Lieb-Ellchen, konterkariert diese platte Antwort nicht deine Argumentationslinie?
Lieb-Ellchen, konterkariert diese platte Antwort nicht deine Argumentationslinie?
No, the coronavirus is not good for the climate:
Es gibt kein "Familienunternehmen Thunberg". Da helfen alle Gebetmühlen nicht
Und hier noch die Story zum Nachlesen
Geändert von ganzblau (25-03-2020 um 21:48 Uhr)
If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.
Fff wird, nachdem Corona überstanden sein wird, als Bewegung so gut wie tot sein.
2 Hauptgründe:
1)
Man muss sich nur mal überlegen, was uns da von Seiten der selbsternannten Klimaschützer im letzten Jahr alles als Nonplusultra unseres zukünftigen Lebens aufgetischt wurde, was im Fall einer Pandemie (wie man nun sehen kann) aber zu einer deutlich rascheren Viren-Verbreitung beiträgt :
- kein eigenes Auto mehr
- stattdessen viel mehr Leute in ÖPNV quetschen
- Carsharing
- nur unverpackte Lebensmittel kaufen
usw. usf.
Da wird es nun einigen Leuten die Augen geöffnet haben, dass wohl doch nicht alles so Schwarz-Weiß ist wie gedacht. Und wer den Klimawandel verhindern wollte, um Menschenleben zu schützen, der wird nicht umhin kommen, zu überlegen, wieviele zusätzliche Opfer die von Klimaschützern propagierten Änderungen unserer Lebensweise bei allen noch folgenden Pandemien in den nächsten 100 Jahren (in diesen Zeitdimensionen denken ja Klimaschützer) fordern würden.
Und wenn man sich klar macht, dass Covid19 noch relativ harmlos ist in Bezug auf die Sterberate, dann bin ich mir sicher, dass da so mancher ins Grübeln kommt, ob ein eigenes Auto nicht doch mehr positive Seiten hat als negative.
2)
FfF war eine Bewegung hauptsächlich von Jugendlichen/jungen Erwachsenen aus gutem Elternhaus, die in ihrem kurzen Leben noch nie echte Krisen erlebt hatten und fast alles haben konnten, was sie wollten. Die erfahren nun zum ersten Mal, dass das alles eben nicht selbstverständlich ist. Was glaubt ihr, wie das Bedürfnis nach z.B. (Fern-)Reisen in ungeahnte Höhen steigen wird, wenn solche jetzt aufgrund von Corona mal ein oder zwei Jahre komplett unmöglich sein sollten?
Einige werden sich solche allerdings auch garnicht mehr leisten können und dennoch das Thema Klimawandel vergessen, weil sie selber (oder Mama und Papa) Opfer der sich gerade entwickelnden Wirtschaftskrise und daher andere Probleme haben werden.
Prioritäten werden gerade komplett neu gesetzt - und FfF wird dem zum Opfer fallen.
Das heißt nicht, dass Klimaschutz gestorben ist. Im Gegenteil. Das Thema Klimaschutz wird ab 2021 wohl vermehrt wieder pragmatisch und realistisch angegangen werden - was im Jahr 2019 nicht mehr der Fall war.
Geändert von Mister Brot (25-03-2020 um 22:19 Uhr)
Nicht wirklich. Das einzige, bei dem sich die meisten Wissenschaftler einig sind, ist, dass die Durchschnittstemperatur global steigen wird und dass dies hauptsächlich vom Menschen verursacht wird. Das sind die 97% Übereinstimmung, von denen immer gesprochen wird.
Alles was darüber hinaus geht, ist wesentlich umstrittener.
Bei Covid19 beschweren wir uns schon über die schwache Datenlage, wenn wir versuchen, Opferzahlen zu prognostizieren.
Im Vergleich dazu sind Modellrechnungen zu Opferzahlen eines Klimawandels zum jetzigen Zeitpunkt ähnlich zuverlässig wie Kartenlegen, weil viel, viel, viel, viel schwächere Datenlage und (daraus resultierend) viel, viel, viel, viel ungenauere Modelle.
Vor allem über einen solch großen Zeitraum gesehen.
Zusätzlich dazu wird wird noch so viel Unvorhergesehenes passieren - wer hätte zum Beispiel gedacht, dass die Welt 2020 die Klimaziele vermutlich sogar übertreffen wird, wenn auch leider aus traurigem Grund?
Weltwirtschaftskrisen, Kriege, weitere (evtl tödlichere) Pandemien und Probleme, die wir heute vermutlich nicht mal erahnen - all das wird es auch in den nächsten 100 Jahren geben und mit großer Wahrscheinlichkeit wesentlich mehr Opfer fordern als der Klimawandel je könnte.
Es ist absolut in Ordnung, sich weiter für Klimaschutz einzusetzen und diesem Thema auch weiterhin nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Es ist aber nicht das größte (oder gar einzige) Problem der Menschheit (wie es letztes Jahr von vielen propagiert wurde) , es ist eines von vielen, und in diesem Kontext sollte man auch immer mögliche Lösungsvorschläge betrachten.
Ich jedenfalls bin momentan froh, ein eigenes Auto zu besitzen und ich denke, da bin ich nicht der einzige.
