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  1. #271
    Lotta vom Hocka Avatar von Cat-lin
    Ort: heute hier,morgen dort...
    - Und bei den gut 11 Tausend fallen all die schon mal weg, deren "Tod" erst entdeckt wird, wenn sie tatsächlich tot sind und kein Ärzteteam zur Stelle ist (tot in der Wohnung aufgefunden, im Bett usw.) - deren Organe kommen dann nämlich für eine Transplantation gar nicht in Frage.

    Narkose finde ich auch das Mindeste (irgendwo hab ich gelesen, in andern Ländern wie Schweiz sei das sogar vorgeschrieben). Wobei anderseits der Einwand wiederum bleibt, wie sich das auf die Organe auswirkt.
    Scheinbar bleibt nur abzuwägen, ob man im Interesse des Sterbenden oder des Organempfängers entscheidet. Extrem schwierig.

    Hier auch was dazu, daß eine Widerspruchslösung in Deutschland wg. der Infrastruktur nicht wesentlich mehr "Spender" ergäbe:
    https://www.swr.de/swr2/wissen/organ...swr-18038.html


    Hier was zu falschen Hirntod-Diagnosen:
    https://www.sueddeutsche.de/gesundhe...ntot-1.1891373

    Eine Altenpflegerin, die Sterbende oft in der letzten Stunde begleitet hat, sagte dazu öfter: Das sicherste Zeichen für den Tod ist, WENN jemand TOT IST. (Also nicht hirntot) Ansonsten kann sich das Blatt so oft wenden, wie man es überhaupt nicht erwartet hätte. Auch umgekehrt, dass Leute, die anscheinend wieder aufblühen, kurz darauf dann doch versterben; gerade wenn man's am wenigsten erwartet hätte.
    Geändert von Cat-lin (17-01-2020 um 15:01 Uhr)
    ... bin kaum da, muß ich fort...

  2. #272
    Noch ein Artikel von 2018 zu den strukturellen Hinderungsgründen:

    "Die Widerspruchslösung wird wenig bewirken

    Die Organspende in Deutschland ist schlicht schlecht organisiert: Viele mögliche Organspender werden bislang nicht erkannt oder bewusst nicht gemeldet. Darum ist die Zahl der Spender so niedrig, obwohl die Spendebereitschaft in der Bevölkerung – allen Skandalen zum Trotz – ungebrochen hoch ist.

    Für die rund 1300 Entnahmekliniken ist die Identifizierung der potentiellen Spender schlicht unattraktiv. Lukrativ und prestigeträchtig ist Organspende nur für die Transplantationszentren. Wer mehr Organe will, muss das ändern – und genau diesen Schritt hat das Gesundheitsministerium bereits angekündigt. Diese Ankündigung vor einigen Tagen wurde nur nicht so stark beachtet, wie der Vorschlag mit der Widerspruchslösung jetzt.
    "

  3. #273
    When we were kings Avatar von *Blue*
    Ort: Behind the wheel
    was mich am meisten an der Widerspruchslösung gestört hätte und in anderen Ländern stört, ist die Anmaßung, dass der Staat etwas zu einem so sensiblen thema bestimmt, und es viele Menschen gibt, die da rein im Kopf nicht in der Lage sind, sich damit zu beschäftigen.

    das ist wie wenn sehr gut ausgebildete Menschen andre Menschen als Ersatzteillager nutzen.
    jeder gebildete Mensch beschäftigt sich mit dem Thema und widerspricht, wenn er das nicht will.
    und wer es will, widerspricht nicht.

    aber was ist mit all den "schlichten" menschen, die ganz selten nachrichten sehen und nur die hälfte erfassen und verstehen, was da gesagt wird.
    die werden dann alle zu organspendern, obwohl sie eigentlich nie richtig wissen, um was es geht.


    selbst jetzt sehe ich diese Gefahr.
    wenn die dann ihren Perso abholen, kriegen sie neben vielen anderen zetteln auch noch irgenein formular hingelegt, dass sie vll mehr aus versehen unterschreiben - und flugs sind sie Organspender.

    irgendwie entscheidet hier eine geistige Elite (Ärzte, Ethiker usw) über den Körper von Menschen, die nicht zu dieser Elite gehören.

