Lese ich heute zum allerersten mal. Wer behauptet denn sowas?

    Woher der viele Strom kommt und die Rohstoffe dazu, lautstarkes Schweigen.
    Strom soll möglichst aus erneuerbaren Energien kommen, das wird ja auch so kommuniziert.
    Beim Thema Rohstoffe (ich nehme an, du meinst für die Akkus?!) gebe ich dir teilweise recht. Glücklicherweise wird an Akku-Technologie aber weiter geforscht, die neuen von BMW seien erwähnt.
    Dazu ein Verbot in 13 Jahren, sehr mutlos und hauptsächlich symbolisch.
    Gerade in unserem Verbrenner-Motor-Land finde ich das überhaupt nicht mutlos.
    Ein weiterer Beweis dass das alte Europa und auch der Westen immer mehr an macht und einfluss verliert, während china und Asien ein neues machtzentrum sind.
    Welcher Beweis? Verstehe ich nicht.
    Dazu können verkaufte verbrennen bis 2034 auch nach 2035 noch gefahren werden und automarken die nur einen Absatz bis 1000 Stück haben für reiche Käufer, die sich ein status symbol kaufen wollen.
    Der Absatz ist mir auch unklar?

  10. #10

  11. #11
    Blöder Ehrenkölner Avatar von hotblack
    Ort: Köln
    Zitat Zitat von JackB Beitrag anzeigen
    Was ist dabei das Problem?
    1. Fossiler Lock-In. Wenn es 2044 noch Millionen von recht jungen Verbrennern geben sollte, wird es schwierig, 2045 deren Betrieb zu verbieten. Politiker wollen ja meist wiedergewählt werden. Auf genau diesen Mechanismus setzt die Fossilindustrie. Und wohl auch viele Verbraucher.

    2. Entscheidend ist die Fläche unter der CO2-Ausstoßkurve. Die wird mit jedem Jahr, in dem noch Verbrenner laufen, größer. Mit einem so späten Verbot wohl zu groß, um die Grenzen ("deutlich unter 2 °C") des Pariser Klimaabkommens einzuhalten.

    3. Autokäufer sind nicht besonders rational oder auch nur gut informiert. Siehe den Beitrag von Proteus, der auch nach 2045 noch fossile Tankstellen für möglich hält.
    Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.

  12. #12
    Was ist denn mit Lastwagen.
    Gibt es da auch ein Verbrenner-Aus?

    Geht doch gar nicht

  13. #13
    Nash
    unregistriert
    Zitat Zitat von Plumpaquatsch Beitrag anzeigen
    Was ist denn mit Lastwagen.
    Gibt es da auch ein Verbrenner-Aus?

    Geht doch gar nicht
    Geht schon, aber es ist bei der derzeitigen Technik und Infrastruktur umständlich und teuer. Es wäre zumindest eine Möglichkeit, wieder mehr Transporte per Bahn laufen zu lassen (man muss sich diesbezüglich mal vor Augen führen, dass die Bahn selbst über ihre Speditions-Tochter DB Schenker aus Kostengründen Transporte mit zigtausenden LKW durchführt), und kürzere Strecken von Verladestationen in Städte könnten ja mit E-LKWs bewerkstelligt werden. Dringend nötige Langstrecken dann mit E-Fuels bzw. Gas, sofern es solche Ausnahmen gäbe.

  14. #14
    Blöder Ehrenkölner Avatar von hotblack
    Ort: Köln
    Zitat Zitat von Plumpaquatsch Beitrag anzeigen
    Was ist denn mit Lastwagen.
    Gibt es da auch ein Verbrenner-Aus?
    Die EU plant kräftige CO2-Reduktionsziele für LKW, die in der Praxis auf ein Verbrenneraus hinauslaufen: https://efahrer.chip.de/news/nicht-n...er-lkw_1011512
    Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.

  15. #15
    Zitat Zitat von hotblack Beitrag anzeigen
    Die EU plant kräftige CO2-Reduktionsziele für LKW, die in der Praxis auf ein Verbrenneraus hinauslaufen: https://efahrer.chip.de/news/nicht-n...er-lkw_1011512
    Bereits in diesem Jahr steigen die Maut-Gebühren für LKW um bis zu 40%. Im nächsten Jahr wird es auch eine CO2-Maut geben und statt bei 7,6 Tonnen müssen dann auch LKW ab 3,5 Tonnen die Maut bezahlen.

    Man kann wohl davon ausgehen, das Logistik deutlich teurer werden wird.
    "Wenn du die Welt vereinen willst, gründe mehr Rockbands, nicht politische Parteien und Religionen" - Gene Simmons


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