Geändert von Mister Brot (25-03-2020 um 22:47 Uhr)
Aber im Unterschied zu einer Pandemie kann jeder die Veränderungen beim Klimawandel sehen und spüren. Unterschätz das mal nicht.
Genau das denke ich eben nicht, weil die Veränderungen sehr langsam kommen. Da kann der Großvater tausendmal erzählen, dass es früher mehr Wasser gab, der Enkel ist längst mit der veränderten Situation aufgewachsen und hat sich daran angepasst bzw. kennt garnichts anderes aus eigener Erfahrung.
sorry, aber das ist Unsinn. Ich ignoriere das Thema Klimawandel keineswegs und ich habe G.T. auch nicht niedergemacht. Beides hat auch nichts miteinander zu tun. Aber man kann doch nicht so naiv sein zu glauben, an dieser Corona-Infektionsgeschichte G.T. wäre etwas dran. Es passt auch zeitlich nicht, weil es Anfang März außer im Kreis Heinsberg noch keine größeren Infektionsherde in D gab.
Das Ansteckungsrisiko war seinerzeit wirklich noch sehr gering. Ich glaube nicht, dass sie seinerzeit in Italien war. Das war wohl das einzige Land mit höheren Fallzahlen.
Am 4. März saß sie noch neben Ursula von der Leyen in der EU-Kommission.
Ich kann über die Naivität in Bezug auf G.T. seitens der Presse und auch in diesem Thread nur noch den Kopf schütteln.
Geändert von Lieb-Ellchen (25-03-2020 um 23:16 Uhr)
Nachgelesen.
Jetzt sind wir doch an dem Punkt, wo die Corona-Krisa und die Klima-Krise verglichen werden. Gut so.
Ich teile Kruses Meinung hinsichtlich der tatsächlichen Vergleichbarkeit der beiden Dinge ... und zwar, weil es nicht "nur" um die Temperaturänderungen (und damit das CO 2) geht, sondern genauso um die Vermüllung der Meere, die immer stärkere Belastung des Bodens mit Pestiziden, um die Ausdünnung der Artenvielfalt und und und ... und nicht zuletzt um die Kommerzialisierung des Umgangs mit Mensch und Tier - womit wir, im letzteren Fall, wieder bei den Pandemien wärem, von denen die nächste (wie ich annehme) bereits in den Startlöchern hockt.
Also: Warum nicht die bestehende Krise als Blaupause nehmen für ANDERE Krisen mit exponentialen Kurven, die uns noch bevorstehen, und um die wir HEUTE schon wissen? Mir scheint, dass ein einfaches "back to business" auf genau diese Frage nicht die angemessene Antwort ist.
So.
Mich haben ja diese beiden (weit geteilten, und auch stark umstrittenen) Berichte fasziniert:
Tertilt, Mathias / Wille, Andrea: Darum ist die Corona-Pandemie nicht in wenigen Wochen vorbei. In: quarks.de (20.03.2020); vgl. https://www.quarks.de/gesellschaft/w...wochen-vorbei/ (das sind die Ideen von Niall Ferguson)
Pueyo, Tomas: Der Hammer und der Tanz. Wie die nächsten sechs Monate aussehen können, wenn Politiker uns Zeit kaufen. In: Medium (21.03.2020); vgl. https://medium.com/tomas-pueyo/coron...z-abf9015cb2af (Antwort darauf)
Es geht da um diese Grafik, vor allem - war schon paarmal in den Corona-Threads zu sehen:
Meine Frage:
Wenn doch die Kapazität der Intensivbetten in der obigen Darstellung der Punkt ist, wo die Kurve zwingend abflachen muss ... was wäre das Äquivalent (=Entsprechende) hinsichtlich der wirtschaftlichen Strukturen? Ernstgemeinte Frage.
Was ich sagen will: Ehe wir nicht verlässliche Kriterien haben, die es uns erlauben, Prioritäten zu setzen hinsichtlich dessen, was für unseren Wohlstand überlebenswichtig ist / ziemlich wichtig ist / weniger wichtig ist, haben wir auch keine Handhabe, um Policy-Strategien zu entwickeln.
Und es sind die Wirtschaftswissenschaftler, die als Experten (und NICHT als Interessensvertreter) diese Prioritäten erarbeiten müss(t)en. So rasch wie möglich.
... Seriös genug, Lieb-Ellchen?
If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.
ganzblau, sicher sind die Berichte seriös und sie zeigen vor allem das Dilemma auf.
Unser Gesundheitssystem, das ich trotz vieler Mängel für sehr gut halte, kann nur im Rahmen einer gesunden Wirtschatskraft leistungsfähig bleiben. Vor allem die Intensivbetreuung ist wegen der Geräte und des Personalaufwands extrem teuer.
Am Beispiel Corona wird man aber vielleicht erkennen, wie fatal sich wirtschaftlicher Stillstand im produktiven Sektor auch auf die Gesundheitsversorgung auswirken kann. Das könnte dem ein oder anderen sozialistischen Tagträumer (bezogen auf die Klimadiskussion) die Augen öffnen.
Edit: Wobei das Gesundheitssystem an sich nicht dem freien Markt überlassen werden kann. Das ist bei uns auch nicht der Fall.
Geändert von Lieb-Ellchen (26-03-2020 um 08:41 Uhr)