    "Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
    There are 10 types of people in the world:
    Those who understand binary, and those who don't.


  4. #274
    Zitat Zitat von *Blue* Beitrag anzeigen
    wenn die dann ihren Perso abholen, kriegen sie neben vielen anderen zetteln auch noch irgenein formular hingelegt, dass sie vll mehr aus versehen unterschreiben - und flugs sind sie Organspender.
    Du hast keinen Organspendeausweis, oder?
    Da reicht eine Unterschrift im Vorbeigehen nicht aus, man muss ankreuzen, was man will. Da kann man dann auch ankreuzen, dass man seine Organe nach dem Tod nicht spenden will.

  5. #275
    Zitat Zitat von *Blue* Beitrag anzeigen
    was mich am meisten an der Widerspruchslösung gestört hätte und in anderen Ländern stört, ist die Anmaßung, dass der Staat etwas zu einem so sensiblen thema bestimmt, und es viele Menschen gibt, die da rein im Kopf nicht in der Lage sind, sich damit zu beschäftigen.

    das ist wie wenn sehr gut ausgebildete Menschen andre Menschen als Ersatzteillager nutzen.
    jeder gebildete Mensch beschäftigt sich mit dem Thema und widerspricht, wenn er das nicht will.
    und wer es will, widerspricht nicht.

    aber was ist mit all den "schlichten" menschen, die ganz selten nachrichten sehen und nur die hälfte erfassen und verstehen, was da gesagt wird.
    die werden dann alle zu organspendern, obwohl sie eigentlich nie richtig wissen, um was es geht.


    selbst jetzt sehe ich diese Gefahr.
    wenn die dann ihren Perso abholen, kriegen sie neben vielen anderen zetteln auch noch irgenein formular hingelegt, dass sie vll mehr aus versehen unterschreiben - und flugs sind sie Organspender.

    irgendwie entscheidet hier eine geistige Elite (Ärzte, Ethiker usw) über den Körper von Menschen, die nicht zu dieser Elite gehören.
    Das halte ich persönlich für übertrieben und auch überheblich. Menschen die eine Wohnung mieten, heiraten, einen Handyvertrag abschließen, einen Führerschein machen, etc. sollen nicht in der Lage sein zu verstehen was Organspende ist und zu entscheiden ob sie Organspender sein wollen oder nicht?

    Dass es viele gibt die keine Nachrichten sehen oder lesen, und von der Diskussion nichts mitbekommen, glaube ich sofort. Aber doch nicht weil sie zu schlicht sind, sondern weil es sie schlicht nicht interessiert. Und da finde ich es richtig, sie darauf hinzuweisen.

    Und wer jedes Formular unterschreibt das ihm vorgelegt wird, dem ist generell nicht zu helfen.
    „An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur die schuld, die ihn begehen, sondern auch diejenigen, die ihn nicht verhindern“
    Erich Kästner

  6. #276
    Lotta vom Hocka Avatar von Cat-lin
    Ort: heute hier,morgen dort...
    Wo es sogar unter Fachleuten umstritten ist - und auf dem "Spender"-Ausweis irreführender Weise steht "NACH meinem Tod"?

    Und wobei es ums eigene Leben - oder den (evtl. verfrühten) Tod geht?

    Erstmal müßte über den sogenannten "Hirntod" - was früher "Hirnkoma" genannt wurde - aufgeklärt werden.

    Zitat Zitat von *Blue* Beitrag anzeigen
    was mich am meisten an der Widerspruchslösung gestört hätte und in anderen Ländern stört, ist die Anmaßung, dass der Staat etwas zu einem so sensiblen thema bestimmt, und es viele Menschen gibt, die da rein im Kopf nicht in der Lage sind, sich damit zu beschäftigen.

    das ist wie wenn sehr gut ausgebildete Menschen andre Menschen als Ersatzteillager nutzen.
    jeder gebildete Mensch beschäftigt sich mit dem Thema und widerspricht, wenn er das nicht will.
    und wer es will, widerspricht nicht.

    aber was ist mit all den "schlichten" menschen, die ganz selten nachrichten sehen und nur die hälfte erfassen und verstehen, was da gesagt wird.
    die werden dann alle zu organspendern, obwohl sie eigentlich nie richtig wissen, um was es geht.

    selbst jetzt sehe ich diese Gefahr.
    wenn die dann ihren Perso abholen, kriegen sie neben vielen anderen zetteln auch noch irgenein formular hingelegt, dass sie vll mehr aus versehen unterschreiben - und flugs sind sie Organspender.

    irgendwie entscheidet hier eine geistige Elite (Ärzte, Ethiker usw) über den Körper von Menschen, die nicht zu dieser Elite gehören.



    Zitat Zitat von Miss Rotstift Beitrag anzeigen
    Du hast keinen Organspendeausweis, oder?
    Da reicht eine Unterschrift im Vorbeigehen nicht aus, man muss ankreuzen, was man will. Da kann man dann auch ankreuzen, dass man seine Organe nach dem Tod nicht spenden will.
    Sobald Du Dich z. B. auf spanischem oder norwegischem Gebiet aufhältst, eben nicht - da bist Du es automatisch.
    Und wäre die Widerspruchslösung gekommen, wäre es hier auch so.

    Vielleicht schaut Ihr mal dies; wenn's zu lang ist, Min. 15:20 bis 17:30 und von Min. 18:48 - 19:30
    und den Schluß, ab Min. 25:34, vor allem ab 26:31 "Diese beiden wehrlosen Gruppen - von denen profitiert die Transplantationsmedizin"

    https://www.youtube.com/watch?v=dpMZ...ature=youtu.be



    Also das fass ich jetzt nicht - das kann doch wohl nicht sein?
    https://www.youtube.com/watch?v=qqetb3wEy6w

    Die neue Apple-Software iOS 10 erklärt den Nutzer automatisch zum Organspender.
    Wer das nicht weiss und die Voreistellung nicht von Ja auf Nein ändert, kann mit einem bösen Erwachen enden.
    Geändert von Cat-lin (17-01-2020 um 15:57 Uhr)
    ... bin kaum da, muß ich fort...

  7. #277
    Zitat Zitat von Cat-lin Beitrag anzeigen
    Sobald Du Dich z. B. auf spanischem oder norwegischem Gebiet aufhältst, eben nicht - da bist Du es automatisch.
    Und wäre die Widerspruchslösung gekommen, wäre es hier auch so.
    Das weiß ich, aber das war auch gerade gar nicht Thema.
    Und unabhängig davon, ich finde das richtig so!

  8. #278
    gesperrt Avatar von Kosel
    Ort: before I sleep
    Gebt den Leuten 20% Zuschuss auf Zahnbehandlungen, wenn sie einen Spenderausweis ausfüllen und die Fachkliniken werden eimerweise überzählige Spendernieren in ihre Blumenrabatten als Dünger schütten können.

  9. #279
    Lotta vom Hocka Avatar von Cat-lin
    Ort: heute hier,morgen dort...



    Zitat Zitat von Miss Rotstift Beitrag anzeigen
    Das weiß ich, aber das war auch gerade gar nicht Thema.
    Und unabhängig davon, ich finde das richtig so!
    Andere wissen es vielleicht (noch) nicht.

    Aber sorry, falls es nicht Thema war - und ich Dich dann hier falsch verstanden hätte:
    Zitat Zitat von Miss Rotstift Beitrag anzeigen
    Du hast keinen Organspendeausweis, oder?

    Da reicht eine Unterschrift im Vorbeigehen nicht aus, man muss ankreuzen, was man will. Da kann man dann auch ankreuzen, dass man seine Organe nach dem Tod nicht spenden will.
    ... bin kaum da, muß ich fort...

  10. #280
    Zitat Zitat von Tuvok694 Beitrag anzeigen
    Hab ich das jetzt richtig verstanden: einige möchten keine Organe spenden, weil sie den Ärzten nicht mal zutrauen, den Eintritt des Todes korrekt festzustellen? Leute, wenn dieser Zustand Hirntod eingetreten ist, dann ist Feierabend, Ende Gelände. Ihr merkt dann nichts mehr, euer Körper ist nur noch eine leere Hülle
    Falsch!

    https://mobil.religionen-entdecken.d...-im-buddhismus

    https://www.google.de/amp/s/www.plan...nspende100.amp

    Es gibt mehr da draussen als schwarz und weiss!

    Edit:
    Wie ist es eigentlich mit anmerkungen, die zb im spendeausweis vermerke?
    „Ich spende meine Organe lediglich unter der vorraussetzung, dass unter vollnarkose entnommen wird!“?
    Irgendwie so? Ich hab auch mal gelesen, dass die schnittführung bei der entnahme eher grob ist, man ist ja schliesslich tot...
    Geändert von tanakin (17-01-2020 um 16:25 Uhr)

  11. #281
    Zitat Zitat von tanakin Beitrag anzeigen
    Es ist aber vor allem auch unter Medizinern umstritten, wann genau der Tod eintritt, weil der Sterbeprozess ein fließender ist. Herztod, Hirntod oder nach dem endgültigen Abschluss aller Körperfunktionen- und Reaktionen? Der Tod ist nicht so eindeutig umschrieben, wie man auf den ersten Blick meint.

  12. #282
    Lotta vom Hocka Avatar von Cat-lin
    Ort: heute hier,morgen dort...
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Es ist aber vor allem auch unter Medizinern umstritten, wann genau der Tod eintritt, weil der Sterbeprozess ein fließender ist. Herztod, Hirntod oder nach dem endgültigen Abschluss aller Körperfunktionen- und Reaktionen? Der Tod ist nicht so eindeutig umschrieben, wie man auf den ersten Blick meint.
    Genau das ist der springende Punkt.

    Die Desinformation darüber - bei gleichzeitiger Aufforderung zur "Spende" ist doch unverantwortlich!
    Da wird dargestellt und kommuniziert, das sei alles ohne Frage unstrittig eindeutig.

    Es ist eben gerade nicht eindeutig und klar abgrenzbar.
    Und solange ein so wichtiges Thema derart umstritten ist, ist doch fragwürdig, Leute darauf einschwören zu wollen, sie sollen sich einfach schon mal zur Verfügung stellen.
    Es ist ja was anderes als zu überlegen, ob man sich einen Zahn ziehen lässt. Ist ja leider so, dass jeder seine Organe und sein Leben genau nur einmal hat.

    (Mir wäre auch lieber, es wäre eindeutig klar und nachweisbar - wie gesagt, NACH meinem sicher erfolgten Tod hätte ich damit nicht solche Bedenken)
    Geändert von Cat-lin (17-01-2020 um 16:30 Uhr)
    ... bin kaum da, muß ich fort...

  13. #283
    Bizarr in diesem zusammenhang finde ich ja, dass die sterbehilfe in deutschland nicht zulässig ist...

    Unheilbar kranke menschen, deren organe aber vielleicht noch helfen könnten, die fallen komplett raus...

  14. #284
    Lotta vom Hocka Avatar von Cat-lin
    Ort: heute hier,morgen dort...
    Ja, das ist paradox.
    (Vielleicht sind Organe solch Schwerkranker nicht einsetzbar?)

    Hier noch was zur Narkose
    Wenn der Körper des Organspenders für die Organentnahme eröffnet wird, kann es zu beschleunigtem Herzschlag, Schwitzen und Blutdruckerhöhung kommen. Bei einem normalen chirurgischen Eingriff würde man diese Symptome als schmerzbedingt werten und die Narkose entsprechend anpassen.
    Im Rahmen der Organentnahme werden sie als reine Reflexe eingestuft. Eine Behandlungsindikation wird nur insoweit gesehen, als dass die Spenderorgane geschädigt werden könnten.
    Unter Narkosebedingungen hören diese Phänomene auf bzw. treten nicht auf.
    http://www.praxis-dr-staehler.de/org...e.html#Hirntod
    ... bin kaum da, muß ich fort...

  15. #285
    Zitat Zitat von tanakin Beitrag anzeigen
    Bizarr in diesem zusammenhang finde ich ja, dass die sterbehilfe in deutschland nicht zulässig ist...

    Unheilbar kranke menschen, deren organe aber vielleicht noch helfen könnten, die fallen komplett raus...
    Das ist so nicht richtig. Aktive Sterbehilfe ist verboten, aber passive Sterbehilfe ist möglich, wenn sie nicht kommerziell ist.

    Da das allerdings in der Regel über starke Medikamente geht, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass ausgerechnet die Organe dann noch helfen könnten.


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